100 Stunden

100 Stunden

Anke blickt zurück auf Gomera. Etwa 60 Grad weiter nach rechts gepeilt lässt sich auch der Gipfel des Teide noch sehen. Nach über einem Jahr nehmen wir Abschied von den Kanaren.

29.12.2024 – Endlich ist es soweit. Wir lösen die Leinen und verlassen San Sebastián Richtung Süden. Zwei Tage später noch als vor 20 Jahren. Da starteten wir am zweiten Weihnachtsfeiertag. Dabei hatten wir dieses Jahr schon seit Wochen auf den Kapverden sein wollen. Doch so ist die Segelei. Nichts geht nach Plan. Die letzten Tage in Sebastián verbrachten wir mit dem Kauf frischer Gemüse – viel zu viel natürlich – sowie etwas frischen Fleisches. Anke hat ein Kilo Frikadellen vorgebraten. Auch hat sie mich nochmal in die Masten gewinscht, denn wir wollten alles inspizieren. Ein letztes Mal haben wir im Garten des Parador, auf einer Klippe hoch über dem Meer gelegen, einen Rotwein geschlürft, und ein letztes Mal bin ich auf den „Olympia-Felsen“ nahe der Marina gestiegen. Und jetzt sind wir unterwegs.

An sich beginnt der erste Tag auf See recht angenehm. – Seien wir ehrlich: Zunächst vermissen wir den Wind und motoren. Als Wind aufkommt entwickelt er sich erstaunlich schnell, was allerdings auch den Prognosen entspricht. Trotz friedlicher See, eine Welle hat doch recht übermütig gegen den Rumpf geschlagen, und schon ist die schöne Aussicht nicht verhagelt, sondern versalzen.
Der Abend erfreut uns seit langem einmal wieder mit einem Sonnenuntergang über dem Horizont. Und erstmals sehen wir bewusst das grüne Leuchten. Sowas kann man natürlich nicht mit der Kamera einfangen.
Logbuchauszug des ersten Tages. Zu diesem und den folgenden Logbuchauszügen folgende Hinweise:
Zeit = Bordzeit (lokale Zeit) / Wind = Richtungen, Windstärke in Beaufort (Ost mit E abgekürzt) / See = mittlere Wellenhöhe in m / Baro = Luftdruck in hp, angegeben sind nur die letzten beiden Ziffern und die Nachkommastelle. 19,4 bedeutet also 1019,4 hP) / Wetter = Ausmaß der Bewölkung in Vierteln des  Himmels, gfs. ergänzende Angaben / KüG = Kartenkurs über Grund / FdW = Fahrt durchs Wasser in Knoten (gemessen haben wir jedoch die Fahrt über Grund) / Log = zurückgelegte Entfernung seit Start / Bemerkung = u.a. Positionsangabe nach geogr. Breite und Länge / Etmal = zurückgelegte Distanz von Schiffsmittag zu Schiffsmittag, also in 24 Stunden / Gesamtmeilen = Seemeilen seit Verlassen von Bremerhaven in 2020.

Zum Abendessen gibt es die von Anke gestern vorbereiteten Frikadellen. Mit Kartoffeln. Und dann beginnen wir die üblichen Nachtwachen in unserem bewährten Drei-Stunden-Rhythmus. Ich habe die erste Freiwache, da ich mich ziemlich angeschlagen fühle. Nach 20 Minuten stehe ich wieder im Salon. Hatte in der Koje wieder eine dieser Angstattacken bekommen. Trinke ein halbes Glas Wein und rede mit Anke. Das hilft. Der Rest meiner ersten Freiwache ist unproblematisch.

Ziemlich verkorkstes Bild, auf meiner Nachtwache entstanden. „Alter Mann im Lehnstuhl“ Aber es guckt ja keiner …

30.12.2024 – Bei Wachwechsel berichtet Anke von Meeresleuchten und einem besonders hellem Stern. Schnell ist klar, dass letzterer der Jupiter sein muss, also ein Planet, kein Stern. Auch Orion steht in voller Pracht am Himmel. Anders als bei uns liegt er allerdings auf der Seite.

Wir kreuzen die imaginären Kurslinien von Nouakchot und Dakar nach El Hierro. Hier besteht die größte Wahrscheinlichkeit, auf Flüchtlingsboote zu treffen. Wir machen uns Gedanken, wie wir reagieren sollen, wenn wir einem Boot begegnen. Letztlich halten wir es für das Beste, in einem solchen Fall mögliche umliegende Berufsschiffe zu informieren und diese zu bitten, die nächsten Küstenfunkstellen zu informieren. Parallel würden wir eine Email an MRCC Bremen schicken, mit Positionsangabe, Uhrzeit und Fahrtrichtung des Bootes und drum zu bitten, eine Überprüfung durch spanische oder marokkanische Kräfte zu veranlassen. Alle 15 Minuten halten wir per se sorgfältig Ausschau, doch bis auf die Lichter eines Dampfers sehen wir nichts. Nach einiger Zeit mache ich bei meinen regelmäßigen Radarchecks zweimal ein kleines, beständiges Echo aus. Jedesmal etwa 4 Seemeilen entfernt. Beide bewegen sich nordwärts. Fischer? Flüchtlingsboote?

Am Morgen: Beide haben wir in unseren Freiwachen nicht geschlafen. Die See war sehr unruhig, zeitweise chaotisch. Nicht schön. Ganz angetan sind wir vom Hydro-Charger. Haben den gestern Nachmittag bei etwa 95% Batterieladestand in das Wasser gesetzt. Zunächst sank der Ladestand langsam weiter ab, doch mit zunehmendem Wind und besserer Fahrt zeigte sich eine langsame, positive Entwicklung. Und das, obwohl wir neben Autopilot, dem ganzen Navigations-Instrumentarium, Kühlschränken auch noch Iridium, Starlink und den internen Router im Betrieb haben. Bei zügiger Fahrt liefert der Charger demnach unseren täglichen Energiebedarf. Wir freuen uns sehr, dass der Bootsnachbar uns seinerzeit in Hyéres zum Kauf des gebrauchten Hydro-Chargers überredet hatte.

Am Vormittag sogar mal Wolken. Schön zu sehen, dass die Luftströmungen in der Höhe andere sind, als die in tieferen Schichten. Und wir nehmen an, dort oben bewegen sich feine Eiskristalle, trotz der inzwischen recht südlichen Breite.
Auch auf Meeresspiegelhöhe ist es nicht sonderlich warm. Wenn man nicht gerade in der prallen Sonne sitzt, muss man sich warm anziehen. Woher der Begriff „Barfußroute“ bloß stammt? 😉

Beim Blick in das etwas gereffte Groß (bis zur 2. Latte gerefft, fällt uns auf, dass die Latte aus der Mastnut gewandert ist. So soll das nicht sein. Bei der Gelegenheit stellen wir auch fest, dass das Groß durchgesetzt und möglicherweise auch – im nächsten Hafen – ein paar Zentimeter höher gelascht werden muss.

Abends gibt es zum zweiten Mal Ankes Frikadellen. Mit den übrig gebliebenen Kartoffeln als Bratkartoffeln. Wir neigen zu einfacher Küche. Sind noch reichlich schlapp. Immerhin hab ich am Nachmittag noch den Resthackbestand zu einer Saucengrundlage verarbeitet. Die Nacht wird noch rauer als die vorherige. Mehr Wind, ziemlich von der Seite, und die Welle fällt auch von der Seite ein. Ich versuche erstmals die Lotsenkoje im Durchgang zum Achterschiff und bin mit dem Zustand ganz zufrieden, auch wenn ich erst in meiner zweiten Freiwache vielleicht eine Stunde Schlaf bekomme. Der erste Schlaf seit Aufbruch von San Sebastián. Anke stört in der Lotsenkoje das Geräusch des Hydro-Chargers, daher zieht sie wieder nach vorn um. Sie findet in der Lotenkoje gar keinen Schlaf, vorne allerdings auch nicht. Einmal wird sie fast aus der Koje gehüpft, trotz Leesegel.

31.12.2024 – Die Nacht bringt schönes Meeresleuchten. Aufblitzende Lichtpunkte im Umfeld des Bootes, besonders in Bugwelle und Kielwasser, große leuchtende Flächen dort, wo sich Wellen brechen. Dennoch ist die mittere Wellenhöhe nicht extrem. Nur vereinzelt gibt es mal eine 3m-Welle. Beide haben wir am Morgen Kopfschmerzen, Martin ist sogar flau. Sollte das ein Anflug von Seekrankheit sein? Eine Tablette bringt schnell Besserung. Viel trinken und vor allem viel Zucker zu sich nehmen ist durchaus sinnvoll, da Martins Zustand dem Schlafmangel und damit einhergehend der Erschöpfung geschuldet ist. Beides hilft.

Da ich, Martin, in der Regel die Morgenwache habe, hab ich die Chance auf einen schönen Sonnenaufgang. In der Regel verpasse ich ihn allerdings, oder die Sonne geht schüchtern hinter Wolken versteckt auf.
Am Morgen sammeln wir die Opfer der Nacht ein und werfen sie über Bord. Es ist erstaunlich, wie hoch die Fliegenden Fische fliegen können. Gerade nachts neigen sie besonders dazu. Meist finden wir sie, wenn es zu spät ist. Zwei konnten wir immerhin noch lebend in ihr Element zurückgeben. Die erzählen ihren Artgenossen jetzt wahrscheinlich so eine ähnliche Geschichte wie die von Jonas und dem Wal. Man kann Fliegende Fische auch braten, zum Frühstück beispielsweise und mit Rührei servieren. Aber unserer waren doch ein wenig klein.
Nur unscharf zu ahnen: Fliegende Fische im ungeordneten Formationsflug. Das mal scharf aufzunehmen, ist eine echte Herausforderung. Uns bisher noch nicht gelungen.
Frühstück gibt es aufgrund der unruhigen See ganz einfach. Stehzubereitung, oft Stehessen …
… manchmal auch Schnittchen für Schnittchen, wenn´s kein Müsli ist, im Cockpit.

Den ganzen Tag herrscht wie auch in der Nacht frischer Wind und die See ist grob. Erst ab 16:00 werden die Verhältnisse ruhiger. Erstaunlich, wie schnell uns 7 kn Fahrt langsam vorkommen. Dank Starlink bekommen wir superschnell und auf Wunsch auch umfangreiche Wetterdaten. Und können über das Internet kommunizieren. Vor 20 Jahren war an so etwas nicht ansatzweise zu denken.

Das ganze Boot ist salzig. Dort, wo nicht ständig neues Wasser vorbei spritzt oder strömt, bilden sich Salzkristalle, Körnchen. Die Luken über dem vorderen Bad und über der Doppelkoje sind leicht undicht. Müssen bei ruhigen Verhältnissen schauen, ob wir die Undichtigkeiten beseitigen können. Ein Ausflug zum Heck des Bootes zeigt nicht nur herrlich sprudelndes und ablaufendes Wasser, sondern bringt auch Freude bzgl. des Hydro-Chargers. Die Rostbildung an der Steckdose findet nicht mehr statt. Der Charger liefert 48V Wechselstrom (Drehstrom) über drei Adern. Der Vorbesitzer des Chargers hatte die Steckverbindung gegen einen Marinco-Stecker gewechselt. Was wir bei der Installation nicht wussten, dass der Charger eben Wechselstrom über drei Adern liefern muss und dazu auch die Erdleitung der Steckdose benötigt. Die war natürlich mit dem Schutzleiter verbunden. Und das führte dazu, dass alle Metallteile der Dose außerhalb der Adern unter Spannung standen. Und dies wiederum die Korrosion auslöste.

Wellen sind in Fotos nur schwer zu fassen. Hier eine Andeutung.
Auch hier nur eine Andeutung der wirklichen Verhältnisse.
Es steigt auf unserer Fahrt zwar keine See ins Cockpit, aber in schöner Regelmäßigkeit spitzt es herein. Alles salzig in der Folge.
Man muss genau hinschauen, aber die See hat in Kooperation mit dem Deckel eines Dosenschapps zugeschlagen: Ankes Nasenwurzel hat eins abbekommen. Sie trägt es mit Humor.
Mit schäumender Hecksee rauschen wir durch die Wellen. Eingekringelt der Hydro-Charger. Sieht recht unscheinbar aus, aber er bringt´s.
Auf dem Rückweg vom Heck. Martin hat kontrolliert, ob mit dem Hydro-Charger und seiner Steckverbindung alles in Ordnung ist. Es ist alles in Ordnung, keinerlei Korrosion mehr.

Heute Nacht begegnen wir einem Segler so nahe, dass wir sein Hecklicht klar erkennen können. Er beleuchtet außerdem sein Segel, um besser gesehen zu werden. Passieren uns in sicheren 700 Metern Abstand. Ich verschlafe den ersten Wachwechsel, den wir normalerweise um 23:00 vornehmen. Anke lässt mich daraufhin eine Stunde weiter schlafen. Vielleicht auch, da ich ihr gestern bei einer Ihrer Freiwachen eine Zusatzstunde gegönnt habe. Sie weckt mich erst 10 Minuten vor Mitternacht mit der Aussicht auf ein Glas Sekt. Aus dem Tiefschlaf gerissen bin ich völlig verdattert bis ich registriere, dass ja der Jahreswechsel unmittelbar bevorsteht.

Anke öffnet den Sylvester-/Neujahrs-Sekt. Ankes rote Nase ist nicht etwa von Rudolph abgeschaut oder dem Alkohol geschuldet, sondern vom roten Licht der Stirnlampe

01.01.2025 – Wir haben Neumond. Leider ist viel Dunst in der Luft, vielleicht Bruma seca? Das Meeresleuchten ist heute nicht so intensiv wie gestern. Und zwischendurch schwächelt der Wind, was die Bewegungen des Boots leider unruhiger macht. Nicht schön für den Schläfer. Mit Tagesanbruch nimmt der Wind stetig zu, und schließlich erreichen die Böen bis zu 34 Knoten. Gegen 08:00 muss ich ans Reffen denken, und mache es dann auch. Keine schlechte Idee, denn 5 Minuten später zeigte sich: wie weise! Dennoch können wir ganz zufrieden sein: Wenn nicht eine Welle das Heck des Boots aus der Spur drückt, läuft es gleichmäßig und benötigt kaum Ruderausschläge. Sehr ausgewogen.
Trotz der dunstigen Nacht und eines bei Sonnenaufgang völlig bedeckten Himmels entwickelt sich ein sonniger Tag. Klares Wetter, blauer Himmel. Der Wind dreht seit Sonnenaufgang östlicher und wird sehr angenehm. Bringt schnelle Fahrt bei Halbwindbedingungen. Es taucht wieder ein neues „Buddyboot“ auf, diesmal ein französischer Segler, Pelikanos. Segelt mit etwa gleicher Geschwindigkeit parallel zu uns. Wir vermuten, dass auch der Kat Malaika in unserer Nähe sein müsste. Die beiden schweizer Segler, Dirk und Stephanie, kennen wir noch von Sizilien. Irgendwann taucht ein AIS-Signal auf, das wir anhand der Kennung tatsächlich als Malaika identifizieren können. Der Funkversuch klappt leider nicht. Sie sind einen Tag vor uns gestartet, und nun haben wir sie eingeholt. Am Nachmittag statten uns Delphine einen Kurzbesuch ab, aber sie haben Besseres zu tun, wahrscheinlich sind sie auf der Jagd nach Fliegenden Fischen, die zumindest Anke haufenweise sieht. Gegen Mittag stoßen wir ein weiteres Mal mit dem verbliebenen Sekt auf das Neue Jahr an. Waren um Mitternacht ja sehr zurückhaltend. Anke notiert im Logbuch: „Was es wohl bringen wird?“

Um Mitternacht waren wir verhalten, daher können wir den Großteil des Sektes am Neujahrstag um high noon genießen. Um ehrlich zu sein, drei Minuten später, denn zuerst hat Anke ganz sorgfältig die Mittagsposition festgehalten. Wie das im Original-Logbuch aussieht, zeigt das Beitragstitelbild am Beispiel des 02.01.2025.
Unser Neujahrssekt, in Gläsern, die wir auf dem Mt. Saint Michel in der Normandie erstanden haben.
Wir stoßen noch einmal an auf das Neue Jahr.
Trotz des zeitweise sehr kräftigen Windes ist es ein herrliches Segeln. Die Höhe der Wellen, selten ist eine höher als 2,5 m, ist noch gut zu vertragen. Nur das viele Salz überall ist mehr als lästig.

02.01.2025 – Bei einem der routinemäßigen, sorgfältigen Rundblicke – wir führen sie nachts alle 15 bis 20 Minuten aus – entdecke ich tief über dem Horizont das Kreuz des Südens. Es peilt auf halb 12 Uhr, also genau im Süden. Irgendwann im Laufe der zweiten Nachtwache realisiere ich endgültig, dass der Hydro-Charger nicht mehr lädt. So ein Mist. Ich untersuche zunächst mal den Controller, aber danach ist alles in Ordnung. Ist der Propeller abgefallen? Eine Sicherung durch? Nicht, dass Energie auf den letzten Meilen noch Mangelware wird. Es ist kurz vor 12. Bin gerade unter Deck beschäftigt, als ich Anke laut rufen höre. Sie hat scheint´s einen Wal entdeckt. Ich stürze ins Cockpit. „Nix Wal, Sal hab ich gerufen!“ Ganz schwach kann man am Horizont die Konturen von drei kegelförmigen Bergen erahnen. Sal. Auf 17 Seemeilen zu sehen! 2005 waren wir keine Seemeile von der Küste entfernt und konnten gar nichts sehen, so stark war der Bruma seca, der Harmattan.

Am letzten Tag klappt es dann doch mit dem Sonnenaufgang.
Die Bedingungen werden moderater. Martin refft den Besan aus.
Alle Anspannung fällt ab, die Stimmung ist gelöst, wir werden Sal noch gut bei Tageslicht erreichen.

Der Moment, der nach längerer Überfahrt immer ein ganz aufwühlender ist: Anke hat im Dunst die ersten Konturen der drei nördlichen Vulkankegel von Sal entdeckt.

Zugegeben, der dritte Kegel ist fast nicht mehr da, aber man sieht sie doch. Welch ein Unterschied zu 2005, als wir nichts, aber auch gar nichts sehen konnten.

Reichlich flott gleiten wir auf die Küste zu und dann an ihr vorbei. Braun und Ockertöne. Eine Mole. Wir reduzieren die Segel, nehmen sie schließlich ganz weg. Die Maschine läuft. Beide finden wir, dass sie sich merkwürdig anhört, sagen uns aber nichts. In weitem Bogen steuern wir hinter die beiden Molen. Die paar Häuschen von Palmeira. Sieht fast aus wie vor 20 Jahren. Es liegen ein paar Charterboote an Murings, die es damals noch nicht gab, und es scheint, die Öltanks sind mehr geworden. Aber sonst? Bei unserer Orientierungsrunde werden wir von einem der Charterboote angerufen. Er empfiehlt uns eine Muring-Boje und gibt exakt deren Position an. Punkt 15:00 ist Mago del Sur fest an einer Muring.
Es dauert mindestens eine dreiviertel Stunde bis wir endlich unseren Ankommerschluck trinken. Nach exakt 100 Stunden auf See sind wir in Palmeira angekommen. Und auf den Tag genau 20 Jahre nach unserer ersten Ankunft mit Just do it am 02.01.2005.

Etwa so sah Magos Annäherung an Palmeira aus.
Ganz hinten in diesem Gewimmel liegt Mago an einer Muring, und heute, dem Tag, an dem diese Zeilen entstehen, vor Anker.
Abendliche Idylle – wir sitzen im Cockpit und genießen.
Unser Trip erfolgte ja weitgehend bei Neumond. Jetzt, am Ziel begrüßt er uns mit einer schmalen Sichel.

Auch wenn es 100 waren, nicht die Stunden zählen, sondern das Ziel, das ja auch der Weg sein kann. In diesem Sinne wünschen wir Euch allen ein gesundes, glückliches Neues Jahr voller bewegender und im positiven Sinne aufregender Momente

Martin und Anke

Nicht banale 100, grob gerundet 45.600 Stunden sind dagegen in unserer PDF-Buchveröffentlichung zusammengefasst. Interesse? Informationen zum Buch und wie Ihr die PDF bestellen könnt, erfahrt Ihr unter diesem Link, also einfach auf diesen Satz klicken.

Das Buch unserer Weltumseglung von 2004 bis 2009:
Just do it – von der Weser in die Welt
323 Seiten, durchgehend mit farbigen Fotos bebildert, diverse Karten, hier und da Einschübe zu besonderen Aspekten, die uns beschäftigten und ein Anhang mit gelegentlich launigen Begriffserklärungen.

Vorerst nur als PDF verfügbar.

Das Coverfoto des Buches zeigt Just do it in der Caleta Beaulieu im Beagle-Canal.

2 Gedanken zu „100 Stunden

  1. Wir wünschen euch alles Gute für das neue Jahr, following seas, fair Winds, gar keine bis wenig Reparaturen und tolle Erlebnisse und Begegnungen.

    1. Liebe Elke, lieber Werner,
      schön, ein Lebenszeichen von Euch zu hören. Und vielen Dank für die guten Wünsche. Auch wir wünschen Euch alles Gute für das Neue Jahr und viele schöne, beglückende und (natürlich im positiven Sinn) überraschende Momente und Erlebnisse. Und vor allem, bleibt gesund.
      Martin und Anke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert