Marokko IV

Marokko IV

Marokko war in Teilen sehr farbenfroh wie das Beitragstitelbild zeigt. Was es damit auf sich hat, wird weiter unten deutlich. Unser anschließender Alltag war eher eintönig und dröge, aber nicht immer. Und daher schummeln wir hier noch etwas Farbe vom Hardstand dazwischen, auf dem wir Mago zwischenzeitlich abgestellt hatten. Und um mögliche Fragen vorweg zu beantworten: Von oben nach unten sehen wir hier das Weiß des Bootsrumpfes, gelbes Abklebeband, das Grau oder Grün (ich bin ja etwas farbenblind) eines Zwischenanstriches, der es ermöglicht, den Wasserpass – also den Unterwasseranstrich – höher zu setzen und den neuen Unterwasseranstrich jenseits des nächstebn Abklebebandes.

Mit diesem finalen Beitrag soll es zunächst mal gut sein mit Marokko. Obwohl es reizt, eine Art „special“ zu basteln, das sich ausschließlich mit den marokkanischen Märkten, den Soukhs beschäftigt. Warten wir´s ab. Da Marokko ja bereits Vergangenheit ist, aus der Jetztzeit nur die bescheidenen Bemerkungen, dass Mago del Sur wieder im Wasser schwimmt, mit einem wunderbar in Amelrot gehaltenen Unterwasseranstrich. Und wir sind schon wieder in Deutschland, um an an einer Gerichtsverhandlung teilzunehmen. Grrrmmmbblll. Also ziemlich das, was man sich als Langzeitfahrtensegler besonders wünscht. Daher hier auch keine vielen Worte – los geht´s mit teilweise recht farbenfrohen Bildern aus Marokko.

Nur dreißig Kilometer mehr oder weniger Piste bis nach Amtoudi hatte der Wegweiser versprochen (s. letzten Beitrag). Nun sind wir angekommen in unserer Unterkunft „Tigmi Bulbul“. Zu unserer Überraschung und großen Freude gibt es hier auf Wunsch auch gerne ein Bierchen oder eine Flasche Wein. Da macht sich bemerkbar, dass das Haus von einer Belgierin geführt wird. Zuvor allerdings gab es den traditionellen Berber-Vicky, den Minztee, was sonst?
Ein nettes Detail im „Tigmi Bulbul“. Eingefügt in einer Ecke an einer Treppe.

Eine Besonderheit der Landschaft des Anti-Atlas, die bis in die umgebenden Ebenen ausstrahlt, sind die Agadire. Darunter versteht man Speicherburgen, deren Ursprünge oft zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert liegen. Auch der Name der Hafenstadt Agadir bezieht sich auf eine solche Speicherburg. Diese Gebilde sind wie eine Burg als geschlossene Einheit gebaut, die nur über einen einzigen Zugang erschlossen wird. Und wie eine Burg bieten sie Schutz, wobei dieser bevorzugt den eingelagerten Gütern galt. Ihre Formen sind recht vielgestaltig und variieren in Abhängigkeit von den landschaftlichen Gegebenheiten. So richtet sich die Form und Struktur der Speicherburgen in den schroffen Bergregionen nach dem Angebot exponierter, Schutz bietender Felsen und Kuppen. In flachen Regionen sind die Agadire dagegen oft rechteckig bis quadratisch, gelegentlich auch oval gestaltet. Viele der Speicherburgen sind heute mehr oder weniger verfallen und vernachlässigt. Dank der Anstrengung zahlreicher engagierter Menschen, hat man allerdings auch viele der Speicherburgen restauriert. So ist uns heute ein Blick in die noch gar nicht so lang vergangene Vergangenheit ermöglicht. Eine Besonderheit von Amtoudi ist, dass hier gleich zwei hervorragende Beispiele dieser Bauwerke auf uns warten.

Anfangs hatten wir ein paar Probleme zwischen all dem Gesteinsschutt hinter unserer Unterkunft, den rechten Weg zu finden. Aber hier zeichnet sich schon ab, dass wir ihn gefunden haben. Auf der Felsbeule rechts neben Anke thront unser erstes Ziel, der Agadir Id Aissa. Auf diese gar nicht so große Entfernung ist kaum zu erkennen, dass dort tatsächlich eine Burg sitzt. Alles wirkt geradezu natürlich.
Jetzt kann man schon etwas ahnen. Vor allem erkennt man den Eselspfad hinauf.
Eindeutig, vor uns liegt eine Burg. Unter ihr ein Teil des Dörfchens Amtoudi.

Da guckt er dumm vor dem Tor herum … Die Pforte zum Agadir ist verschlossen und weit und breit ist der versprochene, immer bereite Wächter nicht zu entdecken.

Wir steigen also wieder ab und folgen der Flussoase von Amtoudi flussaufwärts. Hinter den letzten Häusern des Ortes muss es einen Aufstieg geben.
Und tatsächlich, ohne Umwege, aber aufgrund des steilen Aufstiegs mit viel Zick und Zack nähern wir uns dem Agadir D‘ Aguellouy. Der kleine weiße Fleck in Bildmitte ist ein verheißungsvoller Turban. Hier scheint der Wärter seinen Dienstpflichten nachzukommen.
Schnell sind wir drin in der Burg. Und wir haben das Glück, dass die wenigen anderen Touristen gerade gegangen sind, so hat der Wärter Zeit für uns.
In den vielen verwinkelten Gängen des bis auf das Jahr 1062 zurückgehenden Agadir ist es dunkel – sehr zum Vergnügen von Anke – und aufgeschreckte Fledermäuse fliegen uns in Scharen um die Ohren. Hier ein mit viel Glück entstandenes Nachweisfoto. Natürlich reichlich aufgehellt. 😉
Unser Wärter erzählt uns viel Wissenswertes über die Restaurationsarbeiten, an denen er ebenfalls teilgenommen hat. Hier die Ecke, in der früher die Wächter der Speicherburg lagerten. Heute dient sie ihm als Refugium, wenn gerade nichts los ist..

Nachdem wir die Dächer verlassen haben geht es in den Kern der Speicherburg. Alles ordnet sich den Gegebenheiten des von den Erbauern ausgewählten Felsen unter, was eine geradezu organische innere Struktur der Burg zur Folge hat. Viele Gänge, über- und untereinander und rechts und links begleitende Türen zu den einzelnen Speicherkammern. Exakt 99 an der Zahl. Das alles ist mit viel Kletterei verbunden. Und je weiter wir vordringen, desto dunkler wirds.

Einer der typischen Schlüssel für die Tür einer Speicherkammer. Das Prinzip erschließt sich schnell. Stimmen Anzahl und Verteilung der Bohrungen im Riegel und der Stifte des Schlüssels nicht überein, lässt sich der Riegel – wenn tief in das Loch hineingeschoben, nicht herausziehen.
Gelagert wurden die Güter in Körben, geflochtenen Hülsen, tönernen Krügen und gelegentlich auch lose. Natürlich ordentlicher als auf diesem Foto.

Wir haben die faszinierende Agadir D‘ Aguellouy verlassen und sind einem steilen Pfad hinunter in die Oase gefolgt. Im Rückblick zeigt sich, in welch gewagter Exposition diese Speicherburg errichtet wurde. Ich muss nicht wieder Spock zitieren, oder? Auch wenn man berücksichtigt, dass diese Burg zwischen 2004 und 2016 restauriert worden ist; man staunt, dass diese Burg die Erdbeben, die es ja gelegentlich in der Region gibt, so halbwegs überstanden hat.

Weiter geht´s. Wir folgen dem Bach durch die Oase, denn es soll hier tief drinnen in der sich verengenden Schlucht noch etwas ganz Besonderes geben.
Der „Weg“ muss richtig sein. Vielleicht sollte man besser nur davon sprechen, dass die Richtung, in der wir uns bewegen, die rechte sein muss.
Zwischendurch zweifeln wir schon an unserem Plan sowie an unseren Informationen, bis wir dann nach vielen überstiegenen Felsblöcken und gequerten Wassern auf ein Schild treffen und ein paar Stufen vorfinden. Wir können nicht verkehrt sein, zumal wir Stimmengewirr vernehmen.
Die Quelle der Stimmen, eine marrokanische Wochenendausflugsgesellschaft. Eine ganze Großfamilie.
Und hier das Ziel, die Attraktion. Für uns, für die Großfamilie, für die Dorfjugend. In der Tiefe der Schlucht verbergen sich mehrere natürliche, und in der Regel stets Wasser führende Pools. Und das am Rande der Felswüste. Faszinierend.
Es dauert nicht lange, da hüpfen wir ins klare Wasser …
… und vergnügen uns vor großartiger Kulisse.

An dieser Stelle machen wir einen kleinen Sprung durch Zeit und Raum, weil es eben zu unseren Oasenbesuchen passt. Dass Foto rechts entstand im Tal von Aït Mansour. Wir spazierten durch die Oase und entdeckten eine Frau, die neben der Straße im Gebüsch stand und dort irgendetwas beobachtete, wie wir annahmen. Später – da wir wegen der vielen Guckerei kaum vorwärts kamen – überholte sie uns. Und stand dann erneut im Gebüsch neben der Straße und schaute auf irgendwelche Blätter. Erst jetzt dämmerte uns, dass sie nicht nur eh ganzkörperverschleiert war, sondern dass sie bestrebt war, uns jede Möglichkeit zu nehmen, auch nur ein Fitzelchen ihrer Augen zu sehen. Eine so extreme Verhaltensweise und Scheu ist uns nur in diesem Tal begegnet, nirgends sonst in Marokko.

Einer der Gründe, die unsere Fortbewegung so langsam macht: Immer gibt es was zu entdecken. Frosch im algenreichen Oasengewässer. Angetroffen im Tal von Aït Mansour.

Zurück ins Tal von Amtoudi. Unsere Herbergsbelgierin war so erschüttert darüber, das wir beim Agadir Id Aissa keinen Wächter angetroffen hatten, dass sie am nächsten Morgen gleich telefonierte und uns wenig später stolz versprach, heute sei der Wächterwärter da und werde nicht gehen ehe wir die Burg besichtigt hätten. Beim Eingang von Id Aissa heißt es runter mit der Birne, schließlich sollten die Eingänge gut verteidigt werden können. Also gab es nur kleine, niedrige Pforten.

Auch hier ging es anfangs durch düstere Gänge, doch dann zeigte sich eine ganz andere Struktur der Burg. Umlaufend um einen Felskern, besser eine Kuppe, hatten die alten Berber ein Oval aus Speicherkammern errichtet. Nach außen bilden sie eine geschlossene Wand, im Innern liegt zwischen den Kammern und dem größten Teil des Felsens ein parallel umlaufender, ungedeckter Weg. Am nordöstlichen Ende verdichtet sich die Speicherarchitektur zu einem mehrschichtigen Gebilde und auf der Kuppe selbst gibt es auch noch ein paar kleine Bauten.

Der Zugang auf Dächer und zum einen oder anderen höher gelegenen Speicherraum erfordert naturgemäß Steighilfen. Hier erprobt Martin gerade die traditionelle, schmalspurige „Kerbholzleiter“. Eine mangels Übung etwas wackelige Angelegenheit.

Oben auf dem Felsen hab ich sie zunächst übersehen. Anke mit ihrer wachen Wahrnehmung verhinderte, dass ich darauf herumtrampelte: Eine von mehreren alten Ritzarbeiten im Gestein.
Da aus dem vorhandenen Material errichtet, fügen sich die Agadire harmonisch in ihre Umgebung ein.
Eine Besonderheit von Id Aissa sind bzw. waren die integrierten Bienenstöcke. Zunächst rätselt man über den Zweck dieser durchaus mannshohen Gebilde, aber es sind tatsächlich die bei uns sogenannten „Beuten“, also die Behausungen für die Bienenvölker.
Hier wird schon deutlicher, wie das mit den Beuten funktioniert hat.
Oben bei den Gebäuden auf dem Felsen wird es museal.

Dort gesellt sich, da nicht von anderen Besuchern beansprucht, der Wächterpförtner, Ibrahim, zu uns und gibt sich viel Mühe, die Dinge, die hier so scheinbar ungeordnet herumliegen, zu erklären. Im Foto zunächst ein besonders aufwendiges Schlüssel-/Riegelmodell.

Sichtlich stolz ist er darauf, dass auch er bei den Restaurationsarbeiten mitgewirkt hat. Wenn wir uns richtig erinnern, dann ist es Ibrahim, der auf dem mittleren Bild des so langsam verfallenden Plakats abgelichtet ist. Die unteren vier Zeichnungen veranschaulichen übrigens Grundtypen von Agadiren.

Alter Krummdolch, ein Beispiel für die verbreiteten üblichen Haushaltswaren, natürlich im Bedarfsfall auch für den Nahkampf geeignet …

… und ein Beispiel für auf den ersten Blick unwichtig Scheinendes, doch sehr Wichtiges: Auch Verträge und Dokumente wurden in Agadiren aufbewahrt.

Noch mehr Verträge – diesmal auf Rundhölzern verewigt.
Wir sind mittlerweile sehr zufrieden mit unserem frühen Entschluss, nicht zu viele Kilometer abzureißen. Besser hier und da mehr Zeit haben. Mit Muße und einem schönen Abendhimmel beenden wir unsern schließlich drei Tage währenden Aufenthalt in Amtoudi, begleitet von den Rufen der Muezzine der drei Moscheen im Dorf. Übrigens rufen alle drei abgestimmt zeitversetzt, so dass man sie auch wirklich verstehen kann. Naja, inhaltlich verstehen wir eher nichts, aber ihre Rufe sind dadurch unterscheidbar. So erkennen wir, dass der eine eher singt, während der andere Litaneien aufsagt, also vermutlich Suren zitiert und der dritte sich kurz und knapp hält.
Es muss weiter gehen. Nachrichten aus Deutschland lassen uns den Marokkoaufenthalt abkürzen. Nordwärts geht die Fahrt. Die Landschaft ist mal medium-karg …
… mal voll karg …
… mal eine Mischung aus beiden, da wo Wasser eine Oasenwirtschaft erlaubt.
Wir lieben es, immer wieder zu stoppen und nicht nur die Faszination der Landschaft wirken zu lassen, sondern auch stets nach den kleinen …
… und den ganz kleinen Dingen zu schauen.
Hinweise auf unser nächstes Ziel.
Die Fahrt endet beim Städtchen Tafraout. So richtig etwas Besonderes ist uns an dem Städtchen selbst nicht aufgefallen. Es scheint ein wichtiges lokales Zentrum zu sein. Die allgegenwärtige Geschäftigkeit weist darauf hin. Auch gibt es hier ein Ladenlokal einer Arganölkooperative, das, als wir ein Blick hinein werfen wollen, gerade geschlossen ist. Doch keine Sorge – der allgegenwärtige Bote des Teppichgroßhändlers (!), des Maison du Troc sorgt dafür, dass wir erstens stopffrei etwas zu Essen erhalten und zweitens als Ausgleich gewissermaßen das Teppichangebot würdigen können.
Und in der Tat, es lohnt durchaus ein Blick auf das Teppichangebot zu werfen. Schon um eine Eindruck von der gestalterischen Vielfalt zu gewinnen.
Ein Berbersalat. Es war tatsächlich und ganz gegen alle Stopftradition möglich, unsere Mittags-Order auf so eine Kleinigkeit zu beschränken.
Unsere Unterkunft, das Hotel El Malara, liegt etwas außerhalb von Tafraout. Es ist französisch geführt. Daher gibt es leckeres Essen, so eine Art Cross-Cuisine zwischen marokkanisch und französisch, und natürlich auch durch alkoholische Gärung verfeinerten Rebensaft.

Der eigentliche Anlass für unseren Besuch bei Tafraout befindet sich ein paar Kilometer südlich des Ortes. Wir wollten die sogenannten Blauen Felsen besuchen, ein spektakuläres Stück Land Art. Der 1939 in Gent geborene Künstler Jean Vérame beschäftigt sich seit seinen Zwanzigern mit Projekten in der freien Landschaft. Viele seiner maßgeblichen bzw. bekannteren Projekte befinden sich in Landschaften, die nomadische Lebensräume sind. Ob man seine Kunst daher als nomadische Kunst bezeichnen kann, wie es gelegentlich erfolgt, stellen wir mal in Frage. In jedem Fall ist er ein interessanter Vertreter der Land Art, wobei er bei vielen seiner Projekte die angetroffenen Landschaftselemente mit Farbe bearbeitet, weniger Arrangements der Elemente selbst vornimmt. Auch vermeidet er meist, andere, ortsfremde Objekte einzubringen. Gelegentlich allerdings bemalt er den natürlichen Bestand und arrangiert ihn anschließend neu. Nichts ist unmöglich … Einige seiner spektakulären Projekte befinden sich neben dem, das wir soeben besuchen, im Sinai (Ägypten), in Tibesti (Tschad), Amarillo (Texas) oder in Chile. Sein Ouevre ist natürlich weitaus umfassender als hier dargestellt.

Die Blauen Felsen im Anti-Atlas entstanden 1984 mit Hilfe speziell angemischter Farbe. Unter der intensiven Sonne Marokkos ist natürlich jede Farbe vergänglich, so dass die bunten Riesen-Kiesel heute nicht mehr die originale Farbe tragen, sondern sich restauriert darstellen. Und da das alles für sich spricht, nun ein paar Eindrücke ohne Worte 😉.

Auf der weiteren Fahrt suchten wir noch Ruinenörtchen auf, bei denen nicht immer klar war, ob sie durch die jüngsten Erdbeben verwüstet wurden, oder ob man die Häuser und Dörfer schlicht aufgegeben und dem Verfall preisgegeben hat. Auch suchten wir noch einen ganz bestimmten Typus von Agadir.

Unterwegs waren wir schon an einigen, auf Felsen thronenden Agadiren vorbeikommen, hatten sie jedoch in der Regel links liegen gelassen. Rechts von der Regionalstraße R 105 strebten wir dann den Agadir de Imhilen an, der sich durch eine grob ovale Grundstruktur auszeichnet. Der Besuch erforderte einen längeren Fußmarsch, doch leider vergeblich. Der Wärter war nicht da. Wie seine Frau erklärte, zum Einkaufen in die Stadt gefahren. Und Zugang gibt´s halt nur mit Wärter. So blieb nur ein Blick auf die Ruinen der Häuser, die früher einmal im Schutz des Agadirs errichtet worden waren.
Um das Agadir zu finden, das als letztes, allerdings auch als ein großes MUSS auf unserer Liste stand (wer aufmerksam liest merkt, dass wir einige Probleme haben, dem Agadir im Deutschen den rechten Sexus zuzuordnen) müssen wir zunächst das richtige Landstraßencafé ausfindig machen. Dieses hier. Denn dessen Chefe hütet die Schlüssel.
Annäherung an eine Speicherburg, die nicht mehr auf einem exponierten Felsblock thront.
Äußeres Mauerwerk. Unwillkürlich frage ich mich, ob die Gliederung des Mauerwerks in scheinbare Scheiben original ist, oder ob dies im Zuge der Restaurierung erfolgte. Sieht ja aus wie Dehnungsfugen.

Nach kurzer, gemeinsamer Autofahrt öffnet uns der Chef de Café das Tor zum Agadir Ighir Ifran …

… und erläutert uns sogleich ein paar museale Besonderheiten.
Der Agadir Ighir Ifran. Den hatten wir unbedingt besuchen wollen. Ursprung im 11. Jahrhundert. Rechteckiger Grundriss, keinerlei Gänge, nur ein langgestreckter, schmaler Innenhof. Die je nach Zählung bis zu 90 Speicherkammern sind über in das Mauerwerk eingelassene Steinplatten erschlossen.

„Echt jetzt, ich darf da hochklettern?“ Martin durfte und stieg bis aufs Dach. Eine solche Gelegenheit darf man sich ja nicht entgehen lassen. Leider fehlt ein Beweisfoto. Aber wer ihn kennt, weiß, dass er natürlich dort hoch geklettert ist.

Anke war als Wärter und Martin noch darüber sprachen bereits mit dem Aufstieg beschäftigt. Eine Frau der Tat, wie es scheint 😊.

Ein indirektes Beweisfoto für die erflogreichen Klettereien gibt es doch. Blick aus der Taubenperspektive auf den etwa 30 m langen Hof des Agadir.
Je weiter wir anschließend Richtung Westen und damit zur Küste fahren, desto grüner wird es. Und eine besondere Begegnung wollen wir daher nicht vorenthalten …
… die Ziegen auf dem Baum. Wir staunen über die erstaunlichen Kletterleistungen dieser Tiere.

Die Fahrt führt uns nördlich des Anti-Atlas nach Westen und über den südlichen Teil des Nationalparks Souss Massa nach Agadir. Leider hatten wir im Nationalpark Pech. Die Vogelwelt hielt sich weitgehend auf Distanz und wir bereuten, nicht unsere Ferngläser und das Spektiv mitgenommen zu haben. Nun ja. Auch mit den Waldrapps, dem eigentlichen Wunschvogel unseres Besuchs, hatten wir Pech. Diese Spaßvögel haben uns zwar in größerer Höhe überflogen, aber sich mal bei uns niederlassen, das wollten sie nicht. So ging es nach einer Übernachtung an der Küste wieder in die Stadt namens Agadir. Hier verbrachten wir noch einen geruhsamen Tag, bevor uns ein Turboprop zurück nach Las Palmas flog.

Nach diesem langen Beitrag das Versprechen, dass in Zukunft die Blogbeiträge wieder ein wenig kürzer sein werden. Damit sagen wir tschüss und:

Achtet auf die Farbe in Eurem Leben.

Martin und Anke

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