Ragusa – Tagebuch vom 31.10. bis 08.11.2021
Oben die abendliche Waterkant von Syracusa. Ehrlich gesagt, nur ein ganz kleiner Ausschnitt ist hier zu sehen. Die Stadt gefällt uns auf Anhieb, und wir fragen uns schon, weshalb wir nicht länger bleiben. Doch irgendwie drängt es uns inzwischen, nach Marina di Ragusa, unseren Überwinterungsort zu kommen. So blieb es bei einem sehr schönen Zwischenstopp in Syracusa. Dort gibt es wie in vielen Orten Siziliens so unglaublich viel zu sehen, dass man der Stadt auch einen ganzen Urlaub widmen könnte, doch haben wir mit einem letzten, etwas größeren Schlag direkt Marina di Ragusa angesteuert. Die Wetterprognosen gaben zu einigen Hoffnungen Anlass, aber dass wir mehr als die Hälfte der Distanz würden segeln können, hatten wir auch in unseren Träumen nicht erwartet. Doch so war es. Unter Segeln rundeten wir vor dem Wind kreuzend die beiden Punkte, die die Südostecke Siziliens markieren, achteten darauf, dass wir dem reichlichen Großschiffsverkehr nicht zu nahe kamen und konnten schließlich unser Ziel direkt anliegen. Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit erreichten wir Marina di Ragusa dennoch im Dunkeln. Per Funk wurden wir in die Hafeneinfahrt gelotst und dort von einem Schlauchboot mit einem Marinero empfangen. Beim römisch-katholischen Einparkmanöver schallten uns, noch ehe die Heckleinen belegt waren, auf Deutsch und Englisch Begrüßungsworte entgegen. Ingrid von der Ocean Deva stand dort, und Andreas von einem der gegenüberliegenden Boote. Wir klarten auf, sortierten uns etwas und wanderten dann zu Ingrid und Peter, die uns gleich mit einer Einladung zum Abendessen willkommen hießen.
Marina di Ragusa ist unser Überwinterungsort. Ursprünglich waren wir gar nicht so sicher, ob wir überhaupt irgendwo einen Winterliegeplatz nehmen sollten, aber dann hat es sich so ergeben. In der Heimat sind mehr Dinge zu regeln und zu organisieren, als erwartet, so dass wir sicher zwei Monate in Deutschland sein müssen – falls es Corona erlaubt. Und am Boot ist auch einiges zu tun. Da bietet sich eine Winterpause natürlich an. Wolfgang hatte uns den Porto Turistico Marina di Ragusa empfohlen, und wir waren nach einigen Anfragen in verschiedenen Marinas seinem Rat gefolgt. Und nun sind wir hier. An dieser Stelle ist anzumerken, dass es in Sizilien mehrere Orte gibt, die Marina di irgendwas heißen, also nicht zwangsläufig eine Marina sind. Daher heißt unsere Marina auch Porto Turistico. Marina di Marina di Ragusa klänge ja auch ziemlich schräg.
Bisher sind wir kaum über die Marina, also den Porto Turistico, hinausgekommen. Immerhin haben wir schon alle zu Fuß und per Rad erreichbaren Supermärkte und Einkaufsmöglichkeiten gescannt. Restaurantas, Osterias und Trattorias haben noch gar nichts von unserer Existenz mitbekommen. Entweder waren wir eingeladen oder wir haben eingeladen. Da gab es noch gar keine Zeit für Restaurantbesuche. Und dann gibt es hier eine unglaublich lebhafte Hafencommunity, deren vielgestaltige Aktivitäten es schwer macht, überhaupt an die unvermeidlichen Pflichten und Bootsarbeiten zu denken. Und dabei ist die Tu-was-Liste unglaublich lang.
Mit den Tagebüchern hinken wir wie stets etwas hinterher. → Doch hier kommt das nächste. Es kreiselt weitgehend um Palermo, aber diese Stadt hat uns reichlich gefesselt. Und man hätte noch viel mehr Zeit dort verbringen können. Und wenn man über die dort verbrachten Stunden nachdenkt und manches Revue passieren lässt, dann gibt es immer noch mehr, was man eigentlich berichten möchte.
Mit der Ankunft in Ragusa wird das Tagebuch vorübergehend recht fragmentarisch werden. Die anstehenden Aufgaben stehen einfach im Vordergrund. Aber es wird schon regelmäßig einen Beitrag geben oder irgend etwas anderes von uns zu hören sein.
In diesem Sinne
Arreviderci und buena notte für heute
Anke und Martin
Ein Gedanke zu „Ragusa – Tagebuch vom 31.10. bis 08.11.2021“
Hallo Ihr Beiden,
auch wenn Syrakus sehr interessant und immer einen Besuch wert ist: Marina di Ragusa ist unter Sicherheitsaspekten die bessere Wahl. Das soll nicht nur für den Schutz vor den Launen der Natur gelten, sondern dem Vernehmen nach auch in Bezug auf das Risiko, dass dies oder jenes „abhanden kommt“.
Jetzt wünschen wir Euch eine gute, komplikationslose Reise nach D. und viel Erfolg bei den anstehenden Erledigungen.
Herzliche Grüße
Heike & Andreas
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