Ätna – Tagebuch vom 07.10. bis 30.10.2021
Für Messina haben wir uns nur die Zeit für einen abendlichen Rundgang genommen, denn wir wollen nun doch möglichst bald Marina di Ragusa erreichen, unseren Winterliegeplatz. Zu lange schon haben wir mit den unkooperativen Winden gekämpft, da wollen wir günstige Winde oder Windstillen wie jetzt gerade nutzen. Wir motoren also nach Taormina und schauen unterwegs ständig, ob wir nicht einen Blick auf den Ätna erhaschen können. Das gelingt allerdings erst, als wir unser Ziel halbwegs erreicht haben und sich auch die Wolken etwas zurück ziehen. Der Ätnagipfel schaut schüchtern um die Ecke eines nähergelegenen Hügelrückens. Wir gehen im Norden der Bucht von Taormina vor Anker und übersehen, dass man auf der südlichen Seite der Bucht eine schützende Mole gebaut hat. Dort wäre es viel besser gewesen. Aber es – also das Meer – sieht ja heute Abend soooo friedlich aus. Welch eine Täuschung werden wir am nächsten Morgen wissen.
In der Abenddämmerung haben wir dann das Vergnügen, direkt über dem Gipfel des Ätna einen rötlichen Schein zu sehen. Wir fragen uns, ob er dem Vulkan zuzuschreiben ist oder nur eine Art Abendrot ist. Schwer zu sagen (vgl. Fotokommentar oben). Vielleicht haben wir tatsächlich das Glück, einen Widerschein der Glut zu sehen. Einen richtig tollen Eindruck des Phänomens wollen wir Euch nicht vorenthalten: → https://apod.nasa.gov/apod/ap211115.html. Den Link mit dem Foto von Giancarlo Tiné erhielten wir sozusagen just in time von Jerry von der Idril.
Der Fehler, nicht im Süden der Bucht zu ankern hat uns bei dem in der Nacht zunehmenden Südostschwell zu einer ausgesprochen unruhigen und schlaflosen Nacht verholfen. Mit der Folge, dass wir früh auf den Beinen sind und schleunigst weg wollen. Freundlicherweise herrscht strahlender Sonnenschein, kein Wölkchen trübt den blauen Himmel. Und wenig später haben wir einen freien Blick auf den Ätna und dessen schneebedeckten Gipfel. Es raucht ein wenig aus dem Gipfel, und zeitweise haben wir den Eindruck, dass auch aus einem Teil der Lavafelder uner dem Gipfel Rauch oder Wasserdampf den Hang entlang nach oben zieht. Diese herrliche Erscheinung ist nur von kurzer Dauer. Mit steigendem Sonnenstand werden die Wolken am Gipfel mehr und immer dichter, und bald hat sich der Vulkan fast völlig unter der Wolkendecke verborgen.
Inzwischen ist auch die nächste Tagebuchstaffel zusammengestellt. Wer daran interessiert ist, → muss hier einfach nur klicken und kann reinschauen und er oder sie kann unsere Etappe von Mahon auf Mallorca bis Trapani auf Sizilien begleiten.
Viel Spaß beim Reinschauen
Martin und Anke