Saint Martin de Ré – Tagebuch vom 05.04. – 13.05.2021

Saint Martin de Ré – Tagebuch vom 05.04. – 13.05.2021

Nach einem lieben und warmen Abschied von der Shtandart – mit Kanonenschuss – und ihrer zweiten Offizierin Irina hat auch uns nichts mehr im Hafen gehalten. Allerdings setzten wir den Kurs anders als geplant nach Norden und nicht gen Süden ab. In Port Medoc hat man wegen Umbauarbeiten keinen Platz für uns und Arcachon war schlicht zu teuer. Gut, dass wir das noch rechtzeitig erfahren haben. Dafür sagte uns der Hafenmeister des faszinierenden Festungsstädtchens Saint Martin auf der Insel Ré sofort einen Liegeplatz zu. Und da die Tide gerade perfekt passte, die Hafeneinfahrt fällt zeitweise trocken, sind wir am 20. Mai kurz vor zwölf dorthin aufgebrochen.

Bei schönstem Segelwetter geht es zur Île de Ré. Mit an Bord Ellie und Julien, die wir in La Rochelle kennen gelernt haben.
Ohne Worte

Mit Gästen. Uns begleiteten Julien Mueller und Ellie Sanders, zwei Musiker, die wir durch Juliens Straßenauftritte kennen gelernt hatten. Es war ein richtig schöner Segeltag, mit feinem Wind aus der richtigen Richtung. Vor dem Ziel ankerten wir noch ein halbes Stündchen, und dann ging es rein. Auch hier wie in La Rochelle, aber ganz anders gestaltet, eine beeindruckende Einfahrt durch alte Festungsmauern hindurch. Prickelnd eng und die Wassertiefe unter dem Kiel war auch etwas knapper als erwartet. Da Julien perfekt französisch spricht, haben wir ihn auch gleich für den Funkverkehr mit dem Hafenmeister eingespannt, was die Manöver etwas erleichterte, denn der Hafen ist für ein Boot wie die Mago schon etwas klein geraten. Wir haben es dann aber doch sehr gut geschafft, am zugewiesenen Liegeplatz anzulegen, und die Fäkalienabsaugstation haben wir auch nicht abgerissen. (Viel hat – dank einer heimtückischen Querströmung – allerdings nicht gefehlt.) Den Abend dieses denkwürdigen Tages haben wir dann noch mit einem netten kleinen Privatkonzert im Cockpit verbracht.

Hafeneinfahrt von Saint Martin.
Julien brachte uns gleich nach der Ankunft dazu, Austern zu sammeln. Der Erfolg war allerdings mäßig, die meisten waren zu klein und wir ließen sie in Ruhe.
Gruppenbild mit Drohne zu Füßen. Julien war so nett und gab uns Anfängerunterricht im Drohnenfliegen.

Nachdem wir uns über das Wetter der kommenden Tage und unsere Möglichkeiten ausgetauscht hatten, fiel die Entscheidung recht schnell: Wir werden bis zum Impftermin in Saint Martin bleiben und anschließend wohl direkt an die spanische Küste gehen.

Nachzutragen ist natürlich noch die Tagebuchstaffel der vergangenen Wochen (einfach klicken). Sie reicht bis zum 13. Mai und ist diesmal – den Umständen geschuldet – etwas technik- und reparaturlastig geworden. Wie es halt so ist.

Hinweisen möchten wir bei der Gelegenheit auch noch mal auf unsere Unterseite „Trans-Ocean-Stützpunkt“ unter dem Stichwort Austausch. Dort stellen wir in loser Reihenfolge aktuelle Informationen ein, die das Revier, in dem wir uns gerade befinden, betreffen oder wir beantworten Fragen, die an uns gerichtet wurden.

Liebe Grüße an alle daheim und unterwegs

Martin und Anke

Auf den Festungsmauern von Saint Martin.
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