Was war denn nun los?

Was war denn nun los?

Zur Erinnerung: So sah es im Motorraum nach der Ankunft in Garachico aus. Überall und alles von einer Rußschicht bedeckt. Hier Tank sowie Schwanenhals des Seewasserzulaufs für die Motorkühlung. Da war kein Gedanke mehr an Martins Devise, man müsse im Motorraum frühstücken können. Die erste Tätigkeit war daher Putzen. Putzen – der Motorraum ist groß – Putzen, Putzen – und verfügt über viele Einbauten und Aggregate – Putzen, Verbiegen, Putzen …
Geputzt wurde alles, was irgendwie möglich war. Sogar die Hauptplatine des Generators haben wir ausgebaut und vorsichtig gereinigt, da wir nicht sicher sein konnten, ob sie nicht auch Salzwasserspray abbekommen hatte.

Vorweg die WARNUNG: Dies ist ein ziemlich techniklastiger Beitrag. Unser ungewollter Stopp in Garachico hat uns ganz schön in Atem gehalten. Nicht wirklich jeden Tag, aber doch immer wieder. Zunächst sah die Angelegenheit ja recht simpel aus. Am schwierigsten erschien es, Ersatz für den zerschossenen Stutzen am Wassersammler zu bekommen. Doch das war kein Problem. Bereits zwei Tage nach unserer Ankunft kamen Mechaniker aus Santa Cruz mit dem Teil – ein weiteres hatten wir parallel als Reserve bei Danilo in Santa Cruz geordert – und tauschten es aus. Bei der Gelegenheit prüften sie dies und das. Mein Wunsch, die Blackbox des Motors auf irgendwelche Fehlermeldungen auszulesen, überhörten sie geflissentlich. Nach einem Probelauf am Steg: „Der Motor ist ja praktisch neu!“ „Er läuft ja total rund …“ und „… da sind ja keinerlei Vibrationen zu spüren …“ – waren sie der Meinung, alles sei ok und wir könnten ohne Bedenken wieder aufbrechen. Natürlich könnten sie alles Mögliche abschrauben und zerlegen, aber das sei nicht notwendig bzw. würden sie uns schon aus Kostengründen nicht empfehlen.

Ob man den folgenden Satz jetzt mit „unglücklichwerweise“ oder „glücklicherweise“ beginnt, hängt von der Position des Betrachters ab. Aus unserer Sicht glücklicherweise war ich jedoch misstrauisch und hab am nächsten Morgen den Motor erneut zur Probe laufen lassen. Im Gegensatz zum Tag zuvor unter Last. Das Ergebnis zeigte viel zu hohe Temperaturen vor dem Wassersammler, also dort, wo unser Schaden entstanden war. Dabei erwies sich eine Lasermesspistole als sehr nützliches Instrument (s. Titelfoto). Also wurden die Handwerker schnellstmöglich wieder herzitiert. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Und natürlich wurde jetzt doch alles Mögliche und Unmögliche abgeschraubt und untersucht.

Erster Check: Hier wird zur Sicherheit der soeben in Santa Cruz neu eingesetzte Impeller für den Seewasserkreislauf inspiziert und zur Vorsicht noch einmal getauscht, obwohl er eigentlich einwandfrei war. – Für den, den sich mit Bootsmotoren nicht auskennt eine kleine Erklärung. Im Auto hat der Motor Kühlwasser, und das wird im Kühler gekühlt, indem ein filigranes Gebilde, durch das das Kühlwasser läuft, von kühlender Außenluft umströmt wird. Oft sogar von einem Gebläse unterstützt. Das ist auf einem Boot nicht möglich. Statt der Luft führt man daher kühles Seewasser an ein ähnliches, in einem Gehäuse sitzendes Röhrenbündel, den Wärmetauscher. Die Seewasserzufuhr erfolgt mit Hilfe einer Impellerpumpe, ein simples Gehäuse, in dem ein Gummiflügelrad rotiert.
Zweiter Check: Verstopfte Schläuche in Seewasser- und Kühlmittelkreislauf. Hier eine kleine Auswahl der abgenommenen Schlauchverbindungen. Bei den Schläuchen auf dem Foto handelt es sich um von Seewasser durchströmte Schläuche. Davon gibt es recht viele, und alle wurden auf Durchlässigkeit überprüft. Natürlich auch die Schläuche, die für den Transport des im Motorinneren zirkulierenden Kühlmittels (klassisch Kühlwasser genannt) zuständig waren. Der Stift deutet darauf hin, dass wir im Bedarfsfall alles peinlich genau beschriftet haben.
Selbst der Turbolader fand keine Verschonung. Hier der Blick in den von Abgasen durchströmten Ausgang. Sieht eigentlich sehr gut aus. Keinerlei Ruß- oder Ölkohleablagerungen.

Sowohl der innere als auch der äußere Kühlkreislauf wurden aufs Penibelste untersucht. Martin tauchte sogar im Hafenbecken, um auch von außen zu prüfen und sicherzustellen, dass der Seewassereinlauf frei von jeglicher Verschmutzung und Blockade war. Kein Befund. Verdächtig waren jedoch die verzogenen Befestigungslaschen am „Deckel“ des Wärmetauschers. Die mecanicos nahmen den gesamten Wärmetauscher mit und zerlegten ihn in ihrer Werkstatt. Schnell zeichnete sich ab: Ein neuer Wärmetauscher muss her! Einen einzigen gab es in ganz Spanien. Wieso auch immer dieser in Madrid mitten auf der recht trockenen iberischen Halbinsel lagerte, erscheint rätselhaft, doch er war in drei Tagen zu bekommen.

Verdächtig wurde es, als die Mechaniker sich dem eigentlichen Wärmetauscher annäherten. Der wurde als Ganzes abgenommen und in deren Werkstatt zerlegt. Das Foto wurde später aufgenommen, aber es zeigt etwas, was mir schon an Bord aufgefallen war: Die verzogene Befestigungslasche (gelb umrandet), die muss eigentlich plan sein. Auch saß der zugehörige Befestigungsbolzen schräg in seinem Gewinde. Was auch nicht sein darf.

So sah das Röhrenbündels unseres Wärmetauschers aus. Hier steht es auf dem Kopf. Es war zu etwa 20% mit Salzkristallen blockiert. Dazu muss man ergänzen, diese Salzkristalle befinden sich in dem Teil des Wärmetauschers, der vom Kühlmittel (also Süßwasser mit diversen Zusätzen, in unserem Fall gelb gefärbt) durchflossen wird. Es hat demnach eine Undichtigkeit gegeben zwischen dem Inneren des Röhrenpakets, das das salzige Seewasser transportiert, und dem äußeren, kühlmittelgefüllten Raum. Es ließen sich dann auch zwei beschädigte Dichtungen finden. Auch hat das ganze Röhrenbündel nicht tief genug im Gehäuse gesessen. Aufgrund von Salzfraß an den inneren Gehäusewandungen musste der gesamte Wärmetauscher gewechselt werden.

Ausschnitt des neuen Wärmetauschers. Gut zu sehen die absolut saubere Auflage der Befestigungslasche und ein sauber und gerade sitzender Bolzen. Nicht durch den schönen Goldton der Abdeckung täuschen lassen. Der wird schneller vergehen, als man zuschauen kann. Aber das ist bei Kupfer und Messing ja völlig normal. Mit dem Austausch des schadhaften alten Wärmetauschers war eine mögliche Ursache (# 1) unseres Problems behoben.
Jetzt haben moderne Bootsmotoren nicht nur einen klassischen „Kühler“ (Wärmetauscher). Da gibt es noch den Ölkühler, den wir mal übergehen, und hier den Ladeluftkühler, der die über den Turbolader zum Motor geführte Luft mit Seewasser (fließt durch die Röhren) herunterkühlt. Auch hier zeigte sich alles von der besten Seite und uneingeschränkt durchgängig.
Zurück zur Impellerpumpe. Deren Abdeckung, durch die der Antriebsschaft verläuft, zeigte auffallende Fraßspuren (s. oben links). Auch nicht so schön. Da wir eine komplette Pumpe als Ersatz in unserer Bilge lagerten, war es eine schnelle Angelegenheit, die Pumpe mit einem neuen Deckel samt Antrieb zu versehen. Ein wirkliches Problem konnte die Pumpe u.E. allerdings nicht sein. So sagen wir mal Ursache # 1,25.
Beim Wechsel von Antrieb und Deckel der Impellerpumpe – man beachte das herrlich schwarz glänzende Treibrad und das messingfarben schimmernden Gehäuse links, stellte sich heraus, dass der Spanner für den Treibriemen festsaß. Der ließ sich auch in der Werkstatt nicht mehr gängig machen. Hier nun der neue Spanner, das sind die beiden glänzenden, runden Metallelemente. Sie werden von einer kräftigen Feder gegeneinander verdreht und spannen auf diese Weise den darüber geführten Riemen. Das ist nun alles neu! Ein nicht ausreichend spannender Spanner bewirkt, dass der Treibriemen möglicherweise durchrutscht und damit die Förderleistung der Pumpe sinkt. Damit ist die potentielle Ursache # 2 gefunden.

Einen Treibriemenspanner hatte die Werkstatt sogar auf Halde. Na ja, eine nagelneue Impellerpumpe hatten wir sogar in unserem Ersatzteilvorrat und die benötigten Kleinteile fanden sich auch ein. Als alles beisammen war, brauchte es noch etwa zwei Stunden, bis fast alles wieder zusammen gesetzt war. Auf Wunsch der mecanicos habe ich den Abgasstrang noch selbst zusammengesetzt, das würde ja auch Geld sparen. Außerdem hatte der Chefmecanico Angst, wir würden eine Probefahrt machen. Und er sei nur mecanico aber nicht marinero. Mit anderen Worten, ihm würde schlecht. Und die aktuell herrschenden Bedingungen vor der Hafenmole verhießen vor allem eins: Seekrankheit.

Wenn man sich gefühlt 100 mal über den Motor beugt, legt und streckt, entdeckt man auch Dinge, die mit den aktuellen Problemen nichts zu tun haben. So stellte sich heraus, dass die Halterung für die Dieselpumpe des Motors gebrochen war. Hier eine auf die Schnelle improvisierte Halterung. Die muss aber noch verbessert werden. Bei der Gelegenheit entdeckte ich auch eine kleine, lange gesuchte Dieselleckage an der zuführenden Dieselleitung, die auch gleich abgestellt wurde.

Nachdem alle Ersatzteile angekommen waren, machten sich die mecanicos am Folgetag auf den immerhin eine Stunde dauernden Weg nach Garachico. Fast alles wurde wieder zusammengesetzt, nur den Auspuffstrang überließ man erneut großzügig Martin, auch um die Kosten zu mindern. So schraubte Martin vor sich hin und am nächsten Morgen kamen sie noch einmal für einen Testlauf. Das heißt, da wir mit den Befunden beim gestrigen von Anke und mir vorgenommenen Probelauf immer noch nicht zufrieden waren, wurde heute noch mal dies und das abgeschraubt und geprüft und unter anderem sogar der Seewasserdurchsatz gemessen. Wir kamen auf einen Wert von etwa 200 Litern Durchfluss in einer Minute bei Vollast des Motors. Das sind anderthalb Badewannenfüllungen in einer Minute. Das sollte eigentlich mehr als genug sein.

Danach wurde der Motor nochmals unter Last laufen gelassen und überall die Temperatur gemessen, und schließlich für gut befunden. Ach ja, wir sollten einen sea trial machen, möglichst ohne sie, denn die beiden betonten erneut und äußerst nachdrücklich, mecanicos zu sein, aber nicht seefeste marineros. Der ältere der beiden hatte schon einen ernsthaften Schreck bekommen, als ich nach dem Probelauf sagte: „Oka, el motor es trabajando bien. ¡Podemos salir el puerto por una prueba!“ Dabei war das nur ein Scherz 😉. Wir haben an dem Tag auf einen Probetörn verzichtet.

Doch eine ausgiebige Fahrt und ein Test des Ernstfalls (praxisgerechte Belastung) standen nun auf dem Programm. Wir suchten zwischen windarmen und starkwindigen bis stürmischen Tagen den Tag aus mit guter Prognose für die mittleren Winde und kräftigeren Böen. Um ehrlich zu sein, alle anderen hätten irgendwie auch nicht gepasst.

Seit vier Tagen hatten wir den Hafenmeister nicht gesehen und hatten daher einen Umschlag hinterlassen mit den Schlüsseln für Steg und Duschen, Kontaktadresse für die Liegeldrechnung. Und just, als wir ablegten stand er an der Kaimauer. War aber alles ok. Er winkte uns zu und gute Fahrt. Leicht spannend war die enge Ausfahrt, die wir fast bei Niedrigwasser passierten. Wir zogen nochmal den Hut vor den Seenotrettern, die mit Mago längsseits vertäut im Dunkeln in diese Einfahrt rein sind. Und dann zog es uns nach La Palma. Gut, gut, zunächst schob uns der Motor. Wiederholte bange Blicke in den Motorraum ergaben nichts Bedenkliches. Dennoch waren wir froh, als wir nach anderthalb Stunden den Wind zu fassen bekamen. Der war ausgesprochen freundlich. Nach flauem Anfang zum Wiedereingewöhnen angenehm frisch (13 – 17 kn). Nur selten legte eine Bö einen Hauch mehr drauf oder der Wind verschluckte sich leicht. Entsprechend zügig kamen wir voran.

Hinter der gelben Tonne links geht es scharf um die Ecke. Bei Nacht leuchten die roten Tonnen rot, die grünen Feuer befinden sich jedoch bereits auf der Mole. Alles recht eng hier. Aber unter den heutigen Bedingungen trotz nahezu Niedrigwasser problemlos zu steuern.
Schwach in einer Mischung aus Dunst und Calima ist der Gipfel des Teide hinter uns zu ahnen. Mangels Wind motoren wir zunächst. Soll ja auch eine Testfahrt sein.
Kaum zu glauben: Martin ist entspannt. Und bei genauem Hinsehen erkennt man, dass es einen Friseurunfall gegeben hat. Der Schnitt betrug 1 mm statt der angedachten 10 mm. ☹ 😉
Nach Wochen endlich wieder blaues Meer.

Auch wenn der Motor getestet werden muss, nach anderthalb Stunden soll es doch gut damit sein. Zumal sich der prognostizierte Wind einstellt. Wie schön ist es, wieder unter Segeln dahin zu ziehen.

Zwischen den Wolken sind die Gipfel von La Palma schwach auszumachen: „Land in Sicht!“ (Genau hinschauen, man sieht sie wirklich.)

Um es kurz zu machen, wir kamen gut in Santa Cruz de La Palma an, und damit könnte man den Test und die Reparaturen als abgeschlossen betrachten. Nicht aber Martin. Nach seinem Geschmack sind die Temperaturen in Teilen des Auspufftrakts nach wie vor zu hoch. Und er vermutet einen systemischen Fehler, wenn man es mal so sagen darf. Der Motor der Mago del Sur ist 2013 ausgetauscht worden. Auch der alte Motor war ein Volvo Penta D3-110. Doch beim Tauschmotor handelt es sich um eine neuere Version, um einen D3-110G-I. Jetzt könnte man meinen, ein paar andere Buchstaben können keinen großen Unterschied machen. Aber doch, sie können! Ein Teil der an dem Motor angeflanschten Aggregate ist bei den Versionen anders positioniert. In unserem Fall beispielsweise der Turbolader (s. Nr. 3 im folgenden Foto.) Der befindet sich bei der früheren Motorversion etwas links von der Nr. 4 und war anders herum angeordnet. Der Auspuff ging nach „rechts“ ab, hier dagegen führt er nach „links“. Verlief die Verbindung zwischen Turbolader und einen kurzen Auspuff zum Wassersammler in der ursprünglichen Auslegung nahezu vertikal, beschreibt sie jetzt einen gewissen Umweg. Wobei das Foto aufgrund der Perspektive etwas täuscht, denn der Schlauch Nr. 9 verläuft nahezu horizontal.

Übersicht über den Auspufftrakt unseres D3-110G-I und etwas mehr: 1 = motorseitiger Seewasserfilter (Grobfilter zum Schutz der Seewasserleitungen, vorgelagert ist ein weiterer, weitaus größerer Filter am eigentlichen Seewassereingang); 2 = Luftfilter (sitzt unmittelbar seitlich auf dem Turbolader); 3 Turbolader; 4 = Auspuffkrümmer; 5 = Schlauch, Seewasserzufuhr zum Auspuff; 6 = Seewassermischer (hier wird Seewasser außen an den Wandungen des Mischers eingespritzt, mittig strömen heiße Auspuffgase aus dem Krümmer hinein); 7 = Gummimuffe zur Verbindung von Seewassermischer und Edelstahlknie (bleibt wegen des eingespritzten Seewassers kühl); 8 = Edelstahlknie, schwach zu erkennen der darauf befestigte Temperatursensor; 9 = relativ hitzebeständiger Auspuffschlauch; 10 = Stutzen des Seewassersammlers (das Ding, das bei uns durchgebrannt ist); 11 = Seewassersammler (verhindert ein Zurückfluten von Seewasser in den Motor aus dem anschließenden Abgasstrang); 12 = Abgasstrang, gleiches Material wie 9, führt über einen Schwanenhals außenbords. Das alles sieht so weit recht schön aus. Aber …
Hier der Abgasstrang nochmal schematisch. In blauen und roten Zahlen die mit einer Lasermesspistole (s. Beitragstitelbild) gemessenen Temperaturen. An der Skizze kann das grundsätzliche Problem ganz gut dargestellt werden. Die Kühlung der Wandungen des Auspufftrakts ist problemlos in dessen vertikalem Verlauf. Die Verwirbelung des Seewassers im Auspufftrakt reicht jedoch möglicherweise nicht aus, um diese Kühlung bis zum Wassersammler zu gewährleisten. Bei Gelegenheit sollte hier also eine Modifikation erfolgen. Die Lösung springt ja fast schon ins Auge. Wir werden berichten. Und damit fragen wir uns unwillkürlich, ob nicht auch eine systemische Ursache # 3 bei unserem Desaster eine Rolle gespielt haben kann.

Da natürlich bei all diesen Arbeiten Langeweile drohte – das war wieder ein Scherz 😉 – machten wir uns noch mit Hilfe von Freund Polar-Martin daran, unsere aus Deutschland mitgebrachte Starlink-Antenne zu installieren, vor allem zu aktivieren. „Wie, ihr habt den Original-Router nicht mitgenommen?“ „Ja wieso denn, wir wollen die Antenne doch an unseren Bord-Router anbinden?!“ „Das ist jetzt aber problematisch!“ War dann aber nicht problematisch. Nachdem wir erst einmal herausgefunden hatten, dass lediglich der neue Umsetzer vom 48V-Konverter zum Starlinkkabel defekt war, und das Starlinkkabel im Grunde nur aus vier Litzenpaaren (4x plus + minus mit je 48V, sowie einem Schirm besteht), ließen sich die Drähtchen einfach zusammenfriemeln.

Blick in den geöffneten Umsetzer. Irgendwo darin hat´s gehakt. Statt eines dollen Bauteils ließ sich die Umsetzerei auch mit 9 Wago-Klemmen regeln 😉.
Hinter den Schapps: Das silberne Kästchen links macht aus den 24V Bordnetz 48V für die Starlink-Antenne. Der an der Wand verschraubte Router (RUT955) verarbeitet die Starlink-Signale genauso wie LTE-Signale sowie GPS und stellt ein bordinternes WLAN zur Verfügung. Das graue Kästchen beherbergt die vielen Wago-Klemmen und ersetzt den ach so elektronisch erscheinenden Umsetzer.

Doch das war zu einfach. Noch vor dem Start zum Probeschlag Richtung Santa Cruz aktivierte ich das Iridium, denn das sollte unseren Kurs ja mittracken. Und Anke sagte noch – klar außerhalb meiner Reich- und Hörweite (anders kann es wirklich nicht gewesen sein) – „Mach das nicht!“ Denn das Starlink war aktiv. Und Polar-Martin hatte nach Ankes Worten noch auf potentielle Probleme hingewiesen. Und natürlich fiel das Starlink sofort aus. Und auch noch der Router. Beide sagten keinen Pieps mehr. In Santa Cruz hat es mich dann einen geschlagenen Tag gekostet, herauszufinden, dass lediglich das Netzteil des Routers aufgegeben hatte. Wie profan. Auf so etwas Lächerliches bin ich natürlich nicht sofort gekommen. Immerhin stellte ich so fest, dass der Router auch direkt ans Bordnetz gelegt werden konnte, was ich bis dato noch nicht wusste. Na ja, und bei der Starlink-Antenne war lediglich der Stecker des Kabels rausgefallen. Und beides zufällig in dem Moment, als ich das Iridium aktivierte! Na, zumindest konnte so meine Unschuld bewiesen werden.

Damit soll dieser recht technische Beitrag enden, doch nicht ohne auf unsere PDF-Buchveröffentlichung hinzuweisen: Informationen zum Buch und wie Ihr die PDF bestellen könnt erfahrt Ihr unter diesem Link, also einfach auf diesen Satz klicken.

Das Buch unserer Weltumseglung von 2004 bis 2009:
Just do it – von der Weser in die Welt
323 Seiten, durchgehend mit farbigen Fotos bebildert, diverse Karten, hier und da Einschübe zu besonderen Aspekten, die uns beschäftigten und ein Anhang mit gelegentlich launigen Begriffserklärungen.

Vorerst nur als PDF verfügbar.

Das Coverfoto des Buches zeigt Just do it in der Caleta Beaulieu im Beagle-Canal.

Beim Schrauben woran auch immer stets Bedenken, nach fest kommt ab.
In diesem Sinne stets Erfolg vor dem Ab!

Martin und Anke

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