MMM – Mütter, Marokko, Männer – Kunst eben
Ob die Augen des Beitragstitelbildes einer Mutter gehören, wissen wir nicht. Fasziniert hat es uns dennoch (Foto: Neireda Castro, Castro Histórico Primavera 2024, Santa Maria de Guia – Ausschnitt). Wie so häufig, wenn es bei uns seglerisch nicht so richtig vorwärts geht, schauen wir uns um. Und oft stolpern wir über Kunst. Mal im Vorbeigehen irgendwo auf und an den Straßen der besuchten Orte, mal in einem Museum oder einer Ausstellung. Stolpern ist ein durchaus zutreffender Ausdruck. So erging es uns, als wir an einem der wenigen, mutwillig in die Bootsarbeiten in Las Palmas eingestreuten Mußetage Santa Maria de Guia besuchten. Und so ging es Martin, als er ein Museum in Agadir aufsuchen wollte, doch sich irrtümlich in einer Kunsthalle wiederfand. Und weil wir die Grenzen unserer Titel nicht so eng nehmen, kommt noch das eine oder andere dazu. Oft musste ich, Martin, die Fotos aus verschiedensten Gründen beschneiden oder auch farblich oder hinsichtlich der Kontraste bearbeiten, um einen authentischen Eindruck wiedergeben zu können. Gelegentlich habe ich auch gezielt verändert, da mir das Ergebnis mehr zusagte. Wenn ich es nicht vergessen habe, ist es stets in den Bildunterschriften angegeben.
Los geht´s.
Nun zu den Müttern. Zunächst dachten wir, vor einem kirchlichen Motiv zu stehen, also einer modernen Interpretation eines Marienbildnisses. Doch das Foto saß in einer Fensterhöhlung eines alten Hauses in Santa Maria de Guia. Und erst bei unserem weiteren Fortschreiten – wir bewegten uns wegen der vielen Fotos langsam, schritten also, um dieses alte Wort zu nutzen, wurde uns klar, dass hier Fotokunst ausgestellt war. (Foto: Elizabeth Amador, Castro Histórico Primavera 2024, Santa Maria de Guia – Ausschnitt, bearbeitet)
Dann dachte ich noch, ist das dieselbe Mutter? Also zurück geeilt. Nein, es war nicht dieselbe. Auch dieses Foto, wie fast alle anderen, saß in einer Fensterhöhlung (Foto: Elizabeth Amador, Castro Histórico Primavera 2024, Santa Maria de Guia – Ausschnitt, bearbeitet)
Und die letzte hier vorgestellte Mutter. (Foto: Elizabeth Amador, Castro Histórico Primavera 2024, Santa Maria de Guia – Ausschnitt, bearbeitet)
Wir springen nach Marokko und damit ins Agadir Musée d´Art, ins Agadir Kunstmuseum. Das Museum versucht in der ständigen Ausstellung einen Überblick über die marokkanische Kunst seit dem Beginn des letzten Jahrhunderts zu geben, als der Kontakt mit europäischen Künstlern zu einer Befruchtung der einheimischen Kullturszene führte. Umgekehrt war es natürlich nicht anders. Man denke nur an die Tunis-Reise von Klee, Macke und Moilliet. Damit bemüht sich das Museum den Bogen zu schlagen von traditioneller Kultur und Kunst in die Moderne. (Jean Gaston Mantel, 1974. Ohne Titel. Öl auf Leinwand, leichter Ausschnitt)
Ein irgendwie maritimes Motiv. (Chourouk Hriech, 2012. Ohne Titel. Tinte, Kopierstift auf Vinci-Papier, beschnitten)
Unerwartet indische Anmutung (Aziz Sayed, o.J. Ohne Titel. Mischtechnik auf Leinwand, beschnitten)
Eigentlich wähnte ich mich bei den Landschaften. Doch vielleicht war ich bereits im Übergang zu den Körperlandschaften unterwegs. Überrascht hat mich das Motiv in jedem Fall, das hätte ich nicht unbedingt in Marokko erwartet. (Farid Belkahia, o.J. Ohne Titel. Farbe auf Haut [peau], ein Begriff, den ich nicht richtig entschlüsseln kann, beschnitten)
Wir sind nicht immer bescheiden, und Martin bekanntlich schon gar nicht – auch wenn er gelegentlich anderes behauptet – und sofort mischt er mit. Denn Kunst ist, was Kunst sein will, oder so ähnlich. (Martin Birkhoff, 2023. Ohne Titel. Holzfarbe, 2K-Lack und Schweiß auf schwarzem Canvas, beschnitten)
Nun wollen wir nach Müttern, Marokko und Martin die Männer nicht vergessen.
Mitgezählt? Wir sind schon bei MMM+M.
Also zurück zum Agadir Musée d´Art.
(Farid Belkahia, o.J. Ohne Titel. Foto, beschnitten)
Finsterlich und ansonsten ohne Kommentar (Saad Ben Cheffaj. 2004. Ohne Titel. Mischtechnik auf Holz, beschnitten)
Dieser kleine Überblick soll es zu diesem Thema gewesen sein. Sowohl die anscheinend jährlich wiederkehrende Ausstellung in Santa Maria de Guia als auch das Agadir Museum mit einer ständigen Ausstellung und diversen Wechselausstellungen lohnen Eure Aufmerksamkeit. Und auch der Blick links und rechts am Wegesrand offenbart stets neue Überraschungen. Ansonsten verbleiben wir mit einem
Traut Euch! Und lasst raus, was in Euch steckt!
Martin und Anke
aus Santa Cruz de Tenerife.
Nanu? Santa Cruz de Tenerife? So ist es. Man glaubt es kaum, aber nach langer Zeit haben wir uns bewegt. Dazu in Kürze mehr.