Rückblick auf Ayamonte
Inzwischen sind wir schon eine Woche in Porto Santo, und wir müssen sagen, wir genießen diese Insel. Klein, überschaubar, geruhsam. Und vor allem ein Ort, den man mit etwas Einsatz nahezu vollständig erkunden kann. Doch dazu später mehr. Heute soll der erste der versprochenen Rückblicke stattfinden, und der betrifft das wenig bekannte Städtchen Ayamonte.
Das Städtchen erwies sich schnell als Glücksgriff. Kaum war ich (Martin) abgereist – wie bereits berichtet stand das Abitreffen ja an – lief Olaf mit der Heart of Gold ein, den wir vor Monaten in A Coruña kennengelernt hatten. Und nur wenig später schlugen auch noch Ekke und Maria mit ihrer Shakti auf. So fand sich eine fröhliche Gruppe zusammen, die das Leben in diesem scheinbar etwas abseits gelegenen Städtchen genoss und Anke konnte keinesfalls über Langeweile klagen. Doch auch unabhängig davon zeigte Ayamonte schnell seinen sehr persönlichen Charme. Hinzu kommt sein vielseitiges Umland und die auch etwas weitere Umgebung, sodass sich Ayamonte hervorragend als Ausgangspunkt für Ausflüge eignet. Wir nutzten daher die Gelegenheit, die sich bot, als ich aus Deutschland zurückkehrte und dabei einen günstigen portugiesischen Mietwagen benutzte, um mit diesem die nähere und weitere Umgebung zu erkunden.
Jenseits des Flusses zeigt Ayamonte eine durchaus bewegte Topographie, und wie oft befinden sich auf den Hügelkuppen Kirchen. Und wir wären nicht im Süden der iberischen Halbinsel, wenn es nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit auch ein Storchennest gäbe, so hier auf einem Kirchendach.
Gerne gebe ich zu, dass ich anfangs gar nicht bestrebt war, nach Ayamonte zu gehen. Irgendwie hatte ich mich auf Vila Real auf der portugiesischen Seite des Grenzflusses Rio Guadiana versteift. Anke dagegen wollte die spanische Seite und damit Ayamonte bevorzugen. Die Entscheidung wurde uns letztlich abgenommen. In Vila Real gab es keinen Liegeplatz, also mussten wir nach Ayamonte.
Olaf und Anke im Eingang einer bei den Vieren beliebten Kneipe. Direkt am Hafen gelegen, mit ausgezeichneten Tapas, ausgezeichnetem Wein und einer netten Atmosphäre.
Bei einem der Auflüge der Vier entstand beim Versuch, eine Blüte mit der Makrofunktion zu fotografieren, mehr aus Versehen diese Aufnahme.
Den Segler unter den Lesern wird wahrscheinlich eher der Rio Guadiana interessieren und wie es sich auf ihm schippern lässt. Vom Grundsatz her ist es ziemlich einfach. Die Flussmündung stellt keine besonderen Anforderungen. Man steuert hinein und alles ist gut. Zunächst begegnet man nun Vila Real de Santo António, das am westlichen Ufer des Grenzflusses liegt. Die erste portugiesische Stadt. Die Marina ist ohne Probleme anzusteuern. Wenige Meilen weiter flussaufwärts stößt man rechterhand auf die am Fluss sich entlang ziehenden bescheidenen Hafenanlagen des Städtchens Ayamonte, denen noch vorgelagert die Einfahrt in die Marina. Unsere Seekarten ließen hier eine Wassertiefe von gerade mal 10 cm bei Nippniedrigwasser erwarten, Grund genug vorsichtig zu sein und mit der Einfahrt über die Barre am Hafeneingang auf Hochwasser zu warten. Später, d.h. beim Verlassen der Marina, haben wir festgestellt, dass die Barre weitaus tiefer ist als angegeben. Wir hätten sie mit unseren 2,20 m Tiefgang auch bei Niedrigwasser passieren können.
Wer nicht nach Ayamonte hinein will, der kann auch oberhalb des Ortes vor der Autobahnbrücke ankern. Das konnten wir regelmäßig beobachten. Allerdings muss einem klar sein, dass man bei Tidewechseln oder bei ungünstigem Verhältnis von Wind und Strömung oft auf die eigene Ankerkette gedrückt wird.
Yachten, deren Rigg nicht höher als 18 m reicht, bietet sich noch ein besonderer Leckerbissen. Sie können die Autobahnbrücke passieren und bis nach San Lucar weiter flussaufwärts fahren. San Lucar ist ein winziges Städtchen (2 Restaurants, 1 Bar, 1 Minimarkt), fast noch ein Dorf. Es besitzt einen eigenen Charme und verfügt über einen ausgezeichneten Yachtanleger im Fluss. So mancher Segler ist – auch wenn es das Ende der schiffbaren Welt zu sein scheint, an dem sich Forelle und Dorsch Gute Nacht sagen – hier für längere Zeiträume hängen geblieben. Wandert man die Ufer des Guadiana entlang wird man feststellen, dass in regelmäßigen Abständen Yachten vor Anker liegen, die hier schon ein paar Monate auf ihren Eigner warten.
Hiermit schließen wir das Kapitel Ayamonte. Um die Jetztzeit nicht ganz aus den Augen zu verlieren fügen wir unten noch zwei Bilder ein, von unserem derzeitigen Ankerplatz und dessen Umgebung aus aufgenommen. Bei der Gelegenheit möchten wir mal wieder auf die Möglichkeit eines Abos hinweisen: Wer in Zukunft keinen Beitrag mehr verpassen will, kann unseren Blog abonnieren, und das geht einfach über die Seite Kontakte, oder indem man – noch einfacher – hier klickt.
Liebe Grüße
Martin und Anke
Ein Gedanke zu „Rückblick auf Ayamonte“
Herzliche Grüße nach Porto Santo, an das wir uns sehr gerne erinnern. Allerdings ankerten 2013 nicht so viele Yachten im Hafen, irgendwie zog es alle an die Stege. Freuen uns auf eure weiteren Berichte. Elke & Werner Nagel
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