Ohne Heizung Brest – Tagebuch vom 29.12.20 bis 08.01.21

Ohne Heizung Brest – Tagebuch vom 29.12.20 bis 08.01.21

Wir sind in Brest angekommen. Unser Liegeplatz inmitten der Fischer irritiert anfangs, aber eigentlich ist das sehr nett. Vor allem haben wir hier auch bei Spring-Niedrigwasser immer noch Wasser unter dem Kiel, und das ist ja was. Die Reparatur der Heizung gestaltet sich mühsam. Wir erhalten sie nach 5 Tagen zurück, und sie verhält sich schlechter als zuvor. ??? Genau, so ist es. Und wieso hat die Werkstatt eigentlich nicht die erbetenen Ersatzteile bestellt? Was tun? Also versuchen wir die Sache jetzt komplett selbst in die Hand zu nehmen. Wobei ein seltsames Wunder geschieht. Ich schalte die Heizung, die nach Frust seit Stunden abgeschaltet ist, wieder ein, und es scheint so, als ob sie jetzt ihre Pflicht tut? Jetzt schon seit fast 44 Stunden. Sollte die Werkstatt doch einen guten Job erledigt haben?

Zwei Tage später wird sich zeigen, dass es nicht funktioniert. Die Heizung setzt mit zuverlässiger Regelmäßigkeit aus, wie gewohnt. Immerhin ist die Werkstatt so fair, dass sie nie eine Rechnung stellt.

Liegen bei Fischers – keinesfalls ein Fehler

Das Wetterfenster, das vorgestern noch da war, ist nun allerdings futsch. Wir werden noch etwas in Brest bleiben müssen. Uns gefällt es hier wie fast überall. Die Stadt hat ihren eigenen Charakter, und der ist gar nicht verkehrt. Auf gewisse Art großstädtisch, aber eben auch Hafenstadt. Die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten können wir zu Fuß erreichen, allerdings haben wir die vielen kleinen, niedlichen Lädchen, die es in Cherbourg gab, bislang noch nicht gefunden. Dafür sind es nur 10 Fußminuten zum Botanischen Garten, einem Paradies, in dem bereits jetzt, Mitte Januar, die Kamelien beginnen, mit ihrer Blütenpracht zu verzaubern. Und nicht nur die blühen.

Eine Kamelienblüte von Hunderten
Auch jenseits der winterlichen Blüten beeindruckt der Botanische Garten

Auch kann gar nicht wirklich Winter sein. Jedenfalls nicht gefühlt, soweit es die Einheimischen betrifft: Die Bretonenknirpse gehen – in gelbem Ölzeug eingemacht – täglich mit den Optis raus, ebenso die Stand-up-Paddler und Kanuten. Und die Freunde der seltsamen Sportart der „langen Küste“ jumpen auch jeden Tag durch das frische Wasser.

Na ja. Und da wir nach wie vor in Frankreich leben, leben wir auch wie Gott in Frankreich – selbst ohne Restaurantbesuch. Heute gab es beispielsweise gefüllte, in Serrano-Schinken verpackte Hühnchenbrüste. Wen interessiert, wie es uns in den letzten Wochen ergangen ist, der kann das in der aktuellen Tagebuchstaffel verfolgen.

Bleibt gesund und lasst Euch vom Lockdown nicht frustrieren!

Martin und Anke

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