Nun sind wir ja wieder in Santa Cruz auf La Palma und haben den hiesigen Carnaval halbwegs überstanden. Gelegenheit die Zeit zwischen und nach den Feierlichkeiten Revue passieren zu lassen. Unmittelbar nach unserer Ankunft sind wir ein wenig in der Stadt herumgestreunt, haben Viertel aufgesucht, in denen wir bislang kaum waren, und Ankes Geburtstag nachgefeiert. Präziser: Martin hat das Geburtstagsgeschenk, ein Essen im El Casino eingelöst.
Im El Casino. Für uns bisher das beste Restaurant in Santa Cruz. Und da wir es schon einmal besucht hatten, war klar, dass es sich für ein Geburtstagsgeschenk eignete. Einen Besuch des El Casino können wir auch unabhängig von Geburtstagen empfehlen. Knappe Speisekarte, was ja kein schlechtes Zeichen ist, und alles ausgesprochen lecker. Darunter auch ungewöhnliche, doch durchaus traditionelle Gerichte, die man selten erhält. Schweinebäckchen beispielsweise. (Foto: unbekannte Touristin, die in einem anderen Restaurant soeben schlecht gegessen hatte und wegen eines Nachtisches nachfragte. – Hinter der Touristin wartete geduldig der Koch mit Ankes kurz geräucherten Tintenfischen und Shrimps)
Früher kamen die Leute hoch zu Ross zum Markt, der ja auch ein gesellschaftlicher Treffpunkt war. (Ok, ich korrigiere, die drei Herren hier sind nicht hoch zu Ross, vielleicht könnte man mittelhoch sagen, also mittelhoch zu Maultier.)
Der Leuchtturm
Der Leuchtturm von Fuencaliente, Teil meines Lebens, der, der mir Freude bereitet hat auf der Suche nach neuem Ansporn. Dieses Licht, immerwährend, gab dem Seemann Mut. Ich hier, als Fischer, Sohn der alten Schule, ich warf ein Fass aus in La Muela und bekam ein volles Fass.
Und wenn man das Geheimnis von La Muela kennen würde, erschlösse sich wahrscheinlich auch das Gedicht. Es könnte z. B. auch heißen “ Ich warf ein Netz aus im Frühling und bekam ein volles Netz“, was mehr Sinn machen würde.
Nach oben schauen ist erlaubt, das Aufsteigen leider nicht. Treppenhaus des alten Leuchtturms, des Faro de Fuencaliente.
Der Mühlenantrieb besteht aus einem recht schlichten Holzgestell. Das Windrad mit sagenhaften 12 Streben oder auch „Ruten“ besaß einfache hölzerne Flügel. Leider sind diese nicht mehr erhalten. Die Kraft wurde mit einer vertikalen Achse in das Mühlengebäude übertragen. Im Foto sieht man andeutungsweise das Dach des Gebäudes.
Es gelingt uns, das Innere der Mühle aufzusuchen, aber die Funktion der einzelnen Teile bleibt uns verborgen, zumal wir nirgends die erwarteten Mühlsteine finden. Dafür hätten wir vieleicht doch in das Gofio-Museum gehen müssen.
Rekonstruktion (Modell) einer typischen Gofio-Mühle aus der Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Design dieser Mühlen geht zurück auf Isidoro Ortega, der nach einem effizienteren Antrieb im Vergleich zu den zuvor genutzten Mühlen suchte.
Gofio ist übrigens ein Mehl, dass ursprünglich aus gerösteter Wintergerste, später zunehmend aus geröstetem Mais gewonnen wurde. Bei geringer Gerstenernte wurden auch andere Getreide, Samen und Hülsenfrüchte beigemengt. Die Ursprünge des Gofio gehen auf die ersten Besiedler der Kanaren zurück.
Anke wollte mit diesem Foto einfach mal die Dimensionen veranschau- lichen. Mehr ist auch nicht zu sagen.
Ritzereien, durch ein wenig Bildbearbeitung sichtbarer gemacht.
Eine Kanaren-Eidechse, und da wir uns auf La Palma befinden, sollte es sich um die lokale Unterart handeln (Gallotia galloti palmae). Bei dem Tier auf dem vorausgehenden Foto handelt es sich um die gleiche Art, aber die charakteristischen blauen Flecken und der blaue Kehlfleck sind bei diesem Exemplar sehr viel besser zu erkennen.
Eine Zierpflanze, die uns in den Gärten der Kanareninseln immer wieder begegnet, und die uns durch ihren seltsamen Blütenstand immer wieder aufs Neue beeindruckt. Es handelt sich um die sogenannte Drachenbaum-Agave (Agave attenuata), die aus Mexiko stammt, aber inzwischen auch auf Madeira, im Mittelmeerraum und eben auf den Kanaren anzutreffen ist. Uns gefällt sie jedenfalls so sehr, dass wir sie mit dem Beitragstitelbild würdigen wollen.
Mit diesem Blumengruß endet dieser Blogbeitrag. Wir versprechen an dieser Stelle schon mal, dass im nächsten Beitrag auch wieder gesegelt wird. Damit das Meer, der Ozean und das Wasser nicht völlig in Vergessenheit geraten hier noch die etwas freie Übersetzung des Gedichts von José Perez Vidal, das auf dem Fliesenbild zu lesen ist.
Bootsmann, Freund Bootsmann, nimm mich mit in deinem Boot aufs Meer, dass es mein kleines Boot schaukelt und ich am Strand landen werde.
Das ganze Meer ist heute grün. Ich will dorthin, wohin du reist: zum Meer der Stürme oder auf das Meer der Glückseligkeit.
Ich bin nicht erfreut, wenn es gut ist noch betrübt, wenn es schlecht ist: Ich nehme das Meer, wie immer es ist! auf dass ich am Strande sterbe.
Bootsmann, Freund Bootsmann nimm mich mit in deinem Boot aufs Meer!