Feuer, Große Fische, Wind, Unendlichkeit

Feuer, Große Fische, Wind, Unendlichkeit

In La Palma kommt man an dem jüngsten Vulkanausbruch nicht vorbei, zumindest nicht, wenn man sich für Natur und alles was im weitesten Sinne damit zu tun hat, interessiert. Nächtliche Ansicht der Lavabahnen des Teneguia (Quelle: Videopanel im Centro de Interpretación de las Cavidades Vulcánicas)
Man wundert sich, dass es rings um die Lavaströme keine großflächigen Wald- und Buschbrände gegeben hat. (Quelle: Videopanel im Centro de Interpretación de las Cavidades Vulcánicas)
Wenn man diese Videos betrachtet, bekommt man ein gewisses Gespür für die Gefühle, die die von dem Ausbruch bedrohten und schließlich auch betroffenen Menschen gehabt haben müssen. Wirklich nachempfinden kann man es aber sicher nicht. (Quelle: Videopanel im Centro de Interpretación de las Cavidades Vulcánicas)
Beim Centro de Interpretación de las Cavidades Vulcánicas kann man in den Lavatunnel El Vidrio hinabsteigen. Erst dachten wir, das ist eine Wiederholung dessen, was wir schon auf Lanzarote gesehen haben, aber es war doch anders.
Wie oft gibt es eine streckenweise farbenfrohe Illumination.
Sieht man genau hin, erkennt man an einigen der Ministalagmiten weiße Spitzen. Es sind Calciumcarbonat-Ablagerungen, die aus durchsickernder Feuchtigkeit stammen.
Unser Führer zeigt auf die filigranen Gebilde in Bildmitte. Was aussieht wie Flechten sind kristalline Strukturen am Deckengewölbe des Lavatunnels. Und wenn wir mitgeschrieben hätten, könnten wir jetzt sagen, woraus sie bestehen.
Das kleine Leuchtgerät unseres Guides beleuchtet glänzende, wie erstarrte Flüssigkeit wirkende, glasartige Strukturen. Es gilt erneut, wenn wir mitgeschrieben hätten, dann …
Auch die Außenanlagen beim „Interpretationszentrum“ faszinieren. Vulkanische Landschaft in ihren verschiedenen Ausprägungen sind uns inzwischen etwas vertraut. Doch in diesem Fall hat die Freiraumgestaltung – besonders für uns als Landschaftsarchitekten – ihre eigenen Reize.

Das Thema Feuer soll damit abgehakt sein. Nächster Punkt: Große Fische. Fische ist natürlich völlig falsch, es geht in unserem Fall bei den großen Fischen um Meeressäuger. Sprachlich sind die großen Fische allerdings sehr viel geschmeidiger als jede andere Ausdrucksweise. „Großer Meeressäuger“, wie holperig klingt das denn? Wie auch immer. Bei einem Besuch in Tazacorte auf der anderen, der Westseite, der Insel, haben wir kurzentschlossen mal wieder eine Whale-Watching-Tour gebucht. Diesmal allerdings erst nach genauer Betrachtung des Bootes. So eine knochenmordende Fahrt wie auf Madeira wollten wir kein zweites Mal erleben.

Unter Seglern heißt es meist, in Tazacorte ist nichts los, da gibt es nichts. Was nicht ganz stimmt. Allein an der Marina gibt es zwei, wenn das bei unserem Besuch geschlossene an anderen Tagen öffnet, sogar drei Restaurants. Und in den nahegelegenen Siedlungsteilen gibt es noch den einen oder anderen Laden. Uns hat sogleich das kleine Restaurant am südlichen Hafenende verlockt. Und bei kühlenden Getränken …
… und kleinen Leckereien, in diesem Fall Lapas (Gemeine Napfschnecke, Patella vulgata), sind wir nach dem anschließenden Verdauungsspaziergang empfänglich für die Angebote der lokalen Whale-Watching-Anbieter.
24 Stunden später befinden wir uns auf einem Whale-Watching Boot und sind gespannt, ob da was auf uns zukommt.
Und tatsächlich, da kommt was.
Begegnung 1: Grindwale im Anmarsch.
Sie kommen zwar zum Boot, halten jedoch lange Zeit auch Abstand.
Grindwale, auch als Pilotwale bezeichnet, besitzen einen ziemlichen Bummskopf. Das macht sie nahezu unverwechselbar. Na ja, gegenüber anderen Delphinarten. Die Unterscheidung zwischen Kurzflossen-Grindwal und Gewöhnlichem Grindwal ist dagegen sehr schwierig. Da wir uns auf den Kanaren südlich des 30. Breitengrades befinden, dürfen wir mit gewisser Sicherheit annehmen, dass die Tiere, die wir gesehen haben, Kurzflossen-Grindwale (Globicephala macrorhynchus) waren.
Zwei der acht bis zehn Grindwale, die uns begegneten. Die charakteristische Kontur der Rückenfinne ist gut zu erkennen. Das vordere, jüngere Tier hat an der Finne auch noch eine Verletzung (Kerbe), die eine individuelle Ansprache möglich macht. (Foto: OceanExplorer La Palma)
Begegnung 2: Wenig später begegnen wir Großen Tümmlern (Tursiops truncatus). Dem klassischen Flipper. Martin ist etwas stolz, da er die Tiere noch vor der Whale-Watcher-Crew entdeckt hat und darauf aufmerksam machen konnte. (Foto: OceanExplorer La Palma)
Selten hat man das Glück, eine solche „Seifenblasen“-Folge zu sehen. (Foto: OceanExplorer La Palma)
Ohne Worte (Foto: OceanExplorer La Palma)
Zum Ausflug gehört auch der Besuch einer Grotte. Rückwärts steuert der Skipper das Boot in die Höhle. Links die Dame mit Fotoapparat ist die Biologin Lenka, die uns auf Englisch und Deutsch sehr gut und umfassend informiert hat. Sie hat übrigens die meisten der Fotos geschossen, die hier mit der Autorenschaft OceanExplorer angegeben sind.
Viel Platz ist nicht.

***

Youtuber würden jetzt mindestens mit der Headline „Sturm“ kommen und bei diversen Medien würde es wenigstens heißen „Sturm kommt auf“. Nun ja, in unserem Fall war etwas mehr Wind mit kräftigen Böen angesagt, und das beeinflusste unsere Pläne und Aktivitäten. Doch der Reihe nach.

Es hatte sich um den 20. Februar herum eine stabile Wetterlage ausgebildet, mit dem Azorenhoch lehrbuchgerecht und unverrückbar fest über den Azoren und einer Art Doppeltief mit einem Teil westlich von Island und dem anderen zwischen Island und den Faröern. Mitgesteuert wurde das Doppel noch von einem weiteren Tief zwischen Grönland und Spitzbergen. Dies ganze System stellte sich als ausgesprochen ortstreu und stabil heraus und bestimmte entsprechend nachhaltig und dauerhaft die Bedingungen auf dem nördlichen Atlantik und in West- und Mitteleuropa auch. Für uns bedeutete das etwa zwei Wochen konstante und starke Winde aus Nordost, die das Segeln nicht gerade zur Freude machen würden.

Windprognose für den 26.02.24, 14:00 Uhr, Wettermodell ECMWF 9 km, Mittelwind. (Quelle: Windy) Die klar blauen Bereiche stellen Zonen der Windstille dar, die orangenen dagegen schon mittlere Winde um die 25 Knoten (Windstärke 6).
Windprognose für den 26.02.24, 14:00 Uhr, Wettermodell ECMWF 9 km, Böenprognose. (Quelle: Windy) Das sieht schon reichlich anders aus. Rote Flächen bedeuten Winde von 30 und mehr Knoten (Windstärke 7), in violetten Flächen überschreiten die Böen 40 Knoten (Windstärke 9). Das bedeutet bereits Sturm. Und wenn man weiß, das zwischen den Inseln der Kanaren häufig die Böenvorhersage das zutreffendere Bild des zu erwartenden Windes zeigt, da bleibt man besser Körbchen, also im Hafen. Der Whale-Watching-Ausflug fand am vorerst letzten, ruhigen Tag statt. Die nächsten zwei Wochen herrschten raue Wetterbedingungen wie in den obigen Beispielen vorhergesagt.
Trotz Wind machen wir uns auf den Weg zum Pico de La Nieve. Vom Parkplatz an der LP-4 aus ist das jetzt keine Wanderheldentat. Andererseits, wir haben ja mittlerweile sehr viel Wind, und der ist nicht nur windig, sondern auch ziemlich kalt. So wird die Wanderung doch eine kleine Herausforderung, zumal Anke’s Knie mal wieder ärgert.
Die Wanderung bringt uns auf den Kamm an der Nordseite der Caldera de Taburiente, die das zentrale Gebirge von La Palma bestimmt. Die Südseite bei La Cumbrecita hatten wir ja schon vor einigen Wochen bei unserem ersten Inselaufenthalt besucht.
Beweisfoto am Gipfelkreuz. Die etwas spärliche Bekleidung von Martin darf nicht täuschen. Die Lufttemperatur beträgt etwa 10° C. Was andere gut verpackte Bergwanderer, ebenso wie Anke, verblüfft und mir diverse leichte Vorwürfe einbringt. Ich, Martin, darf anmerken, dass ich ohne Blessuren geblieben bin. Keine Lungenentzündung, keine Erkältung o.ä (Foto: unbekannter Bergwanderer und Gipfelbezwinger).
Beim Abstieg in den vor dem Wind schützenden Kiefernwald findet Anke den perfekten Ein-Frau-Rastplatz.
Auf dem weiteren Weg begegnen wir erneut Martin’s geliebten Diques, diesen Graten vulkanischen Ursprungs, hier umgeben von sehr eisenhaltigen Ablagerungen.

Spektakulär ist der Steinschlagschutz auf der nördlichen Inselstraße. Man stellt sehr schnell fest, dass er seinen Sinn hat und will sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn so ein Steinchen durch die Windschutzscheibe zu Besuch kommt.

Blick nach oben – ohne weitere Worte
Seltsame Wolken entwickeln sich über der Ostküste La Palmas. Das muss, besser es hat mit der aktuellen Wetter- und Windsituation zu tun. Und sollte uns zur intensiven Beobachtung der Prognosemodelle anregen.

Leena und Carsten hatten vielleicht geringfügig andere Wetterbedingungen erwartet, als sie sich entschlossen, uns auf den Kanaren zu besuchen. Da sie vom 2023/24 ausgesprochen unschönen norddeutschen Winterwetter alles andere als verwöhnt waren, konnten sie die kanarischen Sonnenstunden, die gar nicht so wenige waren, durchaus genießen – trotz der für uns sehr fröstelkalten Luft, der heftigen Winde und der einen oder anderen Einschränkung. Außerdem war für sie viel wichtiger, La Palma, La Gomera und wenn möglich auch El Hierro zu entdecken, die drei ihnen bislang unbekannten Inseln.

Die ungewöhnlichen Gebilde zeigen bereits, dass auf La Palma optische Teleskope nicht im Fokus der Forscher stehen. Daher sollte unser erster Ausflug gleich ein Highlight werden: eine Führung durch diese sonderbaren Observatorien. Doch der dumme Wind verdarb es uns. Aus „Sicherheitsgründen“ wurde der bereits gebuchte Besuch abgesagt. So blieb uns nur, das zugehörige Besucherzentrum zu besuchen, dass offensichtlich ausreichend windresistent errichtet wurde.
Es kann ein noch so abgelegener Ort sein, die Spanier beherrschen es, wo auch immer eine interessante bis anspruchsvolle Architektur zu platzieren, hier das Besucherzentrum.
Im Besucherzentrum: Über den Besuchern hängen Wissenschaftsweisheiten, z. B. „Beobachtungen können nicht von einer einzigen Person während ihres ganzen Lebens gemacht werden, sondern müssen von mehreren Beobachtern nacheinander gemacht werden.“ Ein Zitat aus den Alfonsinischen Tafeln, entstanden zwischen 1252 und 1270, dem einflussreichsten astronomischen Werk bis zum Ende des 15. Jahrhunderts.

Uns gefällt, dass nicht nur die Forschung der Gegenwart dargestellt wird, sondern dass das Zentrum wiederholt Bezüge zur Vergangenheit und bahnbrechenden sowie umwälzenden Erkenntnissen der astronomischen Geschichte herstellt. Hier eine Reproduktion der Darstellung des solaren Planetensystems von Kopernikus.

Schien der Besuch zunächst nur eine Verlegenheitslösung zu sein, so war er nach kurzer Zeit faszinierend und man hätte noch mehr Zeit in dem Zentrum verbringen können. Anke studiert gerade eine Erklärung zur Welt der elektromagnetischen Wellen. Der kleine senkrechte, etwas bunte Strich in Bildmitte repräsentiert den für unser menschliches Auge sichtbaren Bereich des gesamten Spektrums. Der Rest hat für die Menschheit praktisch nicht existiert, bis moderne Technik das gesamte Spektrum erschlossen hat.
Recht einfach lässt sich das beim Vergleich von der Wahrnehmung im (für uns) sichtbaren Licht links – zugegeben kommt das hier nicht überzeugend raus – mit einer Infrarotaufnahme rechts vergleichen. Die Hanseln wirken zwar recht verändert, aber es sind doch die gleichen, vertrauten Gestalten.
Im Anschluss werfen wir, wenigstens soweit wir es können, noch einen kurzen äußerlichen Blick auf einige der Observatorien. Bei diesem faszinierenden Ding handelt es sich um ein Teleskop, das hochenergetische Gamma-Strahlen einfängt: das Large Size Telescope (LST). Der Spiegel hat 23 Meter Durchmesser und besteht aus rund 200 Einzelspiegeln. Drei LST sind derzeit errichtet, weitere sind im Bau.
So sieht eine LST-Baustelle aus: Wie Sie sehen, sehn Sie nichts.
Anke und Carsten finden dennoch ihre Motive.
Erschlagen von dem vielen astronomischen Krams muss mal was anderes erlebt werden. Carsten folgt einem Pfad beim Roque de los Muchachos. Leena und Anke sind längst über alle Berge.
Leena und Carsten über den Wolken und gleichermaßen am Rande des Kraters.

***

Der Zufall der gewählten Straße führt uns zur Ermita de las Nieves. In der Kirche überrascht die ungewöhnliche Anordnung der Kirchenbänke …
… und es fasziniert die Schnitzkunst, die das Kirchenschiff überwölbt.
Unerwartete aber willkommene Kaffeepause bei der Ermita de las Nieves.
Das eigentliche Ziel des heutigen Ausflugs sind einige Naturplanschbecken im Nordosten der Insel. Hier ein zeitgenössisches Foto, wobei uns niemand sagen konnte, ob das Foto eine Einweihungsfeier oder normales Badeleben zeigt. Hinweis: Unten rechts sieht man ein paar planschende Männer.
Was soll man sagen, auch badetechnisch machte der Wind einen Strich durch die Rechnung. Man muss es nehmen wie es ist. Oberhalb der Naturbecken stoßen wir auf ein geöffnetes (!) Café. Alles ist gut.

***

Leena und Carsten sind leidenschaftliche und mehr als erfahrene Segler. Klar dass unsere Pläne Segeln vorsehen. Nach dem Studium der aktuellen Prognosen entschließen wir uns, von La Palma nach La Gomera zu gehen, dort einen Tag zu verbringen und anschließend den Kurs auf El Hierro abzusetzen. Die Vorhersagen sind günstig. Kräftige, aber nicht zu kräftige Winde und gute Winde von leicht achterlich als querab für die erste Etappe und raumschots für den zweiten Teil. Als wir schließlich starten, weiß noch niemand, dass Etappe 2 ausfallen wird. Die Winde entwickeln sich weniger freundlich und wegen der ausgesprochen stabilen Wetterlage ist für längere Zeit nicht absehbar, wann wir El Hierro wieder würden verlassen können. Schwerwiegender jedoch, am Tag des geplanten Aufbruchs wird Anke von Magenproblemen geplagt. So bleiben wir bis auf Weiteres in San Sebastián.

Wir wissen nicht, wie dieses Foto entstanden ist. Nachweislich ohne Drohne. Aber von keinem uns bekannten Ort aus ist dies möglich. Oder doch? Mago wartet am Steg in San Sebastián auf den Start nach La Gomera. (Foto: Dr. Carsten Krage)

Eine gewisse Gemütlichkeit lässt sich auf den ersten Meilen nicht leugnen. An der Stellung der Segel ist erkennbar, dass der Wind deutlich vorlicher einkommt als aufgrund der Wetterprognosen angenommen. Doch mit 60° scheinbarem Windwinkel lässt es sich gut leben. (Foto: Dr. Carsten Krage)

Wenig später sind wir bei angenehmer Brise unterwegs. Recht gleichmäßiger Wind von moderater Stärke ermöglicht ein angenehmes Fortkommen.
Zunächst ist der Wind so zurückhaltend, dass wir gerne auch die Fock zu Hilfe nehmen.
Später wird es geringfügig windiger und wir rauschen etwas schneller voran.
La Gomera’s Nordküste zieht mit dramatischen Lichtstimmungen an uns vorbei.
Die Marina von San Sebastián liegt voraus. Etappe 1 ist geschafft.
Inzwischen wissen wir, Etappe 2 fällt aus. Problemlos ergattern wir in San Sebastián direkt am Hafen einen Mietwagen und können schon am Tag nach unserer Ankunft die Insel durchstreifen …
… Höhen erklimmen …
… und für so eine Art Gipfelfoto posieren. Hier auf dem Garajonay. Martin fehlt, da er sich auf Bootsarbeiten konzentriert. (Foto: unbekannter Wanderer mit Carstens Kamera)
Bei anderer Gelegenheit – Carsten genießt entspannt den Moment, an dem die Kamera ausgelöst wird – gibt Martin den hintergründigen Denker. Er scheint an sehr ernste Dinge zu denken … höhö (Foto: Leena Krage)
Wer hätte kein Interesse an einer kleinen Hütte in dieser Lage. Genau hinschauen – das ist ein Suchbild.
Alternative Heimstatt …
… oder doch nur Lager? Wer mit offenen Augen auf den Inseln umherstreift findet Interessantes und Inspirierendes …
… ebenso wie – nun sagen wir mal – Überraschendes. Irgendwer wirbt hier für die Unabhängigkeit der „Freien Kanaren“.
Die etwas verdeckte Abendsonne deutet auf kommende, wolkenreiche Tage hin.
Und so kommen wir am nächsten Tag auch in den Genuss des Benchijigua. Das Wort beschreibt den Moment bzw. den Zustand, wenn Wolken vom Passatwind getrieben den Gebirgskamm der Insel überwinden und an der Leeseite wieder nach unten sinken. Nach dem Phänomen ist auch eine der Fähren benannt, die La Gomera mit Teneriffa und La Palma verbindet: die Benchijigua der Fred Olsen Line.
Einer unserer Ausflüge führt uns zur heilsamen und wunderwirksamen Quelle, den Chorros de Epina. Für den gewünschten Effekt muss man die einzelnen Rinnsale in einer bestimmten, doch geschlechtsspezifisch klar verschiedenen Reihenfolge nutzen. Ob man seine Wünsche und Anliegen dann laut äußert oder in stillem Denken, entzieht sich unserer Kenntnis.
Wenn die Sonne scheint, wie hier, ist es angenehm warm, doch wenn nicht, kann es reichlich frisch sein.
Bei all der Landschaft wollen wir die kleinen Überraschungen nicht außen vor lassen. Der Frühling hat bereits begonnen, und mit ihm kommen die honignaschenden Frühlingsboten.
Auch hier wird Honig genascht. Palmhonig. Der wird gewonnen, indem man der Palme hoch oben logischerweise die Sproßspitze abschneidet. Der dann austretende Palmsaft fließt seitlich ab und wird aufgefangen. Ratten erfreuen sich daran ebenso wie Menschen, daher tragen derartige Palmen metallene Manschetten zur Rattenabwehr. Nicht abgewehrt werden dagegen die Wildbienen, die sich mit Begeisterung auf das süße Zeug stürzen. Das Bild zeigt also eine gekappte Sproßspitze von etwa 40 – 50 cm Durchmesser (mit Bienen).

So sind wir zu dem vorhergehenden Foto gekommen. An einigen der Palmhonigpalmen befinden sich fest installierte, grob zugeschnittene Leitern. Eine Einladung für jeden, den die Palmhoniggewinnung interessiert. Ist doch klar, oder? (Foto: Dr. Carsten Krage)

Einer unserer Trips führt uns ein wenig in den Süden der Insel, doch der anfängliche Sonnenschein, hier bei einer aufgelassenen Baumschule mit Araukarien, täuscht. Recht schnell ändern sich die Verhältnisse und unser Plan, den Fortalezza zu besteigen, scheitert an dem mal wieder unkooperativen Wetter.
Schon wieder kalt und nass und windig. Da mag man nicht wandern und schon gar nicht auf den Fortalezza steigen.
Ausnahmsweise sehen wir den Fortalezza in diesem Moment sogar, aber es ist längst zu spät. Wie so oft hat alles Schlechte auch sein Gutes, man muss es nur erkennen. Wir jedenfalls haben in einem scheinbar vergessenen Ort eine kleine Bodega entdeckt. Die befindet sich hinter dem Fotografen.
So sieht’s hinter dem Fotografen aus, das heißt in dem kleinen Gebäude der Bodega …
… und so. Bei genauem Hinschauen erkennt man, dass zwei der Edelstahlfässer offen stehen. Die Erträge des jüngsten Jahrgangs waren wegen der Trockenheit sehr gering.
Und so sieht’s drinnen ebenfalls aus. Und man glaubt es kaum, wie uns ein niederländischer Gast eröffnete, hatten wir unwissend aber zielstrebig die angeblich beste Kellerei Gomeras aufgespürt, deren Wein ausschließlich auf den Höhen von Chipude angebaut wird. Daher heißt er auch Altos de Chipude, kurz ACH. Martin bunkert in der Folge auch etwas von den geringen Beständen. Anmerkung am Rande: Man beachte die Kleidung; es scheint an diesem Tag wohl keine Sonne, so wie die Garderoben aussehen.
Und dann ist er ganz plötzlich da, der Tag, an dem Leena und Carsten abreisen müssen. Es ist noch dunkler Morgen, da sind die beiden schon an Bord der Fähre nach Teneriffa. Übrigens reisen sie mit der oben erwähnten Benchijigua.

Das Titelfoto in diesem Beitrag ist doch ganz große Klasse, oder? Martin hat sich auch echt Mühe gegeben. Beim Abfotografieren. Das Original ist etwas breiter ausgestaltet, zeigt noch mehr Sterne und Wolken und befindet sich in der großen Halle des Flughafens von La Palma. Der Fotograf bzw. Fotokünstler ist uns leider nicht bekannt. Die Fotos von OceanExplorer La Palma in diesem Beitrag sind übrigens durchweg während unserer Tour entstanden, da wurde nicht auf den großen Pool der Fotos des Unternehmens zurückgegriffen.

Und damit endet dieser Beitrag. Wie meist weisen wir an dieser Stelle auf die Abo-Möglichkeit hin: Wer keinen Beitrag mehr verpassen will, kann unseren Blog abonnieren, und das geht einfach über die Seite Kontakte, oder indem man – noch einfacher – hier klickt.

Es grüßen Euch
Martin und Anke

Kommentare sind geschlossen.