Auch dieses Jahr: Weihnachten in Worpswede

Auch dieses Jahr: Weihnachten in Worpswede

Vor einigen Monaten sahen wir uns um diese Zeit auf den Kanaren, aber als Segler haben wir inzwischen gelernt, Pläne und Wünsche sind das eine, die Wirklichkeit befolgt ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten. Mago del Sur liegt sicher vertäut in Almerimar in Südspanien und wir befinden uns – welche Überraschung – in Worpswede.

Die wichtigsten Punkte aus unserem Pflichtprogramm sind erledigt – Gerichtsverhandlung, Eigentümerversammlungen, Anwaltstermine, Steuerberater usw., selbst die Anfertigung eines Ersatzteils für Magos Wellenbremse ist bereits erfolgt. Und die vierte Corona-Impfung konnten wir am letzten Tag, an dem in Osterholz-Scharmbeck noch ein Impfzentrum aktiv war, auch noch im Vorbeifahren einsacken. Klar, uns soll ja nicht langweilig werden, und wir sollen natürlich auch nicht den Boden unter den Füßen verlieren und nur noch im Fahrtenseglerhimmel schweben. Um darüber hinaus jeden Übermut zu unterbinden wurde Martin, kaum in deutschen Landen gelandet etwas erkältet, was sich zunächst schnell gab, aber dann erwischte es ihn richtig. Mit Fieber, Schüttelfrost und allem was dazu gehört. Anke blieb glücklicherweise verschont, und nicht nur das, auch auf ihre bereits anvisierte Knie-OP konnte verzichtet werden.

Noch leuchten ein paar Eichenblätter grün in der aufgehenden Morgensonne, doch sobald der erste heftige Frost einsetzt, werden die meisten zu Boden rieseln. Gerade wenn man krank ist und nicht richtig raus kann, genießt man solche Aussicht um so mehr.
Die Morgensonne streift bereits über das Dach des Hauses hinweg und beleuchtet die besonders hoch ragenden Zweige der Bäume hinter dem Haus.
Und sind Spaziergänge möglich, freuen wir uns über kleine Details …
… oder auch die reifverzauberte Landschaft wie hier …
… oder hier.
Die Wintersonne schafft auch im Ortskern von Worpswede leuchtende Farbimpressionen.

Es wird sicher nicht verwundern, dass all die angedachten Besuche von Freunden und Verwandten aufgrund der Erkrankungen Martins zunächst ausgefallen sind. Um so mehr freuen wir uns über die vor zwei Jahren getroffene Entscheidung, uns ein kleines Refugium „auf dem Lande“ zu suchen. 

Wir genossen wann immer möglich die kalten, frostigen Tage, und sei es nur vom Balkon aus, machten auch ein paar Ausflüge nach Oldenburg und Bremen und besuchten sogar noch zwei-, dreimal die Weihnachtsmärkte. Doch wann immer es das Wetter und der gesundheitliche Zustand zuließ, spazierten wir durch die sich stets anders und wechselhaft darstellende norddeutsche Winterlandschaft.

Und einmal in ganzer Größe, Rathaus und Dom, die über allem wachen.
Die Bremer Stadtmusikanten, die es ausweislich der Sage nie nach Bremen geschafft haben, sind dennoch unverkennbarer Beleg für unseren Besuch auf dem Bremer Weihnachtsmarkt.
Am Rande des Weihnachtsmarktes: das Bremer Rathaus
Für Martin ein absolutes Muss auf dem Bremer Weihnachtsmarkt bzw. dem Schlachtezauber: Ein Besuch beim „Schlachtschiff“. Hier gibt es neben anderen eher unwichtigen kulinarischen Dingen auch das einzig Wahre, den „Batzen“. Das ist ein Stück Fladenbrot, bestückt mit einem Steak und von Martin bevorzugt mit allem: d.h. geschmorten Zwiebeln und Kräuterquark. Hier freut sich einer der Bräter, die Arbeit macht sichtlich Spaß, denn das Schlachtschiff erfreut sich reichlicher Stammkundschaft.
Unendlich viel kleiner, auch zeitlich deutlich kürzer, aber durchaus gemütlich: Der Worpsweder Weihnachtsmarkt. Man beachte den kletternden Weihnachtsmann.
Auch eine Krippe fehlt – zur Freude vieler Kinder – in Worpswede nicht.

Aber doch, eins hat schließlich noch geklappt, auch weil Anke auf ihre Knie-OP verzichten konnte: Sie konnte an dem angedachten OP-Tag ihren Geburtstag feiern. Zwar einen Tag verspätet, und sie beschränkte sich auf einen kleinen Kreis, aber es war möglich.

Die Geburtstagsmädelsriege im Theatro, der Tisch ist schon ziemlich leer gefuttert. Und der Quoten-Alibi*mann steht hinter der Kamera.
Andere bekommen von Glühwein & Co. rote Nasen, wir schaffen es gleich komplett rot. Dag, Anke, Martin und Anne. (Foto: Anne Marli)

Heute (also eigentlich schon gestern) ist es uns tatsächlich gelungen, mit Dag und Anne von der Marli auf dem letzten Tag des Bremer Schlachtezaubers noch Glühwein, Eierpunsch, Lumumba und Sieben Zwerge oder so etwas zu genießen. Als wir uns vor Monaten in Marina di Ragusa verließen, hatte keiner von uns an die Möglichkeit eines Wiedersehens gedacht, und schon gar nicht in Bremen.

Anke hat inzwischen dafür gesorgt, dass unsere Weihnachtsente im Salzwasserbad schwimmt, auf das sie morgen (eigentlich schon heute) Abend schön knusprig werde. Ansonsten kehrt inzwischen die weihnachtliche Ruhe ein. Wir wünschen Euch nach diesem von vielen Hochs und Tiefs, Hoffnungen und auch Enttäuschungen und geopolitischen Wirrnissen geprägten Jahr nun schöne Festtage im Kreise Eurer Lieben! Und kommt gut in das Neue Jahr 2023. Für das Neue Jahr wünschen wir Euch allen viel Glück, freudige Momente, Zufriedenheit und Gesundheit, ohne die es ja wahrlich nicht geht, und dass Eure Träume sich erfüllen lassen und vor allem: LASST EUCH NICHT UNTERKRIEGEN!

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