Dos Mosquises und die Schildkröten

Dos Mosquises und die Schildkröten

Vor etwa einer Stunde haben wir die wunderbare Bucht bei Cayo Lanqui verlassen und bewegen uns jetzt auf eine flache Passage östlich der Dos Mosquises zu. Natürlich hätte es eine völlig sichere Passage westlich um diese Inseln herum gegeben, aber wir wären ja nicht wir, wenn wir nicht die etwas anspruchsvollere Variante gewählt hätten. Bei aufmerksamen Blick ist unverkennbar, dass wir nur die Genua, und die auch noch leicht gerefft, gesetzt haben. Wenn schon etwas Risiko, dann aber mit „gebremstem Schaum“. Unter der Saling flattert munter der gelbe Wimpel der Nationalparkverwaltung, der besagt, dass wir uns rechtmäßig auf den Los Roques aufhalten.

Der Los Roques-Archipel hat eine eigenwillige Gestalt. Im Grunde ist es so etwas wie ein unterseeischer Tafelberg, dessen Plateau so eben nicht über die Meeresoberfläche hinausragt. Lediglich an den Kanten des Plateaus gibt es im Norden, Süden und Osten langgestreckte Inselchen, die es einrahmen. Nördlich erstrecken sich über die Länge des Plateaus zahlreiche kompakte Inselchen: Francisky, Madrisky, Espenky, Sarky, Noronky, die Cankyses, Carenero mit Lanky und Felipe, Rabusky und die wirklich lange Isla Larga. Im Westen folgt eine ringförmige Gruppe mit Cayo de Agua und Bequevé und etwas südlich von diesen abgesetzt liegen die beiden Mosquises: Dos Mosquises. Beide Inseln sind sehr stabile Sandinseln, vorwiegend von Gräsern bewachsen. An einigen Ufern haben sich auch Mangroven entwickelt. Auf der südlichen Mosquises-Insel befindet sich eine Schildkrötenstation.

Klar, dass wir die unbedingt besuchen wollten. Zunächst war uns nicht ganz klar, ob wir von Glück sprechen konnten, hier mehr als nur die geplanten zwei Tage verbringen zu können bzw. müssen. Letztlich verbrachten wir fünf Tage auf den beiden Mosquises und haben jeden Tag genossen. In diesem Beitrag soll es allerdings in erster Linie darum gehen, Eindrücke von der Arbeit der Station zu schildern.

An Backbord ein flaches Riff, das sich hier und da ein ganz klein wenig zu erkennen gibt.
Konzentration während der Passage der flachen Rinne und misstrauische Blicke …
… und schließlich ist es geschafft. Der Anker liegt in dem hellen Fleck vor uns auf knappen 4 Metern Wassertiefe. Sandgrund. Alles ist gut.

Fundamar Miranda

Die Ursprünge der wissenschaftlichen Arbeit gehen auf das Jahr 1956 zurück, als die Naturwissenschaftliche Gesellschaft La Salle auf den Los Roques archäologische Untersuchungen begann. 1967 genehmigte die venezolanische Regierung einer privaten Stiftung den Bau von Einrichtungen zur Unterstützung der Forscher und zum Schutz der Umwelt auf den Mosquises. Heute steht hinter der Schildkrötenstation die 2013 gegründete, private Stiftung für Meeresforschung Francisco de Miranda (kurz: Fundamar Miranda), der die Regierung im Jahr 2014 die damals bestehenden Anlagen übereignete. Die Schildkröten-Station hat ihre Arbeit vor Ort aber erst vor vier Jahren aufgenommen. Vor zwei Jahren wurde die bauliche Substanz teilweise erneuert. Betreut wird die Station von zwei Teams aus je fünf Männern, die sich jeden Monat abwechseln. Ein Monat Dienst in der Abgeschiedenheit, ein Monat frei bei Familie und Freunden. Interessanterweise stammen alle Mitarbeiter aus weit abgelegenen Gegenden Venezuelas, teils sogar aus den Bergen. Die seien in solchen Angelegenheiten engagierter als Küstenbewohner wird uns erklärt. Die Truppe, die wir kennenlernten, besteht aus Edgar, José, Leonardo, Leonel, dem Marinero und Thomás. Zufälligerweise war einen Tag nach unserer Ankunft der Chef, der Boss, korrekt ausgedrückt der Präsident der Stiftung, Eduardo „Edward“ Meléndez eingetroffen und für einige Tage vor Ort. Mit allen konnten wir interessante und informative Gespräche führen und fühlten uns ausgesprochen warmherzig aufgenommen.

Besucher – und das sind gar nicht so wenige – sind herzlich willkommen geheißen, auch wenn das gerade nicht auf dem Schild vermerkt ist.
Eine Handvoll Becken in unterschiedlicher Größe nehmen die Schildkröten auf, die in der Station gehältert werden. Die jungen Tiere, besonders die Schlüpflinge, finden hier Schutz vor ihren Fressfeinden.

Aufgabe der Station ist der langfristigen Erhalt der lokalen Schildkrötenpopulationen. Vier Arten kommen auf bzw. bei den Los Roques vor:

  • Die Grüne Meeresschildkröte oder Suppenschildkröte / Green Sea Turtle/ Tortuga Verde (Chelonia mydas)
  • Die Unechte Karettschildkröte / Loggerhead Sea Turtle / Tortuga Caguama (Caretta caretta)
  • Die atlantische Unterart der Echten Karettschildkröte / Hawksbill Sea Turtle / Tortuga Carey (Eretmochelys imbricata imbricata)
  • Die Lederschildkröte / Leatherback Sea Turtle / Tortuga Laúd (Dermochelys coreacea)
Lederschildkröten sind die größten Meeresschildkröten überhaupt. Sie können annähernd 2,5 m lang und über 700 kg schwer werden. Die Tiere sind ebenso unglaubliche Taucher und können bis zu 1.200 m Tiefe zu erreichen. Leider haben wir bei der Schildkrötenstation übersehen, die Infotafel zu dieser Art zu fotografieren. So behelfen wir uns mit einem gemeinfreien Foto. (Bildautor und Quelle: Albert Herring, U.S. Fish and Wildlife Service Southeast Region, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29814011)

Den ersten drei Arten widmet sich die Station. Bei der Lederschildkröte ist eine Hälterung der Schlüpflinge und Jungtiere aufgrund der speziellen „Diät“ der Art praktisch nicht möglich. Sie ernähren sich überwiegend von Quallen, und Quallen können die Leute hier nicht in den erforderlichen Mengen auf den Speiseplan der Schildkröten werfen. Wirklich seltsam, was für Ideen die Evolution so hat. Ausgerechnet die größte Meeresschildkrötenart ernährt sich von Glibberwesen, die ja praktisch nur aus Wasser bestehen. Dass die Lederschildkröten überhaupt ihren Nährstoffbedarf decken können, erscheint uns schon ein Wunder – eine adulte Lederschildkröte frißt immerhin zwischen 10 und 100 kg Quallen pro Tag.

Die Grüne Meeresschildkröte auf einem der Displays in der Station. Sie ist weltweit verbreitet, doch die Anzahl der von ihr weltweit genutzten Niststrände wird auf lediglich 44 geschätzt. Wenn diese Angabe aus Wikipedia zutrifft, wäre das nicht gerade viel. Die Grüne Meeresschildkröte ist die Art, von der man hier die meisten Tiere betreut. Diese Schildkröten werden zwischen 60 und 140 cm lang und können immerhin bis zu 185 kg auf die Waage bringen. Ihre Gelege umfassen 65 bis 180 Eier. Die Jungtiere sind Fleischfresser, die u.a. Kalmare, Eier von Fischen und Schwämme fressen. Ausgewachsene Tiere ernähren sich auch von Seegraswiesen. Die Art wurde stark bejagt und gilt heute als gefährdet. In früheren Jahrhunderten wurden sie von den Seeleuten als Lebendproviant an Bord genommen, da sie lange Zeit ohne Nahrung auskommen können. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts kam sie als Delikatesse weltweit auf den Tisch der gehobenen Küche. So kann ich mich noch erinnern, in meiner Kindheit Ende der Sechziger öfter Konserven mit Schildkrötensuppe in den Regalen der Supermärkte gesehen zu haben. Der Gefährdungsgrad nach IUCN variiert je nach Region bzw. Population. In der Karibik gilt sie als stark gefährdet (endangered).
Uns fiel es die ganze Zeit schwer, die Echte Karettschildkröte von der Grünen Meeresschildkröte zu unterscheiden. Auf den Tafeln der Station sieht es einfach aus. In der Praxis ist das so eine Sache. Mit 90 cm Körperlänge und einem Gewicht von maximal 75 kg ist sie eine eher kleinere Vertreterin der Meeresschildkröten. Dafür zeigt sie bei der Eiablage Rekordbestrebungen: 71 bis 202 Eier wurden in den Gelegen der Art nach den hiesigen Informationen vorgefunden. Die Tiere ernähren sich vor allem von Weichtieren, Korallenpolypen und auch Meeresalgen. Jungtiere sind dagegen „Carnivore“. Ach so, um es etwas zu verkomplizieren: Wir haben es hier mit der Karibischen bzw. Atlantischen Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata imbricata) zu tun, einer der beiden Unterarten. Die andere tritt nur im Pazifik auf. Karettschildkröten gelten als vom Aussterben bedroht (critically endangered).
Ob unecht oder nicht, die Unechte Karettschildkröte hat uns besonders gefallen, da sie anhand ihres mit leichten Spitzen versehenen Panzers unverwechselbar ist. Bei ihr wird allein der Panzer bis zu 160 cm lang, wobei sie im Verhältnis zur Länge mit bis zu 110 kg recht leicht bleibt. Die Tiere ernähren sich von Krebsen, Kopffüßern, Quallen, Seeigeln u.a., verschmähen jedoch auch Seegras nicht. Allerdings verschonen sie Schlüpflingen der eigenen Art auch nicht. Man nimmt an, dass ihre Vertreter die häufigste Schildkrötenart darstellen. Ihre Gelege umfassen 95 bis 120 Eier. Die Unechte Karettschildkröte wurde ebenfalls wegen ihres Fleisches, der Eier, des Fettes (Kosmetika und Heilmittel) und des Schildpatts intensiv bejagt. Heute gilt sie als stark gefährdet (endangered).

Die Arbeit auf der Station

Die Arbeit auf der Station besteht vor allem aus der Betreuung der gehälterten Tiere. Jeden zweiten Tag wird das Wasser in den Becken erneuert, an sechs Tagen in der Woche werden Fische gefangen, um die Zöglinge zu füttern. Einmal in der Woche ist Fastentag. Natürlich muss auch die Technik der Station unterhalten und gewartet werden: Die Seewasserpumpe für den Wasserwechsel, die Energieversorgung der Station, das offene Shuttle-Boot, das die Station mit der Welt verbindet, u.a. um ca. 1 mal pro Woche Verpflegung und 400 l Süßwasser aus Gran Roque zu holen – darüber muss man als Europäer mal nachdenken: 400 Liter Wasser für eine Woche und 5 Personen – und und und. Zwischendurch werden touristische Kurzbesucher betreut, oder seltsame „Dauergäste“ wie wir. Höhepunkte der Tätigkeit sind sicher die Tage, an denen man neue Eier für die nächste Generation an Zöglingen beschafft. Dazu werden Eiablagestätten auf den umliegenden Inseln gesucht und vorsichtig ausgegraben. Die Eiablage findet in einer Tiefe von bis zu 1,5 m statt. Da muss schon etwas gebuddelt werden. Je nach Art können sich in einem (!) Gelege bis zu 200 Eier befinden, wobei man anmerken muss, dass die Tiere bis zu drei Ablagen zwischen Juni und Oktober machen, also weitaus mehr Eier die Chance für das Überleben der Art vergrößern.

Leider haben wir den Tag verpasst, an dem die Truppe der Station auf Eiersuche ging. Ihr Chef, el presidente, hatte sich angemeldet, und da haben sie sich wahrscheinlich am Vortag nicht getraut, uns Bescheid zu sagen und dazuzuladen. So sind wir tags drauf auf der Mosquise Norte und schauen nach den Spuren ihrer Tätigkeit.
Zunächst finden wir seltsame Vegetation nahe des Ufers …
… und dann tatsächlich einen Ort, an denen Schildkröteneier geborgen wurden.
An diesen drei Standorten nahe der Station wurden die frisch geborgenen Eier unweit des Strandes wieder verbuddelt. Die beiden „Nester“ links im Bild beherbergen 183 und 98 Eier von Grünen Meeresschildkröten. Rechts befinden sich 132 Eier der Echten Karettschildkröte.

Nach dem Schlüpfen werden die nur wenige Zentimeter großen Schlüpflinge in die Salzwasserbecken gebracht. Dort sind sie vor ihren Feinden geschützt. Die Fütterung erfolgt überwiegend mit kleinen Fischen, jedesmal frisch gefangen von einem der Mitarbeiter. An jedem zweiten Tag wird das Wasser gewechselt. Am Tag unseres Besuches ist eigentlich Fastentag, doch da die Estacionéros inzwischen mitbekommen haben, dass wir gewissermaßen vom Fach sind, haben die Tiere Glück und bekommen eine kleine Zusatzfütterung.

Edgar (links) hat das OK für eine kleine Ausnahmefütterung gegeben. Leonardo bereitet den Fischzug vor.
Der Umstand, dass Leonardo mit einem Wurfnetz hantiert, bleibt den aufmerksamen Azteken-Möwen nicht verborgen.
Schon beim zweiten Wurf hat Leonardo den ersten Erfolg.
Viele Fischlein für die Zöglinge in der Station
Und kein Fisch, der am Eimer vorbeigefallen ist, bleibt unverwertet. Da gibt es Trittbrettfresser ohne Ende.
Mit leichter Hand werden die Fische in die Becken gegeben. Selbst die jüngsten Schildkröten haben gelernt, dass eine bestimmte Art eines Schattens Futter von oben verspricht.
Grüne Meeresschildkröten. Wie alle Babys und Kleinen im Wachstum: immer hungrig.
Junge Karettschildkröte der rechten also echten Art mit einem unglücklichen Fisch. Die kleinsten müssen sich redlich abmühen, um den Kopf des Fisches vom Rumpf zu trennen. Dabei beißen Sie den Fisch kurz hinter dem Kopf an, halten ihn fest und versuchen, den Körper mit den Fllossen abzubrechen. Irgendwann hat es meist geklappt, oder der Fisch wird doch mit Kopf verschlungen. Bei den größeren Tieren erfordert es nur einen beherzten Biß und Kopf und Körper sind getrennt.

Jeden Tag werden um diese Jahreszeit ein, zwei Schützlinge ausgesetzt. Man macht daraus immer ein kleines Ereignis für die Besucher der Station, besonders wenn sich unter den Besuchern Kinder befinden. Was fast täglich der Fall ist. Anke wird sogar vom Presidente persönlich gefragt, ob sie nicht eine Schildkröte aussetzen will. Wobei Edgar den Vorgang geschickt eingefädelt hat.

Das Spannende beim Aussetzen ist der Moment, bei denen die Tiere am Strand erstmals mit Meerwasser in Berührung kommen. Das scheint der Moment zu seinen, der ihnen die Grundlagen für die Orientierung verschafft, der Moment an dem sie ihren inneren Kompass „kalibrieren“. Diese Erfahrung ist die Voraussetzung dafür, dass die weiblichen Tiere nach rund zwanzig Jahren wieder an den Strand zurückkehren, an dem sie geschlüpft sind und dort ihre eigenen Eier ablegen.

Anke trägt eine kleine Grüne Meeresschildkröte zum Strand. Nach einer kurzen Rede, in der sie der Schildkröte ein schönes und weitschweifiges Leben wünscht und viele Eier und Schlüpflinge, damit sich der Bestand der Art kräftig entwickelt – wir haben es mit einem weiblichen Tier zu tun – tauft sie die Kröte auf den Namen Esperanza (Hoffnung).

Esperanza wird vorsichtig abgesetzt.
Doch anders als das gestern ausgesetzte männliche Tier, das nur fünf Sekunden ruhte und sich dann sogleich ins Wasser und die große Freiheit stürzte, ziert Esperanza sich und will nicht so recht. Auch die Besprechungsrituale von Eduardo, dem Präsidenten, fruchten nicht.
Unsere Hoffnungsträgerin muss regelrecht zum Jagen getragen werden, heißt, inzwischen hat Eduardo sie an den vom Wasser bespülten Saum des Strandes gesetzt. Eduardo, Esperanza und Mago.
Es braucht selbst jetzt noch einige Sekunden, dann scheint sie endgültig zufrieden mit der Kalibrierung und begibt sich endlich in ihren hauptsächlichen Lebensraum.

Ein paar Anmerkungen zur Notwendigkeit der Arbeit der Schildkrötenstation: In der Natur kommen unter den üblichen Lebensbedingungen der hier vorgestellten Arten lediglich 1 bis 3 Tiere pro 100 Eier durch. Die Eier werden von Krabben, Eidechsen und Vögeln gefressen. Außerdem sind sie nicht so hartschalig wie Vogeleier, also bereits von Natur aus empfindlicher. Ein weiteres Problem ist Meerwasser. Das salzhaltige Wasser zerstört die Schalen. Die Eier müssen also sicher vor Meerwassereinfluss gelegt worden sein, was den Schildkröten nicht immer gelingt. Immerhin legt ein Weibchen bis zu drei Gelege innerhalb mehrerer Wochen.

Der nächste große, natürliche Aderlass findet nach dem Schlüpfen der Tiere statt. Die Schlüpflinge sind nur wenige Zentimeter groß und wiegen nur wenige Gramm. Wenn sie sich aus ihrem unterirdischen Nest ausgegraben haben stellen ihnen erneut Vögel und Krabben und natürlich auch Fische nach, sobald sie das Wasser erreichen. Gelegentlich werden sie sogar von eigenen Artgenossen gefressen. Heute kommen mit dem Klimawandel weitere Probleme hinzu:

  • Der steigende Meeresspiegel lässt einige der Brutstrände schmaler werden,
  • der höhere Meeresspiegel führt dazu, dass tief vergrabene Gelege vermehrt in den Einfluss des Salzwasser geraten und
  • die höheren Temperaturen bewirken, dass an bestimmten Orten nur noch weibliche Tiere schlüpfen, das Geschlechterverhältnis sich also dramatisch verschiebt. Hintergrund ist, dass das Geschlecht von Meeresschildkröten nicht von Chromosomen bestimmt wird, sondern von der Nesttemperatur während der Embryonalentwicklung. Es finden sich Angaben, dass bei 29,5°C eine ausgewogene Geschlechterentwicklung stattfindet. Ob das für alle Arten gleichermaßen und mit der gleichen Schwellentemperatur gilt, haben wir nicht geprüft.

Vor diesem Hintergrund kann man den Stolz der beiden Dos Mosquises-Teams auf ihre Arbeit verstehen. Im Jahr 2024 konnten sie beachtliche 1.732 Tiere aussetzen.

Eine Art Gipfelkonferenz: Der Presidente der Fundamar Miranda, Eduardo Meléndez, und der ehemalige „Presidente“ des Trans-Ocean e.V. in ein lebhaftes Gespräch vertieft.
Am Ende des Tages: Thomás, Eduardo, Edgar und Leonardo. Man sitzt in der Abendsonne zusammen, schaut in die Handys oder hat einfach Spaß miteinander. Die Stationshündin Negra ist immer dabei.

Auch am Ende des Tages: Martin ist bereits am Dinghi und wird es gleich für den kurzen Hüpfer an Bord vorbereiten.

Wir hoffen, dass Esperanza die in sie gesetzten Hoffnungen und Erwartungen erfüllt und drücken ihr für den Rest ihres Lebens die Daumen. Zum Schluss, endlich im Wasser herumpaddelnd, wirkt sie durchaus guter Dinge und scheint ihre neue Bewegungsfreiheit in der vielleicht gefühlten Unendlichkeit des Ozeans zu genießen.

In diesem Sinne, seid guter Dinge
Martin und Anke

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Tipps und Hinweise

Mit unregelmäßiger Regelmäßigkeit verfassen wir Tipps und Infos zu den unterschiedlichsten Themen, die das Fahrtenseglerleben betreffen. Daher ruhig mal auf den anderen Seiten und Unterseiten reinschauen. Anläßlich unseres Besuchs auf den Los Roques haben wir beispielsweise aktuelle Infos zu den Einreisemodalitäten auf dieser Inselgruppe zusammengefasst, und diese auf der Seite Story und Tipps / Sailors Tipps eingestellt. Die Informationen finden sich hier: Einreisemodalitäten auf den Los Roques. Es gibt Stimmen, die sagen, dass es den dort beschriebenen Agentenzwang nicht gibt, da wir diesbezüglich jedoch bislang keinen Beleg haben, geht der eingestellte Beitrag davon aus, dass ein Agent erforderlich ist.

Noch nicht wahrgenommen? Unsere Seite besitzt eine Abo-Funktion: Wer in Zukunft keinen Beitrag verpassen will, kann den Blog abonnieren, und das geht mit Hilfe der Seite Kontakte, oder indem man – ganz einfach – hier klickt.

Der Besuch auf den Dos Mosquises war für uns nicht die erste Begegnung mit Menschen, die sich konkret dem Schutz von Meeresschildkröten widmen. 2007 stießen wir an der chilenischen Küste bei Mejillones auf eine Hals über Kopf ausgelöste Rettungsaktion für die dortige Kolonie Grüner Meeresschildkröten. Dramatischer Nahrungsmangel aufgrund eines La Niña-Phänomens hatte dazu geführt, dass einige der dortigen Mähnenrobben lernten, Schildkröten zu jagen und deren Nacken und Flossen zu fressen. Eine für die Schildkröten katastrophale Entwicklung, da Mähnenrobben nicht zu deren Feindbildern gehören. Von einer Universität wurde spontan der Fang und die Umsiedlung der Schildkröten an einen Standort, an denen es keine bzw. keine Schildkröten fressende Mähnenrobben gab, initiiert. Wir schildern dieses Erlebnis viele andere in dem Buch, das unsere Weltumsegelung von 2004 bis 2009 beschreibt. Eine Weltumseglung mit einer Aluminium-Reinke Super 11. Informationen zum Buch und wie Ihr die PDF bestellen könnt, findet Ihr unter diesem Link, also einfach auf diesen Satz klicken.

Das Buch unserer Weltumseglung von 2004 bis 2009:
Just do it – von der Weser in die Welt
323 Seiten, durchgehend mit farbigen Fotos bebildert, diverse Karten, hier und da Einschübe zu besonderen Aspekten, die uns beschäftigten und ein Anhang mit gelegentlich launigen Begriffserklärungen.

Vorerst nur als PDF verfügbar. Das Coverfoto des Buches zeigt Just do it in der Caleta Beaulieu im Beagle-Canal.

Wie Bobby Schenk schreibt: „Ein großes Buch, das pure Lese-Freude schafft. Es ist wahrscheinlich das beste aller Weltumsegelungs-Bücher (vielleicht sogar besser als meine eigenen…)“

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