Tug Boat Beach

Irgendwann haben wir tatsächlich die Werft, die Curacao Marine Zone, verlassen. Haben die spektakuläre Emmabrücke passiert und sind dann eine knappe Stunde gegen Wind und Strom die Küste entlang nach Spanish Waters gebolzt. Das ist eine rundum geschlossene Bucht mit einem schmalen, natürlichem Kanal als Einfahrt. Dort wollten wir mal schnell Diesel und Benzin tanken und am nächsten Tag früh am Morgen aufbrechen. Wegen des angesagten Wetters nicht direkt nach Puerto Rico, sondern erst nach Klein Curacao oder Bonaire. – Doch nichts geht beim Segeln nach Plan, auch wenn man die Segel gar nicht anfasst, sondern nur motort. Bei der Bolzerei machte unser Autopilot ein paar seltsame Abfaller, und dann produzierte die Navigationselektronik ebenso seltsame Fehlermeldungen. Folglich beschäftigten wir uns ersteinmal mit dieser. Martin macht ja bei jeder Wartung, Reparatur oder wenn er einfach Neues vom Boot lernt einen Eintrag in eine Datei. Dieses in stetem Wachstum begriffene Mago del Sur-Handbuch umfasst mittlerweile lachhafte 432 Seiten und erweist sich als zunehmend hilfreich. Jedenfalls beschleunigte es die Fehlersuche ungemein, da es unter vielem anderen ein paar Schaltdiagramme und Zeichnungen diverser Elektronik beinhaltet, ohne die Martin eine versteckte USB-Schnittstelle und den daraus gefallenen USB-Stecker bei weitem nicht so schnell gefunden hätte. Ping – und schon lief alles wieder. Tags drauf, am 10.12., sollte es trotz bereits etwas heftigerer Winde losgehen. Nach Bonaire. Ein wenig bang war uns schon, da das ein harter Ritt werden würde. Nun ja, offenbar haben das Neptun und Rasmus, die alten Säcke, mitbekommen und großmütig beschlossen, die beiden des Segelns entwöhnten Seelen (uns) nicht gleich allzu heftig ranzunehmen: Der Motor sprang nur mit Mühe an und gleich drauf gab es Alarm. Batteriealarm. Die Starterbatterie hatte ziemlich plötzlich ihr Lebensende erreicht. Also haben wir die bereits vorgenommene Ausklarierung gecancelt – glücklicherweise gibt es im Spanischen Wasser eine gemeinsame Dienststelle von Zoll und Einwanderungsbehörde – und beschlossen, ein wenig zu warten, bis das Wetter für eine nordgerichtete Passage freundlicher würde und natürlich und vor allem das Batterieproblem zu lösen.
Martin klemmt die alte Starterbatterie ab. Durch die Hilfe anderer Segler und der WhatsApp-Gruppe „Spanish Waters“ waren wir über die örtlichen Möglichkeiten schnell informiert. Im Fachgeschäft „Battery Solutions“ bekamen wir problemlos, was wir wollten. Eine 110 Ah-Starterbatterie, sogar von Varta und fast mit den gleichen Maßen wie das alte Modell.


Ähnliches Bild, aber anderer Moment. Die neue Batterie ist eingebaut, mit dem zurechtgeschnitzen Mahagoniblock fixiert und nun auch angeschlossen. Als nächstes wird die Maschine gestartet. Was auch erfolgreich gelang. Große Erleichterung.



Wenn man in den Spaanse Waters vor Anker liegt, ist der Tug Boat Beach nicht weit entfernt. Wir hatten von ihm gehört, gefunden haben Anke und ich ihn allerdings eher zufällig vor einigen Wochen. Und dann waren wir gemeinsam mit Helena und Tim zum Schnorcheln dorthin gefahren. Blöd nur, dass Martin an alles gedacht hatte, nur nicht daran, die Kontaktlinsen einzupacken, ohne die er sowohl über als auch unter Wasser blind wie ein Fisch ist. Wobei eine solche Phrase mit Sicherheit eine Verunglimpfung der Fischwelt ist. Die andern drei vergnügten sich also im Wasser und Martin an einem schlappen Bier an Land. Nun ganz in der Nähe ankernd, gab es kein Vertun: Wir mussten nochmal am Tug Boat Beach schnorcheln. Damit genug der überleitenden Worte, wir lassen Bilder sprechen.


























Nun ist genug getaucht. Auch in diesen warmen Gewässern wird es einem schließlich kalt. Daher beenden wir diesen Beitrag an dieser Stelle und wärmen uns auf.
Wir wünschen Euch schöne letzte vorweihnachtliche Tage und denkt dran, ruhig mal unter der Oberfläche nachschauen, das kann sich lohnen.
In diesem Sinne, Martin und Anke
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Tipps und Hinweise
Schon gesehen? Es gibt eine ganze Reihe neuer Sailors Tipps, die wir eingestellt haben.
- Sicher durch Gewässer, in denen US-Streitkräfte gegen Drogenschmuggel aktiv sind
- US-Visum (B1/B2) auf Curaçao beantragen
- Wie kommt das Wetter an Bord? – Unser Beitrag zu Bobby Schenk´s 19. Blauwasserseminar
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Mehr oder weniger einsame Inseln sowie unbekannte Tier- und Pflanzenwelt unter der Oberfläche der See erkundeten wir auch schon vor rund zwanzig Jahren. Sie waren spannende Zutaten unserer Reise mit Just do it um die Welt. Allerdings konnten wir seinerzeit noch nicht unter Wasser fotografieren. Da waren wir auf die Hilfe des einen oder anderen Segelkameraden angewiesen. Wir schildern dies und vieles andere in dem Buch, das unsere Weltumsegelung von 2004 bis 2009 beschreibt. Eine Weltumseglung mit einer Aluminium-Reinke Super 11. → Informationen zum Buch und wie Ihr die PDF bestellen könnt, findet Ihr unter diesem Link, also einfach auf diesen Satz klicken.
Das Buch unserer Weltumseglung von 2004 bis 2009:
Just do it – von der Weser in die Welt
323 Seiten, durchgehend mit farbigen Fotos bebildert, diverse Karten, hier und da Einschübe zu besonderen Aspekten, die uns beschäftigten und ein Anhang mit gelegentlich launigen Begriffserklärungen.
Vorerst nur als PDF verfügbar. Das Coverfoto des Buches zeigt Just do it in der Caleta Beaulieu im Beagle-Canal.
Wie Bobby Schenk schreibt: „Ein großes Buch, das pure Lese-Freude schafft. Es ist wahrscheinlich das beste aller Weltumsegelungs-Bücher (vielleicht sogar besser als meine eigenen…)“
