Aktuelle Orca-Infos / Recent Orca Information – Wieder mit Orcas interagiert

Aktuelle Orca-Infos / Recent Orca Information – Wieder mit Orcas interagiert

12.03.2024: Eigentlich hatten wir unser Engagement in dieser Sache vor einigen Wochen eingestellt. Aus gegebenem Anlass bzw. Anässen wird es nun doch bis auf Weiteres aktualisierte Ergänzungen geben. Bitte informiert Euch ansonsten bei den unten genannten Quellen und achtet vor allem darauf, was von Rui Alves (www.orcas.pt), „Jack Sparrow“ sowie Dr. Renaud de Stephanis veröffentlicht wird.

12.03.2024: End of last year we stopped our involvement in this matter. However, due to the current situation, there will now be updated additions until further notice. But please inform yourself at the sources mentioned below and pay special attention to what is published by Rui Alves (www.orcas.pt), „Jack Sparrow“ as well as Dr. Renaud de Stephanis further on. Orca information in English language you will find further down. Please click here to jump to the English text directly.

Der originale Blogbeitrag zu diesem Datum folgt weiter unten. Uns ist wichtiger, die hier zusammengetragenen und stets aktualisierten Informationen prominent zu platzieren. Bis auf weiteres werden die Informationen bei Bedarf auch täglich aktualisiert. Daher geht es hier gleich los in medias res.

Orcas und Segelboote – aktuelle Infos

Unabhängig von unseren Infos empfehlen wir, in die Telegram-Gruppen von www.orcas.pt zu schauen. Bitte achtet dort besonders auf ein Vögelchen, das dort zu bestimmten Jahreszeiten munter herum zwitschert. Es handelt sich um einen Spatz (engl.: sparrow) und es wird Hans gerufen (engl. Jack). Dieses Vögelchen scheint regelmäßig auf den Schultern kompetenter Leute zu sitzen und zwitschert heraus, was es dort gesehen und gehört hat. Es scheint uns bestens informiert.

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Als wir im Mai und dann Anfang Juni 2023 anfingen, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen, spielten sich die meisten „Interaktionen“ zwischen Orcas und Segelbooten – Motorboote waren kaum betroffen – zwischen Tanger/ Cap Espartel (Marokko) und Cap Trafalgar (Spanien/ Andalusien) ab. Hier waren die Thunfische auf dem Weg zu den Laichgründen ins Mittelmeer angekommen und mit ihnen auch viele Orcas, um sich an ihnen gütlich zu tun. Man kann davon ausgehen, dass ein Teil der Schwertwale wie jedes Jahr zwischen Ende Mai und Juli beginnt, nach Norden Richtung Biskaya zu wandern.

Mit der sich abzeichnenden Rückwanderung der Thunfische Richtung Atlantik wurde um den 09.06.2023 herum deutlich, dass die Orcas ihr Verhalten ändern. Sie hielten sich extrem dicht am Cabo Trafalgar auf und bewegten sich weiter nach Westen als in den vorausgangenen Wochen. Dazu die vier Karten von Miteco vom 07., 12., 20. und 28.06.2023 (s.u.)

06.12.2023: Inzwischen kann man davon ausgehen, dass sich die Population im Jahresverlauf in mehrere Gruppen aufteilt, und auch diese sich weiter aufteilen. Heute gibt es Schätzungen von einer Populationsgröße von bis zu 90 Tieren, doch als gesichert kann man eher eine Zahl von 60 – 70 Tieren annehmen, wobei uns bislang keine valide Bestätigung dieser Zahlen vorliegt. Die früher angegebenen Zahlen von weniger als 40 Tieren können jedoch sicher als überholt angesehen werden. Eine Gruppe ist auch in den Sommermonaten im Dreieck Tanger, Tarifa und Barbate aktiv, eine weitere zieht bis in die Biskaya, wo sie sich anscheinend weiter aufgeteilt. Einzelne Tiere wurden bei den Scillys registriert und einige der Tiere geistern zwischen Brest und La Rochelle herum. Es ist nicht immer sicher, ob durch die Berichte und Meldungen tatsächlich alle „Untergruppen“ und deren Aufenthaltsort bzw. Zug sicher erfasst werden.

Völlig ungewöhnlich ist, dass in 2023 ein Teil der zunächst in der Straße von Gibraltar bei Barbate und Tarifa verbliebenen Tiere nicht wie erwartet auf den Weg nach Norden gemacht haben, sondern in das westliche Mittelmeer abgewandert sind und sich an der spanischen Ostküste herumtrieben.

Inzwischen (Stand 01.12.2023) gab es mehrere Vorfälle in der Bucht von Gibraltar / La Linea, jedoch auch im westlichen Mittelmeer, was bislang noch nie geschehen war.

Wichtiger Hinweis: Die Karten unten beschränken sich auf das spanische Hoheitsgebiet. Ein Teil der Orcas hält sich wie gesagt inzwischen an den portugiesischen Küsten bzw. im Mittelmeer auf. Leider kommt es zu keiner abgestimmten Zusammenarbeit zwischen den spanischen und den portugiesischen offiziellen Experten. So verwenden portugiesische Stellen z.B. nicht die (verfügbaren) Satellitendaten, die durch das spanische Tracking-Programm gewonnen werden und ignorieren teilweise auch die in Spanien gewonnenen Erkenntnisse. Die spanischen Experten wiederum dürfen die Daten, die portugiesisches Gebiet betreffen, nicht veröffentlichen. Auch werden Daten aus dem Mittelmeer bislang nicht eingearbeitet.

Wir können an dieser Stelle vermelden, dass das Circe-Projekt und Dr. Renaud de Stephanis vom zuständigen spanischen Ministerium die Erlaubnis erhalten haben, auch im Jahre 2024 drei der interagierenden Orcas mit Satellitentrackern zu versehen. Es wird also auch in 2024 satellitengestützte Informationen zum Aufenthaltsort und den Wanderungen der Tiere geben.

Ministerium für Transport, Mobilität und urbane Angelegenheiten: Karte der Verteilung der Orca-Aktivitäten der lokalen Gruppe zwischen Barbate und Cadiz (also nur der östlichsten der drei Gruppen) in der vierten Juniwoche 2023, veröffentlicht am 28.06.2023. Wie Dr. de Stephanis mitteilte, bewegen sich die Tiere auch bei bzw. nach Tanger. Er empfiehlt, die örtlichen Whale-Watching-Boote zu beobachten. Das heißt natürlich, deren Standorte zu vermeiden. Die Boote sind über AIS (oder Marine Traffic, Vesselfinder etc.) zu erkennen. Die Namen der Boote: Adventure, Dolphin Adventurer, Dolphin Adventurer2, Elsa, Firmm Spirit, Firmm Vision, Jackeline, Miamita G, Pirata de Salvora. Man kann davon ausgehen, dass die hier gezeigten Hot Spots den Sommer über weitgehend unverändert bestehen werden.
Ministerium für Transport, Mobilität und urbane Angelegenheiten: Karte der Verteilung der Orca-Aktivitäten in der dritten Juniwoche 2023, veröffentlicht am 20.06.2023.
Ministerium für Transport, Mobilität und urbane Angelegenheiten: Karte der Verteilung der Orca-Aktivitäten in der zweiten Juniwoche 2023, veröffentlicht am 12.06.2023. Gegenüber der Vorwoche wird deutlich, dass sich die Aufenthaltsräume der Orcas splitten und nach Westen und in geringem Umfang auch nach Süden verlagern.
Ministerium für Transport, Mobilität und urbane Angelegenheiten: Karte der Orca-Aktivitäten auf Grundlage des Satellitentracking, erste Juniwoche 2023, veröffentlicht am 07.06.23.
Beispiel: Orca-Aktivitäten vor und in der Straße von Gibraltar zu Mitte der 18.KW 2023
Quelle: Circe 04.05.23. Originalkommentar von Circe: „This is the last map we did They stay in the same place for 1-2 hours, then move 1 nm, and stay in another place, and restart. The problem is that we still have 5-6 families from the same clan, they can mix, demix, etc, so we cannot have more precise than that. but this is SUPER accurate.“ In gesonderter Whatsapp-Nachricht wurde zwischenzeitlich mitgeteilt, dass es auch in dem mit „No data“ gekennzeichneten Bereich mittlerweile starke Aktivitäten gibt.
Karte der Sichtungen und Interaktionen, Datum 06.05.2023
Quelle: www.Orcas.pt. Nach unserer Kenntnis und der Aussagen von Hafenmeistern zeigt die Karte nicht alle bekannten Interaktionen.

Generelle Verhaltensempfehlungen

Zunächst und vorweg:
Alle Empfehlungen, die besagen, man solle den Motor ausschalten, die Segel wegnehmen und die Fahrt stoppen, sind überholt, auch wenn sie von verschiedenen Stellen immer noch ausgesprochen werden. Absolut unnötig und wirkungslos ist das Abschalten aller möglichen Geräte, insbesondere des Echolots. Dies hat keinerlei Bedeutung für die Orcas. Das einzige Geräusch, das für die Orcas nachweislich attraktiv ist und diese anlockt, ist die laufende Maschine und besonders eine gestartete Maschine! Wir sprechen hier aus eigener Erfahrung.
Das Segeln bzw. Motoren innerhalb der Schifffahrtsrouten in der Hoffnung, dass die Geräusche eines Segelbootes durch die Lärmentwicklung der Großschifffahrt übertönt werden, scheint ebenfalls nicht zu helfen. Auch in diesen Bereichen hat es Orca-Interaktionen gegeben.
Leider haben sich inzwischen mehrere Fälle ereignet (abgecheckt bis 03.12.2023), in denen Segelboote wiederholt und andauernd attackiert wurden, deren Crews gestoppt hatten und versuchten, die Orcas mit Sand abzuhalten. Auch diese Methode kann inzwischen nicht mehr mit gutem Gewissen empfohlen werden. Gleiches gilt für andere Stoffe, die man in das Wasser einbringt. Nach Dr. de Stephanis lernen die Tiere, damit umzugehen.

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Aktuell wird Folgendes empfohlen:

Grundsätzliche Vorsichtsmaßnahmen beim Durchfahren von Orca-Gebieten
(Quelle # 1 bis 3: www.orcas.pt und CIRCE https://circe.info/):

  1. Ziel der Maßnahmen ist, eine Begegnung mit Orcas von vornherein zu vermeiden, zwecks Eigenschutz aber auch zum Schutz der Orcas.
  2. An der portugiesischen Küste, bei der es keine flachen Gewässer unter der Küste gibt, jenseits der 120m-Tiefenlinie fahren, besser in einem Abstand von 5 – 10 Meilen von der Küste.
  3. Zischen Cabo Sao Vicente und der Bucht von Gibraltar so dicht wie irgend möglich unter der Küste halten, auch wenn das im Widerspruch zu klassischer Seemannschaft steht. Dicht heißt auch dicht, also wo immer es möglich ist in ganz seichtem Wasser fahren, möglichst deutlich innerhalb der 20m-Tiefenlinie, besser auf 10-15m Wassertiefe. Nach derzeitigem Wissensstand ist bisher nur äußerst selten ein Boot „bespielt worden“, dass dieser Empfehlung gefolgt ist.
  4. Thunfischnetze (Almadrabas) wo immer möglich auf der Küstenseite umfahren. (s. dazu unten mehr)
  5. Nachtfahrten vermeiden
  6. Wir empfehlen ergänzend, Fahrten bei schwerer See zu vermeiden, da die Annäherung der Tiere dann kaum zu sehen ist.
  7. Unbedingt tagesaktuelle Informationen zum Aufenthaltsort der Orcas über die Telegram-Gruppen beschaffen. (Registrierung über www.orcas.pt) Hier finden sich inzwischen auch die getrackten Positionen der mit Satellitensendern ausgestatteten Orcas. Dieser „Service“ ist inoffiziell und erfolgt auch nicht immer täglich, da er zur Zeit nicht das OK der spanischen Regierung hat.
  8. 13.06.2023: Von GTOA wurde eine Karte veröffentlicht, in der drei „sichere“ Routen zwischen Atlantik und Mittelmeer dargestellt sind. Die Karte beruht auf Ergebnissen der Monate April und Mai 2023, hat aber keine Relevanz für die Verhältnisse an anderen Monaten. Auch beruht sie nur auf Meldungen von Interaktionen, berücksichtigt aber nicht die tatsächlichen Bewegungsmuster der Orcas. Insbesondere von der mittleren Route ist dringend abzuraten. Wer dieser nicht küstennahen Route folgt, wird nach Auffassung der Feldforscher um Dr. Renauld de Stephanis mit größter Wahrscheinlichkeit in eine Interaktion mit Orcas geraten. Wie es scheint, wurde die Karte wieder zurück gezogen.
  9. 12.06.2023: Eine mögliche Methode, mit der Orcas theoretisch abgeschreckt werden können, ist das Hinterherschleppen von Pingern. Wir müssen darauf hinweisen, dass der Erfolg von Pingern umstritten ist. Tests von Dr. Renauld de Stephanis und seines Circe-Teams haben bei den beteiligten Forschern zu der Ansicht geführt, dass man Pinger als ORLB (Orca Rudder Location Beacon) bezeichnen kann, s. Eintrag vom 30.05.2023 weiter unten. Wichtig beim Einsatz von Pingern ist, dass sie ausreichend beschwert werden, um auch bei hoher Fahrt deutlich unter der Wasseroberfläche zu schwimmen. In unserem Video ist klar zu sehen, dass wir es falsch gemacht haben. Der Einsatz von Pingern ist in Portugal entgegen anders lauternder Aussagen erlaubt! Sie werden offiziell verkauft, z.B. von Sopromar in Lagos.
    12.03.2024: In die Kategorie der Pinger gehört auch der Wal-PAL des deutschen Experten Prof. Dr. Culik. Gegenüber den bislang verfügbaren Pingern bestehen zwei Unterschiede:
    Der Wal-PAL ist mit einem zusätzlichen Paravent ausgestattet, der ihn im Schlepp auf einer Tiefe von 3 m halten soll (ein solcher Paravent, erhältlich im Angelbedarf, ließe sich auch bei anderen Pingern nachrüsten), und er erzeugt neben dem eigentlichen Störgeräusch ein zweites, zufällig generiertes Geräusch, das eine Gewöhnung der Orcas an das Geräusch erschweren soll.
    Hinsichtlich der Wirksamkeit des Wal-PALs liegen uns bislang keine belastbaren Befunde vor.
    Die Darstellungen von Prof. Dr. Culik zu den Erfolgsaussichten des Wal-PAL sind – bei allem Respekt – eher spekulativ und können nicht als Beleg für die Wirksamkeit dienen. Was erforderlich wäre, um halbwegs valide statistische Daten zu erhalten, beschreibt Prof. Culik persönlich im Interview mit den Bootsprofis zwischen den Minuten 1.01.50 und 1.03.10. Damit sich jeder ein eigenes Urteil bilden kann hier zwei links:

    Die Homepage von Prof. Dr. Culik bzw. seiner Firma, Unterseite Forschung
    Das Interview der Bootsprofis mit Prof. Dr. Culik

Verhalten im Falle einer Interaktion / eines Angriffs von Orcas
(Quellen: # 1 bis 3 : www.orcas.pt und CIRCE, # 4 u.a. eigene Erfahrung A.+M. Birkhoff, # 5 Fremdbericht in einer Whatsapp-Gruppe)

  1. Bei Sichtung von Orcas mit höchster Geschwindigkeit Richtung Küste bzw. flachen Wassers abdrehen und stur die Richtung beibehalten.
  2. Bei Interaktion/Angriff stur geradeaus weiterfahren. Hintergrund ist, dass Orcas meist in einer größeren Gruppe unterwegs sind und sich von dieser in der Regel nicht weit absondern. Die Gruppen/ Clans halten sich während der Thunfischjagd im Gebiet zwischen Afrika und Europa meist in einem sehr kompakten Areal von ca. 400 m x 400 m auf. Sie verweilen dort eine Weile, ziehen dann rund 1 Seemeile weiter und verweilen erneut. Sie folgen einem Boot nur über kurze Distanzen und kehren schnell wieder zur Gruppe zurück (Auskunft von Dr. Renaud de Stephanis, CIRCE).
    Dr. Renaud de Stephanis empfiehlt aktuell, sofern man erkennen kann, aus welcher Richtung die Orcas gekommen sind, in die entgegengesetzte Richtung zu steuern (und/oder in flaches Wasser), da die Orcas mit großer Wahrscheinlichkeit vom Aufenthaltsort der Herde her kommen.
    In der Praxis bedeutet das: Autopilot auskuppeln um Schäden an der Kraftübertragung/am Autopilot zu vermeiden, selber steuern, aber Steuerrad nur mit lose aufgelegten Händen bewegen, keinesfalls fest umklammern. Bei Pinnensteuerung unbedingt den Schwenkbereich der  Pinne verlassen. Ziel ist, das eng begrenzte Aufenthaltsgebiet der Orcas zügig zu verlassen.
  3. Unter Maschine rückwärtsfahren soweit dies der Seegang gestattet. Es gibt mehrere Berichte, bei denen diese Maßnahme Erfolg hatte. Ob dies auch für die Amels mit einem tief am Kiel angebrachten Propeller wirkt, ist uns nicht bekannt.
  4. Heftigen Lärm unter Wasser erzeugen.
  5. Knallkörper in das Wasser schmeißen. Es gibt in Spanien „Firecracker“, deren Lunte auch unter Wasser weiterbrennt. Mit Hilfe von Ducktape / Panzerband beschwert man die Firecracker mit einem rund 200 g schweren Stein, damit sie besser absinken. Am besten man schmeißt einen Knallkörper, wenn man die Tiere entdeckt hat und spätestens wenn sie sich auf zwei, drei Bootslängen angenähert haben. (Das ist natürlich Glücksache). Das Werfen von „Firecracker“ bitte als letztes Mittel begreifen. Möglichst werfen, wenn die Tiere noch zwei, drei Bootslängen entfernt sind, um das Risiko von Schäden für die Orcas zu mindern.
    Nachtrag 09.05.23: Wir müssen der Vollständigkeit und Fairnis halber darauf hinweisen, dass uns von verschiedener Seite mitgeteilt wurde, dass die Anwendung dieser Knallkörper gegen Orcas in Spanien und Portugal derzeit verboten sei. In Portugal wird derzeit intensiv darüber diskutiert, das Verbot abzuändern oder aufzuheben. Wir versuchen gerade die rechtlichen Grundlagen und originalen Gesetzestexte zu erhalten und werden berichten, sobald wir genaueres wissen. Hinsichtlich der Situation in Spanien und Portugal konnten wir inzwischen ein wenig Klarheit bekommen, s. Blogbeitrag vom 10. Mai 2023.
    Nachtrag 14.06.2023: Wir haben von einem Biologen und Cetaceen-Experten heute die Bestätigung erhalten, dass sowohl Pinger als auch die üblicherweise verwendeten Firecracker keine Schäden bei Orcas bewirken.
    Nachtrag 30.07.2023: Nach Gesprächen mit verschiedenen Seglern, die Interaktionen mit Orcas erlebt haben, ist der Einsatz von Firecrackern derzeit die Methode mit der größten Erfolgsquote.
  6. Es gibt auch einen Bericht, bei dem ein Skipper eine weiße Leuchtpatrone (Signalpistole Kal. 4) kurz vor den Orcas ins Wasser geschossen hat, worauf diese sofort verschwanden.

30.05.23: Zu den überholten Empfehlungen (u.a. von GTOA, Crusing Association) hat Dr. Renauld de Stephanis am 19.05.23 ein Experiment vorgenommen. Nachdem er nun schon seit Wochen mit seinem Forschungsboot Nashira zwischen den Orcas ohne Probleme herumgegeistert ist, stets unter Maschine, da es sich um ein Motorboot handelt, hat er sich an diesem Tag tot gestellt. Also die Maschine abgestellt und sich treiben lassen. Ergebnis: Ein paar Orcas haben das Ruder der Nashira demoliert. Auch hat er systematisch verschiedene Abwehrmethoden probiert, Sand, irgendwelche Detergenzien, verschiedene Pinger. Sie waren alle wirkungslos. Die Pinger erwiesen sich, wie er mit seinem typischen Humor beschreibt, als ORLB (Orca Rudder Locating Beacon) und haben die Tiere auf Boot und Ruder aufmerksam gemacht. Man kann dies als weiteren Beleg dafür nehmen, dass die Empfehlung, sich völlig passiv zu verhalten, nicht hilft, sondern Schäden eher fördert.

02.06.2023: Am 01. Juni hat das spanische Ministerio de Transportes, Movilidad y Agenda Urbana unter Würdigung der Feldstudien von Dr. Renauld de Stephanis und des Circe Teams neue Verhaltensempfehlungen herausgegeben:

  • Unter anderem heißt es dort nun, dass bei einer Interaktion, auf alle Fälle motort werden und das Boot nicht gestoppt werden soll. Weiterhin wird empfohlen, mit Höchstgeschwindigkeit in gerader Linie in Richtung flacherer Gewässer zu fahren.
  • Es wird weiter dringend empfohlen, so nah wie möglich an der Küste zu fahren. Insbesondere in der Nähe der Bucht von Barbate halten sich momentan verstärkt Orcas auf. In unmittelbarer Küstennähe ist die Wahrscheinlichkeit, auf Gruppen von Schwertwalen zu treffen, geringer.
  • Die Behörde erinnert außerdem daran, dass jeder Skipper verpflichtet ist, Sichtungen und Interaktionen von Schwertwalen zu melden.

Institutionen u. Quellen für aktuelle Informationen

Orcas @ Portugal & Spain (www.orcas.pt): Unseres Erachtens die derzeit wichtigste Informationsquelle! Diese Gruppe kooperiert eng mit CIRCE (s. u.), trägt Daten über die aktuellen Standorte der Orcas und ihrer Aktivitäten zusammen und forscht zu ihrem Verhalten. Auf dieser Seite finden sich die derzeit aktuellsten Informationen über Orca-Sichtungen und –Interaktionen (mit Karten) sowie Verhaltensempfehlungen. Deren Empfehlung lautet: so schnell wie möglich das aktuelle Fressgebiet der Orcas umfahren bzw. passieren bzw. sich bei Sichtungen so schnell wie möglich zu entfernen (s.o.). Nach unseren Erfahrungen ist dies tatsächlich das Sinnvollste was man tun kann!

Zur Zeit besteht die Möglichkeit, sich für die kritischen Passagen an der portugiesischen Küste zu Konvois zusammenzuschließen, die über die Telegram-Gruppen von www.orcas.pt organisiert werden. Es macht also Sinn, sich bei www.orcas.pt zu registrieren. Dann wird man Mitglied bei den wichtigsten Telegram-Gruppen (Austausch ausschließlich in Englisch):

  • Orcas Location: Die wichtigste Gruppe, da hier von den Gruppenmitgliedern in Kurzform Routen und Orca-Sichtungen mitgeteilt werden, auch von dem kleinen Forschungsboot „ELSA“ der Organisation CIRCE, das noch bis Ende Mai 2023 fast jeden Tag von Barbate ausläuft und Orcas trackt. Auf MarineTraffic bzw. Vesselfinder kann die Position des Bootes verfolgt werden und sofern ELSA Orca-Kontakt auf Telegram mitteilt, sollte dieser Bereich natürlich tunlichst weiträumig gemieden werden! ELSA ist erreichbar auf VHF 16 und 71 (Arbeitskanal). In der Regel ist Dr. Renaud de Stephanis mit an Bord. Vergleichbare Aktivitäten werden auch in 2024 erfolgen!
  • Orcas Discussions: Austausch allgemeiner Ideen und Informationen und Diskussionen zum Thema „Orcas und Segelboote“, aber mit dem Fokus auf Daten-/Infoaustausch, nicht als Chatgruppe.
  • Orcas @ Portugal and Spain: regionalspezifischer Austausch zum Thema, z.T. nicht klar getrennt von der vorherigen Gruppe.

CIRCE: (Conservación, Información y Estudio sobre Cetáceos = Erhaltung, Information und Erforschung von Cetacaen, https://circe.info/investigacion/ , nur in Spanisch): Universitär basierte Einrichtung in Spanien zur Erforschung von Cetacaen (Wale und Delfine). Betreibt mehrere kleine Forschungsschiffe, die Elsa, die von Barbate aus operiert. Im Mai und Juni 2023 fuhren die Nashira und die Elsa fast täglich raus und versucht die Orcas zu orten, deren Wanderrouten zu verfolgen und ihr Verhalten u.a. gegenüber Segelbooten zu studieren. Es ist anzunehmen, dass das Circe-Team um Dr. Renaud de Stephanis nun, da die ersten Orcas Galizien erreicht haben, dort weitere Feldstudien vornehmen wird. Die Informationen werden u.a. an www.orcas.pt und die „Orcinus“-App weitergegeben.

Tarifa Radio: Seit Neustem sendet Tarifa Radio auf UKW alle vier Stunden einen Orca-Report. Ankündigung auf Kanal 16, Report auf Kanal 10. Leider oft nicht wirklich informativ.

Ministerio de Transportes, Movilidad y Agenda Urbana: Veröffentlicht seit dem 01.06.2023 eine Karte mit Darstellung des Aufenthaltsbereichs der Orcas in den jeweils vergangen sieben Tagen. Die Daten stammen aus dem Satelliten-Tracking zweier von CIRCE mit Sendern versehenen Orcas. Die jeweilige Karte ist ebenso wie die aktuellen Empfehlungen zu finden unter https://www.mitma.gob.es/marina-mercante/seguridad-maritima-y-contaminacion. Zur Zeit wird daran gearbeitet, eine tagesaktuelle Aktualisierung der Karte zu implementieren, doch Behördenmühlen mahlen auch in Spanien langsam.

Orcinus-App: Die Sichtungen von www.orcas.pt und seiner Partnerorganisation CIRCE werden auch in der Karte dieser App dargestellt.

Orca-Seite der Cruising Association: www.theca.org.uk/orcas. Eine Website des Orca-Projekts der englischen Cruising Association (CA). Hier werden Daten zu Passagen im Orca-Gebiet, d.h. zwischen der Bretagne bis zur Straße von Gibraltar gesammelt. Alle Segler, die in diesem Gebiet unterwegs sind, werden gebeten einen Report abzugeben, egal ob sie Orca-Kontakt hatten oder nicht. Die Reports werden auf der Website zur Verfügung gestellt und u.a. von GTOA (s.u.) wissenschaftlich ausgewertet.
Unser Report an die Cruising Association über Interaktion mit Mago del Sur vom 01.05.2023, 13:20 LT vor Zahara de los Atunes findet sich dort unter der ID 126: https://www.theca.org.uk/orcas/reports?type=i&id=11140

GTOA – Altantic Orca Working Group (https://www.orcaiberica.org/en): Website einer überwiegend spanisch/portugiesischen Forschungsgruppe, die seit Jahren über diese Subpopulation der atlantischen Orcas forscht. Sie arbeitet mit verschiedenen Gruppen und Institutionen zusammen, u.a. der CA. Auch hier kann man Berichte abgeben über Begegnungen mit Orcas und es werden – allerdings eher grobe – Karten der kritischen Gebiete mit Ampelbewertung des aktuellen Risikos zur Verfügung gestellt. Es gibt auch eine App „GT Orcas“.

Von verschiedenen Quellen wird immer noch die Empfehlung gegeben, Motor und alle Systeme (insbes. Echolot) abzuschalten, die Segel zu bergen und sich „tot“ zu stellen. Anm. A+M Birkhoff: Diese Empfehlungen sind u.E. überholt und nicht zielführend. Man muss sogar dringend davon abraten, da man so viel länger in deren Aktionsgebiet verbleibt. Der Untergang der SY Alboran Champagne, einem spanischen Charterboot, am 05.05.2023 vor Barbate ist mit größter Wahrscheinlichkeit dem Umstand geschuldet, dass sich die Crew an diese Empfehlung hielt und in der Folge 90 Minuten „bespielt wurde“. Der Bericht dazu ist auf der Seite der CA unter der ID 125 zu finden.

Facebook-Gruppe „Orca Attack Reporting Group“: Reports über Routen, Interaktionen/ Angriffe von Orcas und allgemeine Diskussionen zum Thema.

Hinweise für die Passage Biskaya – Sines und die Biskaya

Im laufenden Jahr ließ sich gut beobachten, dass die wandernde Orcas (die oben als dritte Gruppe bezeichnete Gruppe) mit einer Geschwindigkeit von 1 – 2 kn zügig nach Norden gezogen sind. Daher empfiehlt es sich für Segler an den portugiesischen und galizischen Küsten, die Bewegungen und Meldungen zum Aufenthalt zu verfolgen und gfs. zwei drei Hafentage an geeigneter Stelle einzulegen, bis die Tiere den eigenen Standort passiert haben.

Für die Biskaya-Querung wird derzeit empfohlen, entweder einen weit nach Westen ausholenden Kurs zu verfolgen, oder die Küste der Biskaya in flachem Wasser zu folgen.

Zu den Aufenthaltsbereichen in der Biskaya gibt es eine begründete Annahme, die wir über Hans Spatz alias Jack Sparrow erfahren haben. Da wir nicht wissen, ob die Original-Karte veröffentlichen können, hier eine Wiedergabe des Inhaltes dieser Karte.

Anzunehmende sommerliche Aufenthaltsgebiete der Orcas in der Biskaya = orangene Kennzeichnung. Die Karte beruht auf letztjährigen Erfahrungen und stellt eine Hypothese für 2023 und sicher auch 2024 dar. Hintergrund sind die überwiegenden Aufenthaltsorte der Thunfischerboote, also auch der Thunfische. Es liegt nahe, dass die Orcas die thunfischreichen Gegenden ebenfalls bevorzugt aufnehmen. Quelle: Jack Sparrow, Kartengrundlage Google Earth Pro.

Hinweise für die Passage von Sines zum Cabo Sao Vicente

29.06.2023: Über die Telegram-Gruppen von www.orcas.pt werden aktuell Konvois für die Passagen an der portugiesischen Küste zusammengestellt.

28.06.2023: Das ist derzeit sicher die schwierigste Teilstrecke. Zwischen Cavaleiro und dem Kap ist es aufgrund der Unterwassertopographie nahezu unmöglich, dicht unter der Küste auf 20 oder weniger Metern Wassertiefe zu fahren. Hier kann man derzeit nur empfehlen, sich weit entfernt von der Küste zu halten, Minimum 5 besser 10 Seemeilen entfernt, da sich die bekannte Gruppe – wie oben berichtet – ungewöhnlich küstennah aufhält. Bitte ständig die aktuellen Infos von www.orcas.pt abrufen. Eine aktuellere Quelle gibt es nicht. Diese Empfehlung gilt jedoch nur hier, in allen anderen möglichen Fällen westlich von Cabo Sao Vicente sollte stets flaches Wasser aufgesucht werden.

Ggfs. lohnt es auch, Kontakt mit Teilnehmern der ARC Portugal aufzunehmen und sich auszutauschen. Einige der Teilnehmer wurden attackiert, die meisten sind glücklicherweise gut durchgekommen.

Hinweis für die Passage vom Rio Guadiana nach Culatra

25.06.2023: Auf dieser Teilstrecke ist es dringend anzuraten, sich konsequent nördlich der Betonnung (Untiefentonnen) der Fischfarmen bei Tavira zu halten. Bei der östlich gelegenen Fischfarm sollte man gut Abstand halten, um weit in flachem Wasser zu bleiben. Bei der westlichen von Tavira gelegenen Farm ist es wichtig, die äußerste nordwestlichste Tonne zu runden und anschließend bis zur Einfahrt in die Lagune von Culatra dicht an der Insel zu bleiben. Hier ist heute (25.06.) erst ein Boot in 15 Meter Wassertiefe anderthalb Meilen von der Einfahrt entfernt bespielt worden. Ein weiteres Boot ist in knapp 2 Meilen vom Land entfernt in 70 m tiefem Wasser attackiert worden, beide Vorfälle waren östlich der Einfahrt. Bitte bleibt so dicht unter Land wie nur irgend möglich.

Hinweise für die Passage von Gibraltar nach Cádiz

Die Hinweise sind von Gibraltar nach Cadiz gelistet, da das unsere Fahrtrichtung war. Die Almadrabas werden nur vom Frühjahr bis in die Sommermonate eingerichtet, wenn der Rote Thun vom Atlantik ins Mittelmeer wandert.

  • Almadraba unmittelbar nordwestlich von Tarifa bzw. der Isla Tarifa o de las Palomas:
    Diese Almadraba ist wieder eingerichtet. Ob sie landseitig umfahren werden kann, ist uns nicht bekannt. Also muss die Almadraba südwestlich umfahren werden. So dicht wie möglich an den Bojen entlang schrammen. (12.03.2024)
  • Punta Camarinal:
    So dicht wie möglich runden. 300 –  350 m Abstand zur Küste sind durchaus ok.
  • Almadraba südwestlich von Zahara de los Atunes:
    Nach Aussage eines Seglers lässt sich diese Almadraba auch mit einem Boot von 2,30 m Tiefgang zwischen Küste und Almadraba umfahren. Ob dies derzeit möglich ist, ist uns nicht bekannt. (12.03.2024)
    Wir haben die Almadraba in 2023 seeseitig umfahren und sind 1,5 Seemeilen nordwestlich davon attackiert worden. Daher: wenn man die Netze südlich/seeseitig umrundet, ganz dicht an den Tonnen vorbeischrammen und auf direktem Weg wieder in küstennahes, flaches Wasser steuern. (12.03.2024)
  • Almadraba südlich von Barbate:
    Die Almadraba muss unbedingt nördlich gerundet werden: Zwischen der nördlichen, gelben Einzelgefahrentonne und der Hafenmole von Barbate.
  • Cabo Trafalgar:
    Bei den vorgelagerten Riffs gibt es drei Durchfahrten. Zwischen Kap / Piedra de la Animas und Piedra Phare, zwischen Piedra Phare und Bajo Piles und zwischen Bajo Piles und Bajo Aceitera. Dieses Jahr nahmen wir die innerste Möglichkeit, 2021 gingen wir zwischen Bajo Piles und Bajo Aceitera durch. Voraussetzung ist ruhiges Wetter.  Andernfalls muss man jenseits Bajo Aceitera runden.
  • Insbesondere der Bereich zwischen Cabo Trafalgar/ Barbate bis Tarifa sollte so schnell wie möglich (wirklich Gas geben!) und so dicht unter Land wie möglich durchfahren werden!
  • Almadraba südwestlich von Conil de la Frontera (aktualisiert am 28.06.23):
    Ob diese Almadraba in 2024 bereits wieder eingerichtet ist, ist uns aktuell nicht bekannt. (12.03.2024)

Spanische Mittelmeerküste

Derzeit sind uns keine Empfehlungen bekannt.

Ausblick

Anfang Juni: Derzeit beschäftigt sich die Teams um Rui Alves und Dr. Renauld de Stephanis mit der Frage, wie man die Orcas mit „milden“ Mitteln abwehren kann oder ihnen die unschöne Abgewohnheit, Ruder zu demolieren ganz abgewöhnen kann. Erste Versuche mit Nashira und einer der beiden Subpopulationen scheinen erfolgreich verlaufen zu sein. Nun werden die Versuche mit einem weiteren Motorboot wiederholt, und dann mit einem Segelboot. Falls alle drei erfolgreich verlaufen, wird die Versuchsreihe mit der zweiten Subpopulation wiederholt. Verläuft auch dies erfolgreich ist mit einer Veröffentlichung der Ergebnisse zu rechnen. Da diese Informationen inoffiziell sind, bitten wir um Verständnis, wenn wir nicht mehr Detailinformationen geben.

22.06.2023: So kanns gehen – heute früh, d.h. kurz nach Mitternacht, haben wir geschrieben „Seit einigen Tagen haben sich die Orcas auf tiefere Gewässer in der Mitte der Straße von Gribraltar fokussiert, augenscheinlich aufgrund der Rückwanderung der Thunfische aus dem Mittelmeer. Erfreulicherweise hat das bewirkt, dass es in den vergangenen Tagen zu keinen Interaktionen mit Segelbooten gekommen ist.“ Und nur wenige Stunden später erreichte uns die Nachricht einer neuen Interaktion bei Tavira, Portugal auf Pos. 36°58,78´ N und 007°22,11´W. Daher ist nach wie vor dringend zu empfehlen, bei Passagen in das Mittelmeer oder aus ihm heraus weiterhin dicht unter der Küste zu fahren.

28.06.2023: Mittlerweile wissen wir, dass das CIRCE-Team 6 Orcas mit Satelliten-Trackern hat markieren können. Damit ist eine Grundlage geschaffen, um die Bewegungen der Tiere besser verfolgen und auch verstehen zu können. Ein Problem ist allerdings, dass Circe und Dr. de Stephanis nicht in Portugal arbeiten dürfen. Das dürfte zur Folge haben, dass Ergebnisse der Forschungen nicht völlig konsistent sein dürften. Renaulds portugiesischer Kollege Ruiz Alves bemüht sich aber nach Kräften, hier zu unterstützen.

30.07.2023: Aus inoffizieller Quelle haben wir erfahren, dass in Portugal an einem besonders „lautstarken“ Pinger für eine Montage in der Yacht gearbeitet wird, der über die Bordverbraucherbatterie gespeist werden soll. Ziel ist, diesen Pinger bis zum nächsten Jahr zur Marktreife zu bringen.

Spezielle Hilfen bei Schäden

Wer auf der Fahrt von der Atlantikseite nach Gibraltar ist und aufgrund einer Orca-Interaktion Reparaturen benötigt, bekommt bei Pritchards Marine besondere Unterstützung, wenn er sich als Mitglied von orcas.pt vorstellt.

Wer nach einer Biskaya-Überquerung Unterstützung benötigt, wendet sich am besten an den Club Nautico de Sada und beruft sich auf bzw. kontaktet Ruí von www.orcas.pt.

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Orcas and sailboats – recent informations

As mentioned in the introducing text there will be no continous updates anymore. Please have a look at the Telegram groups of www.orcas.pt. Please pay special attention to a little bird chirping around there. It is a sparrow and is called Jack. This little bird seems to sit regularly on the shoulders of competent people and chirps out what it has seen and heard. And to be honest it is extremely well informed.

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When we started looking into the topic in May and early June 2023 most of the „interactions“ between orcas and sailboats – motorboats were hardly affected – took place between Tangier/Cap Espartel (Morocco) and Cap Trafalgar (Spain/Andalusia). Here, the Red Tuna had arrived on their way to the spawning grounds in the Mediterranean Sea and with them many orcas to feast on them.

When the tuna are coming back to the Atlantic waters it can be assumed that a part of the killer whales will begin to migrate northwards towards the Bay of Biscay between the end of May and July, as they do every year.

Around 09.06.2023 it became clear that the orcas were changing their behaviour. They stayed extremely close to Cabo Trafalgar and they moved further west than in previous weeks. See the three maps from Miteco from 07., 12., 20 and 28.06.2023.

After 25.06.2023 the population splitted into three groups. One was still active off Tangier, one between Faro and Alvor and one off Cabo Sao Vicente. It was not entirely clear at present whether the latter is also prone to interactions. Unfortunately the others have been all the more active.

Update from 30.07.: In the meantime it can be considered that the population did split into several groups. One was still active in the triangle Tangier, Tarifa and Barbate and one had arrived in the Bay of Biscay where it splitted up once more. Some animals were strolling around between Brest and La Rochelle other animals seemed to be on their way back to the Algarve. It is not entirely clear at the moment where another group was moving around – it can be assumed that it is also moving northwards along the Portuguese coast – and whether was prone to interactions, but the latter does not seem to be the case. Unfortunately the others were the more active.

What is completely unusual is that some of the animals that initially remained in the Strait of Gibraltar near Barbate and Tarifa had not made their way north to Bay of Biscay as expected, but did migrate to the western Mediterranean and were hanging around on the Spanish east coast.

In the last month there have been some incidents in the Bay of Gibraltar / La Linea and in the western Mediterranean Sea, which had never happened before.

Also there have been repeated sightings of orcas on the Algarve coast, near Lagos and on July 2023 near Culatra . It seems that this was a different group, may be of a different suubpopulation that has nothing to do with the ones mentioned above and is discreet towards yachts.

06.12.2023: By the way – today there are estimates of a population size of up to 90 animals, but a figure of 60 – 70 animals can be assumed to be more reliable, although we have no valid confirmation of these numbers to date. However, the previously stated numbers of less than 40 animals can certainly be regarded as outdated.

Important: The maps shown below are limited to the Spanish territory in the Strait of Gibraltar. As mentioned, some of the orcas had been on the Portuguese coasts others on the Spanish Mediterranean coast. Unfortunately, there is no coordinated cooperation between the Spanish and Portuguese official experts. For example, Portuguese authorities do not use the (available) satellite data obtained by the Spanish tracking programme and partly ignore the findings obtained in Spain. The Spanish experts, in turn, are not allowed to publish the data concerning Portuguese territory. Also data from the Mediterranean coasts is not integrated in current maps shown by official sources. May be this changes in 2024.

Ministery of Transport, Mobility and Urban Matters: Distribution of orca activity of the easternmost of the three groups, forth week of June, published on 28.06.2023. According to Dr de Stephanis, the animals also move to and close to Tangier. He recommends watching the local whale-watching boats. This means, of course, avoiding their locations. The boats can be recognised via AIS (or Marine Traffic, Vesselfinder etc.). The names of the boats: Adventure, Dolphin Adventurer, Dolphin Adventurer2, Elsa, Firmm Spirit, Firmm Vision, Jackeline, Miamita G, Pirata de Salvora. It can be expected that the hot spots of orca activities shown here will be identic during summer.
Ministery of Transport, Mobility and Urban Matters: Distribution of orca activity, third week of June, published on 20.06.2023.
Ministery of Transport, Mobility and Urban Matters: Distribution of orca activity, second week of June, published on 12.06.2023. Compared to the previous week, it is obvious that the staging areas of the orcas are splitting and shifting to the west and partly to the south.
Ministery of Transport, Mobility and Urban Matters: Map of Orca activities based on satellite tracking, first week of June 2023, published on 07.06.23. The westernmost extension of the area is a new development which was not to be seen during the last weeks.
Example: Orca activity off and in the Strait of Gibraltar in the middle of week 18, 2023.
Source: CIRCE 04.05.23. Original comment of CIRCE: „This is the last map we did. They stay in the same place for 1-2 hours, then move 1 nm, and stay in another place, and restart. The problem is that we still have 5-6 families from the same clan, they can mix, demix, etc, so we cannot have more precise than that. but this is SUPER accurate.“ Meanwhile a separate Whatsapp message announced that there are also strong activity in the area marked „No data“.
Map of sights and interactions, date of 06.05.2023
Source: www.Orcas.pt. To our knowledge and the statements of harbour masters the map does not show all known interactions of this time.

General recommendations for a safe passage

First and foremost, all recommendations to switch off the engine, take down sails or stop sailing are outdated, even if they are still published in various sources. Equally unnecessary and ineffective is switching off of all possible devices, especially the echo sounder. This has no effect on the orcas. The only sound that has been proven to be attractive to orcas and attract them is the running engine and even more an engine which is started. We can affirm this due to our own experiences.

Sailing or going by engine within shipping lanes in the hope that the sounds of a sailboat will be drowned out by the noise of commercial vessels does not seem to help either. Orca interactions have also occurred in these areas.

Unfortunately, several cases have occurred in the meantime (updated 28.05.2023) where sailboats have been repeatedly and continuously attacked, whose crews had stopped and tried to keep the orcas away with sand. Therefore we can no longer recommend this method. The same is true for other substances that are introduced into the water. As Dr. de Stephanis explains, the animals learn to cope with this.

***

The following is currently recommended:

Basic precautions when passing through orca areas
(Source # 1 to 3: www.orcas.pt and CIRCE https://circe.info/):

  1. Intention of the measures is to avoid encounters with orcas for self-protection but also to protect the orcas.
  2. On the Portuguese coast where there are no shallow waters close to the shore go beyond the 120m depth line, better sail in a distance of 5 – 10 miles from the coast.
  3. Between Cabo Sao Vicente and the Bay of Gibraltar sail as close as possible under the coast, even if this is contrary to classic seamanship. Close means close, so wherever possible sail in very shallow water, if possible well beyond the 20m depth line, better at 10-15m. As far as we know, only very few boats that has followed this recommendation has faced interactions so far.
  4. Pass tuna nets (almadrabas) on the coastal side wherever possible. (see more on this below)
  5. Avoid night cruising
  6. In addition, we recommend avoiding trips in heavy sea state. The approach of the animals is hardly visible in this conditions.
  7. It is essential to check the latest information concerning the current location where orcas have been spotted via the Telegram groups. (Registration via www.orcas.pt) Meanwhile the tracked positions of the orcas equipped with satellite transmitters can also be found here. This „service“ is unofficial and
    is also not always carried out daily, as it does not currently have the OK of the Spanish government.
    01.12.2024: We can expect that in 2024 the CIRCE-team and Dr Renaud de Stephanis will continue the satellite-tracking.
  8. 13.06.2023: GTOA has published a map showing three „safe“ routes between the Atlantic and the Mediterranean. The map is based on results of April and May, but has no relevance for the current movements of orcas in June and later. It is also based on reports of interactions only but does not take into account the actual movements of the orcas. In particular, the middle route is strongly not advisable. According to the field researchers led by Dr Renauld de Stephanis, anyone following this route, which is not close to the coast, is most likely to get into an interaction with orcas. This map has apparently been withdrawn.
  9. 12.06.2023: Theoretically one possible method by which orcas can be deterred is towing pingers behind the boat. We must point out that the success of pingers is discussed controversial. Tests by Dr Renauld de Stephanis and his CIRCE team have led to the view among the researchers involved that pingers can be called ORLB (Orca Rudder Location Beacon), see entry of 30.05.2023 below. It is important when using pingers that they are sufficiently weighted to float well below the water surface even at high speed. If you watch our video: We did it the wrong way. Despite statements to the contrary: In Portugal the use of pingers is allowed! They are officially sold, e.g. by Sopromar in Lagos.
    12.03.2024: The Wal-PAL from German expert Prof Dr Culik also belongs to the pinger category. There are two differences compared to the pingers available to date:
    The Wal-PAL is equipped with an additional paravent designed to keep it at a depth of 3 metres when towed (such a paravent, available from fishing supply stores, could also be retrofitted to other pingers), and it produces a second, randomly generated noise in addition to the disturbing noise, which is designed to make it more difficult for the orcas to become accustomed to the noise.
    So far, we have no reliable data on the effectiveness of the Wal-PAL.
    Prof Dr Culik’s statements on the prospects of success are – with all due respect – rather speculative and cannot serve as proof of its effectiveness. He personally describes what would be required to obtain reasonably valid statistical data in the interview with the Boots-Profis between minutes 1.01.50 and 1.03.10 of the video. Here are two links for everyone to allow an own judgement:

    homepage of Prof Dr Culik and his company, sub folder research
    Interview of Bootsprofis and Prof Dr Culik (unluckily available in German language only)

Behaviour in case of interaction / attack by orcas
(Sources: # 1 to 3 : www.orcas.pt and CIRCE, # 4 among others own experience A.+M. Birkhoff, # 5 third party report in a Whatsapp group)

  1. If orcas are sighted steer towards the coast or shallow water at top speed and keep this direction.
  2. In case of interaction/attack, continue straight ahead. Usually orcas are moving in a larger group and do not separate far from it. In the area between Africa and Europe, the groups/clans usually stay in a very compact area of about 400 m x 400 m to hunt tuna. They linger there for a while, then move about 1 nautical mile further and linger again. They only follow a boat over short distances and quickly return to the group. (Information from Dr Renaud de Stephanis, CIRCE).
    Dr Renaud de Stephanis currently recommends, if you can recognize which direction the orcas have come from, to steer in the opposite direction, as the orcas are most likely approaching from where the pod is.
    In practice, this means: disengage the autopilot to avoid damage to the transmission/autopilot. Steer yourself, but only move the steering wheel with loosely placed hands, never clasp it tightly. In case of tiller steering, it is essential to leave the turning range of the tiller.
  3. Reverse under engine power as far as the sea state allows. There are several reports where this measure has been successful. We do not know whether this also works for the specific kind of Amels with a propeller mounted low on the keel.
  4. Make loud noise under water.
  5. Throw a firecracker into the water. There are „firecrackers“ in Spain whose fuse continues to burn under water. Use duck tape to fit the firecrackers with a stone of about 200 g so that they sink better. It is best to throw a firecracker when you have spotted the animals close to your boat and at the latest when they have approached within two or three boat lengths. (Of course, this is a matter of luck). Please consider throwing firecrackers as a last option. If possible, throw when the animals are at least two or three boat lengths away to reduce the risk of harm to the animals.
    Addendum 09.05.23: For the sake of completeness and fairness, we must point out that we were informed by various parties that the use of these firecrackers against orcas is currently prohibited in Spain and Portugal. In Portugal, there are currently intensive discussions about canceling the ban. We are currently trying to obtain the legal basis and original legal texts and will report as soon as we know more. Regarding the situation in Spain, we have been able to get a little clarity, see blog post of 10 May 2023.
    Addendum 14.06.2023: We have received confirmation from a biologist and cetacean expert today that both pingers and the commonly used firecrackers do not cause damage to orcas.
    Addendum 30.07.2023: After talking to various sailors who have experienced interactions with orcas, the use of firecrackers is currently the method with the highest success rate.
  6. There is also a report of a skipper firing a white flare cartridge (4-calibre signal pistol) into the water just before the orcas, whereupon they immediately disappeared.

20.05.23: Regarding the outdated recommendations (from GTOA among others) Dr Renauld de Stephanis carried out an experiment on 19.05.23. After he had been wandering around for weeks with his research boat Nashira among the orcas without any problems – always under engine, as it is a motor vessel – he played „dead boat“ yesterday. He turned off the engine and let Nashira drift. Result: a few orcas demolished the rudder of the Nashira. He also systematically tried various defence methods, sand, detergents of some kind, various pingers. They were all ineffective. The pingers, as he describes with his typical humour, turned out to be ORLBs (Orca Rudder Locating Beacon) and attracted the animals to boat and rudder. You can take his results as further proof that the recommendation to be completely passive does not help but rather promotes damage.

02.06.2023: On 01 June, the Spanish Ministerio de Transportes, Movilidad y Agenda Urbana issued new behavioural recommendations, acknowledging the field studies of Dr Renauld de Stephanis and the Circe team:

  • It now states that in the event of an interaction the boat should in any case be motored and not stopped. It also recommends travelling at maximum speed in a straight line towards shallower waters.
  • It is also strongly recommended to sail as close to the coast as possible. Especially near the bay of Barbate, where there are currently more orcas. The risk of being encountered in the immediate vicinity of the coast is minimal.
  • The authority also reminds that every skipper is obliged to report sightings and interactions of orca to the maritime authorities.

Institutions and sources for current information

Orcas @ Portugal & Spain (www.orcas.pt): In our opinion the most important source of information at the moment! This group cooperates closely with CIRCE (see below), compiles data on the current locations of orcas and their activities, and conducts research on their behaviour. This page contains the most up-to-date information on orca sightings and interactions (with maps) as well as behavioural recommendations. Their recommendation is to avoid or pass the current feeding area of the orcas as quickly as possible or to move away as fast as possible in case of sightings (see above). In our experience, this is indeed the best thing to do!

Currently there is the possibillity to join convoys to pass the critical Portugese areas arranged on the telegram groups of www.orcas.pt. Therefore it makes sense to register at www.orcas.pt. Then you become a member of the most important Telegram groups (exchange exclusively in English):

  • Orcas Location: This is the most important group, as the group members provide brief information on routes and orca sightings, also from the small research boat „ELSA“ of the CIRCE organisation which will be leaving Barbate almost every day until end of June 2023 to track orcas. The position of the boat can be checked on MarineTraffic or Vesselfinder, and if ELSA reports orca contact on Telegram, this area should of course be avoided as far as possible! ELSA can be reached on VHF 16 and 71 (working channel). Dr. Renaud de Stephanis is usually on board.
  • Orcas Discussions: Exchange of general ideas and information and discussions on the topic of „Orcas and sailboats“, but with a focus on data/info exchange, not as a chat group.
  • Orcas @ Portugal and Spain: region-specific exchange on the topic, partly not clearly separated from the previous group.

CIRCE: (Conservación, Información y Estudio sobre Cetáceos = Conservation, Information and Research of Cetaceans, https://circe.info/investigacion/ , only in Spanish): University-based institution in Spain for research on cetaceans (whales and dolphins). Maintains at least one small research vessel, the ELSA, operating out of Barbate. During „orca high time“ ELSA is going out almost daily and tries to locate the orcas, follows their migration routes and studies their behaviour towards sailboats among other things. It can be expected that after leaving Spanish waters at Gibraltar Strait when the first orcas have reached Galicia, the Circe team around Dr Renaud de Stephanis will carry out further field studies there. The information is passed on to www.orcas.pt and the „Orcinus“ app, among others.

Tarifa Radio: Tarifa Radio has recently started broadcasting an Orca Report every four hours on VHF. Announcement on channel 16, report on channel 10. Unfortunately often not very informative

Ministerio de Transportes, Movilidad y Agenda Urbana: Since 01.06.2023 the ministery publishes a map showing the whereabouts of the orcas in the past seven days. The data originates from satellite tracking of two orcas fitted with transmitters by CIRCE. The respective map as well as the current recommendations of the ministery can be found at https://www.mitma.gob.es/marina-mercante/seguridad-maritima-y-contaminacion. Work is currently underway to implement a daily update of the map, but official mills grind slowly in Spain as well (spoken in a German phrase).

Orcinus-App: Sightings of www.orcas.pt and its partner organisation CIRCE are displayed in the map of this app too.

Orca page of the Cruising Association: www.theca.org.uk/orcas. A website of the Orca Project of the Cruising Association (CA). Data is collected on passages in the orca area, i.e. between Brittany and the Strait of Gibraltar. All sailors who sail in this area are asked to submit a report regardless of whether they have had orca contact or not. The reports will be made available on the website and scientifically evaluated by GTOA (see below).
Our report to the Cruising Association on interaction with Mago del Sur from 01.05.2023, 13:20 LT off Zahara de los Atunes can be found there under ID 126: https://www.theca.org.uk/orcas/reports?type=i&id=11140

GTOA – Altantic Orca Working Group (https://www.orcaiberica.org/en): Website of a predominantly Spanish/Portuguese research group that has been conducting research on this subpopulation of Atlantic orcas for years. It cooperates with various groups and institutions, including the CA. Here too you can submit reports on encounters with orcas and there are – albeit rather rough – maps of the critical areas with traffic light ratings of the current risk available. There is also an app called „GT Orcas“.

03.12.2023: As mentioned before some sources still recommends switching off the engine and all systems (especially echo sounder), recovering the sails and playing „dead“. These recommendations are outdated. In fact we must strongly advise against it as this will keep you in their area of action for much longer time. The sinking of the SV Alboran Champagne, a Spanish charter boat, on 05.05.2023 off Barbate is most probably due to the fact that the crew adhered to this recommendation and the orcas subsequently „played“ on her for 90 minutes. The report on this can be found on the CA page under ID 125 .

Facebook group „Orca Attack Reporting Group“: Reports on routes, interactions/attacks of orcas and general discussions on the topic.

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Notes for the Bay of Biscay – Sines Passage and Bay of Biscay

In the current year, it has been possible to observe that migrating orcas (the group referred to above as the third group) have been moving rapidly northwards at a speed of 1 – 2 knots. It is therefore advisable for sailors on the Portuguese and Galician coasts to follow the movements and reports of their stay and, if necessary, to spend two or three harbour days at a suitable place until the animals have passed their marina.

For the Bay of Biscay crossing, it is currently recommended to either follow a far westerly course, or to follow the coast of the Bay of Biscay in shallow water.

There is a well-founded assumption about the stay in the Bay of Biscay, which we learned about from Jack Sparrow. Since we do not know whether the original map can be published or not, here is a reproduction of the contents of this map.

Anticipated summer staging areas of orcas in the Bay of Biscay = orange marking. The map is based on last year’s experience and represents a hypothesis for 2023 and for sure for 2024 too. Background is the predominant staging areas of the tuna fishing boats, thus also of the tuna. It makes sense that the orcas also prefer the tuna-rich areas. Source: Jack Sparrow, maps based on Google Earth Pro.

Notes for the passage from Sines to Cabo Sao Vicente

29.06.2023: Convoys for the passages along the Portuguese coast are currently arranged via the Telegram groups of www.orcas.pt.

28.06.2023: This is certainly the most difficult section at present. Between Cavaleiro and the cape, the underwater topography makes it almost impossible to sail close under the coast at a water depth of 20 metres or less. Currently we can only recommend staying far away from the coast, minimum 5 nautical miles, better 10, as the known group – as reported above – is unusually close to the coast. Please keep checking www.orcas.pt for the latest information. There is no more up-to-date source. However, this recommendation only applies here; west of Cabo Sao Vicente, always shallow water should be chosen.

It may also be worth to get in touch with participants of the ARC Portugal and exchange information. Some of the participants were attacked, fortunately most of them made it through well.

Notice for the passage from Rio Guadiana to Culatra

25.06.2023: On this section it is strongly recommended to stay consistently north of the buoys (cardinal marks) of the fish farms near Tavira. At the fish farms to the east, you should keep a good distance to the marks to stay well in shallow water. At the farm to the west of Tavira, it is important to round the furthest north-western cardinal buoy and then stay as close as possible to the island until you enter the lagoon of Culatra. Today (25.06.) a boat has been interacted here 1.5 miles east off the entrance to Faro / Culatra and a second boat in 70 metres of water some 2 miles east of the entrance. Please stay as close to shallow waters as possible.

Tips for the passage from Gibraltar to Cadiz

The notes are listed from Gibraltar to Cadiz as that was our direction of travel. This Almadrabas are installed during the migrating time of the Res Tuna from spring to summer only.

  • Almadraba immediately northwest of Tarifa or Isla Tarifa o de las Palomas:
    This almadraba has been re-established for 2024. We do not know whether it can be bypassed on land. So the Almadraba must be circumnavigated to the south-west. Scrape as close as possible to the buoys. (12.03.2024)
  • Punta Camarinal:
    Round as close as possible. 300 – 350 m distance to the coast is quite ok.
  • Almadraba southwest of Zahara de los Atunes:
    According to a sailor, this almadraba can also be circumnavigated with a boat with a draught of 2.30 m between coast and the almadraba. We do not know whether this is currently possible. (12.03.2024)
    We sailed around the Almadraba in 2023 and have been attacked 1.5 nautical miles north-west of it. Therefore, when rounding the nets to the south/seaside, sail very close to the buoys and steer directly back into shallow water close to the coast. (12.03.2024)
  • Almadraba south of Barbate:
    The Almadraba has to be rounded to the north: Between the northern single yellow danger buoy and the Barbate harbour breakwater.
  • Cabo Trafalgar:
    There are three passages at the offshore reefs. Between Cape / Piedra de la Animas and Piedra Phare, between Piedra Phare and Bajo Piles and between Bajo Piles and Bajo Aceitera. This year we took the innermost option, in 2021 we went between Bajo Piles and Bajo Aceitera. The inner passages can be done in calm weather only.  Otherwise you have to round beyond Bajo Aceitera.
    Especially the area between Cabo Trafalgar/ Barbate to Tarifa should be passed as fast as possible and as close under land as possible!
  • Almadraba southwest of Conil de la Frontera (updated 28.06.23):
    Currently we are not aware whether this almadraba has already been re-established in 2024. (12.03.2024)

Spanish Mediterranean coast

Currently we don´t know if there are any suggestions.

Perspective

Begin of June 2023: The teams around Rui Alves and Dr. Renauld de Stephanis are currently working on the question of how to ward off the orcas with „mild“ means or how to completely discourage them of their unattractive habit of demolishing rudders. Initial trials with Nashira and one of the two subpopulations seem to have been successful. Now the trials will be repeated with another motorboat, and then with a sailboat. If all three are successful, the series of experiments is repeated with the second subpopulation. If this is also successful, the results can be expected to be published. As this information is unofficial, we ask for your understanding if we do not provide more detailed information.

22.06.2023: That’s how it can go – this morning shortly after midnight we wrote „For several days now, the orcas have been focusing on deeper waters in the middle of the Strait of Gribraltar, obviously due to the return of tuna from the Mediterranean. Fortunately this means that there have been no interactions with sailboats in recent days.“ Just a few hours later, message of a new interaction at Tavira, Portugal reached us. Pos. 36°58.78′ N and 007°22.11′ W. Therefore, it is still strongly recommended to continue sailing close under the coast when passing into or out of the Mediterranean Sea.

28.06.2023: In the meantime Circe team has been able to tag 6 orcas with satellite trackers. This provides a basis for better tracking and understanding the animals‘ movements. One problem, however, is that Circe and Dr de Stephanis are not allowed to work in Portugal. As a consequence the results of their research are unlikely to be entirely consistent. Renauld’s Portuguese colleague Rui Alves, however, is doing his best to provide support here.
01.12.2024: Dr Renaud de Stephanis and his CIRCE-team got the permission to mark three Iberian Orcas in 2024. Hopefully this will help to get just in time data concerning there current areas of activities and their migration.

30.07.2023: We have learned from an unofficial source that a particularly „loud“ pinger is being worked on in Portugal for installation inside the yacht, which is to be fed via the on-board consumer battery. The aim is to have this pinger ready for the market next year.

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Wir hoffen, dass diese Informationen hilfreich sind und wünschen jedem Segler in diesem Gebiet eine glückliche und Orca-freie Fahrt. We hope these informations are helpful and we wish all sailors in this area bon voyage free of orca interaction.

SY Mago del Sur
Puerto Sherry, 07.05.2023 / Ayamonte 16.05.2023 – aktualisiert / last update 12.03.2024
Anke und Martin Birkhoff

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Der ursprüngliche Blogbeitrag von diesem Datum

Die Überschrift drückt es etwas verkehrt aus. Die lieben Tierchen haben natürlich mit Mago del Sur interagiert. Wir befanden uns am 01.05.2023 auf dem Weg von Gibraltar nach Cádiz. Durch die Almadraba (Thunfischnetze bzw. Fischfarm) südlich des Küstenörtchens Zahara de los Atunes waren wir gezwungen, den bis dahin verfolgten küstennahen Kurs zu verlassen. Wir beobachteten zwei entgegenkommende und ein vor uns laufendes holländisches Segelboot (Zeester) und trackten deren Kurse. Ihre Kurse zeigten keinerlei Besonderheiten, wie Haken oder plötzliche Kurswechsel. Nichts, was auf Orcas hinwies.

Fünf Minuten vor unserem Kontakt sah Anke im Fernglas die Flosse eines männlichen Orcas etwa 1,5 Seemeilen vor uns. Wir änderten sofort den Kurs in Richtung Land. Fünf Minuten später schwammen zwei weibliche Orcas von hinten auf Mago del Sur zu, tauchten etwa 2-3 Bootslängen von uns entfernt ab und gingen direkt auf das Ruder los. Wir fuhren weiter, änderten weder Geschwindigkeit noch Kurs, der Motor lief, alle Instrumente waren eingeschaltet (Segel waren mangels Wind nicht gesetzt). Es gab 4 harte Schläge gegen das Ruder, einer davon drehte das Boot ein wenig aus dem Kurs, dann waren sie weg. Während der ganzen Zeit, in der sie mit unserem Boot interagierten, waren sie untergetaucht. Leider schafften wir es nicht, den Autopiloten schnell genug auszukuppeln (der Grund für die Schäden an den Steuerkabeln, die wir später feststellten). Die ganze Interaktion – Schwimmen in der Nähe des Bootes, Schläge auf das Ruder und Verschwinden – hatte nur 20 Sekunden gedauert.

Zweieinhalb Minuten später kamen die beiden Tiere zurück, tauchten wieder ab und schwammen einige Sekunden hinter dem Boot her, ohne es zu berühren. Was wir allerdings in diesem Moment gar nicht erkannt hatten, sondern erst später in einem glücklicherweise aufgenommenem Video wahrnahmen. In dieser Situation warfen wir einen Feuerwerkskörper an der Seite des Bootes ins Wasser, woraufhin sie sich sofort entfernten und nicht mehr zurückkamen. Auf dem Video erkannten wir später, dass sich beim zweiten Anlauf eins der Tiere auf der Seite liegend dem Heck und damit natürlich dem Ruder näherte. Man kann daraus den Eindruck gewinnen, dass es in das Ruder beißen wollte. Als es sich unmittelbar hinter dem Heck befand, explodiert der Knallkörper. Das Tier taucht darauf hin ab. Beide Tiere sind sofort verschwunden und wir konnten sie auch nicht mehr auftauchen sehen.

Die Zeitangaben sind durch das erwähnte Video belegt, das mit einer an der Heckreling befestigten GoPro aufgenommen wurde. Wir selbst verhielten uns unauffällig. Da die Tiere in der Nähe des Bootes nicht auftauchten, konnten wir kein Foto oder Video machen, um sie zu identifizieren.

Dies war unsere zweite unschöne Begegnung mit Orcas. Die erste hatten wir ja bereits vor zwei Jahren. Da die Tiere nicht aufgetaucht sind, sind sie im Video nur schwer zu erkennen. An den beiden Schleppleinen hängen „Pinger“, leider völlig wirkungslos. Der Moment, in dem wir einen Firecracker gezündet haben, ist im Video markiert.

Bei unserer sofortigen Kontrolle entdecken wir einen beschädigten Bowdenzug (Steuerkabel), dessen inneres Kabel durch den äußeren Schutzmantel förmlich herausgesprengt worden war. Das Ruder ließ sich nur sehr schwer nach Steuerbord drehen. Wir informierten Tarifa Radio über UKW Kanal 16 bzw. 83 (Arbeitskanal) und steuerten ohne Hilfe zu benötigen Barbate an. In Barbate stellte sich dann heraus, dass sich bei dem zweiten Steuerkabel die aufgepresste Schubstange vom Steuerseil gelöst hatte. Daraufhin hatten sich die Drähte des Steuerseils innerhalb des Mantels aufgespreizt und das Seil in der Bewegung blockiert. Das war der Grund für die Schwergängigkeit des Ruders. Glücklicherweise hatten wir zwei Ersatz-Steuerkabel an Bord, so dass wir den Schaden in Barbate beheben konnten.

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Wir hoffen, dass diese Informationen hilfreich sind und wünschen jedem Segler in diesem Gebiet eine glückliche und Orca-freie Fahrt. We hope these informations are helpful and we wish all sailors in this area bon voyage free of orca contact

SY Mago del Sur
Puerto Sherry, 07.05.2023 / Ayamonte 16.05.2023 – letztes Update / last update 17.12.2023
Anke und Martin Birkhoff

5 Gedanken zu „Aktuelle Orca-Infos / Recent Orca Information – Wieder mit Orcas interagiert

  1. Sehr guter Bericht mit wertvollen Informationen! Vielen Dank dafür!
    Bin Anfang April von Madeira kommend orcafrei durch die Straße.
    Aber etwa 20 sm westlich Cap Spartel in ein Netz gefahren.

  2. Moin Anke und Martin,
    Kompliment zum schnellen und erfolgreichen Tausch der Steuerkabel, großer Glückwunsch an Euch, dass nicht mehr passiert ist und herzlichen Dank für Euren wirklich sehr tollen Bericht.
    Hier in Lagos / Cabo Sao Vicente werden nur sehr wenig Orca-Sichtungen berichtet, trotzdem sind wir extrem vorsichtig. Nach dem Studium einiger Websites kommen wir zu den gleichen Verhaltensempfehlungen wie ihr. Genau so sieht unsere ‚Liste‘ aus. Beeindruckend, dass die erste Begegnung nur etwa 20 sec war, und der gottlob erfolgreich abgewehrte Angriff kurz vor dem Biss (das sehen wir auch so wie ihr) nur knapp 2 Minuten.
    Wir würden – sofern irgendwie möglich – mit möglichst schneller Fahrt rückwärts gen Küste fahren. Ein Ruder (… Schwanzflosse …) am Anfang eines Schiffes und ein Angriff von vorne mit direkter Kollissionsgefahr gegen die Bewegungsrichtung dürfte wohl sehr von den Gewohnheiten und dem Beuteschema dieser faszinierenden hoch intelligenten ‚Bestien‘ abweichen. Auch beim Spiel oder Training.
    Hoffentlich!
    Wir waren im Dezember 2022 auf der MS Cape Race, dem 38m Schiff von Nikolaus Gelpke von MARE, und haben in den Fjörden nördlich von Tromso einige Stunden lang einer Gruppe von etwa 15 Orcas beim Vertilgen eines ganzen Heringsschwarm zugesehen. Völlig unbeschreiblich! Absolut faszinierende Tiere, wir lieben sie, so lange sie sehr weit weg von unserem eigenen Schiff sind! Von dort aus möchte wir die Rückenflossen nicht entdecken.
    Absolut klasse finden wir Eure ‚Firecracker’s‘ und evtl. auch eine Signalpistole (obwohl wir Waffen an Bord nicht haben wollen). Ist wohl auch die maritim und ökologisch unschädlichste Veriante der Orcaabwehr. Ein Foto von Euren Firecracker, oder die genaue Bezeichnung wäre klasse, die Dinger müssen schnellstens an Bord.
    Kommt Ihr noch nach Portugal?
    Fair wind and orca-free seas
    Iris und Alexander, SY Oceanica I

    1. Moin Iris und Alexander,
      ein Foto der Firecracker schicken wir Euch per Email, wir wollten diesbezüglich angemessen zurückhaltend sein und haben daher keins eingestellt. Die Signalpistole, nun ja, nach deutschem Recht ist sie in der Tat eine Waffe. Das ist sie aber mehr dem Namen nach. Als echte Waffe ist sie kaum geeignet, da ist wahrscheinlich jedes größere Messer kritischer zu beäugen. Für uns ist sie, was sie sein soll, ein selbsterklärendes und sicher zu bedienendes Signalgerät für Seenotfälle. Und jetzt ggfs. eine Orca-Abwehr. Aber erst, wenn Firecracker nicht mehr funktionieren.
      Wir kommen auch noch nach Portugal, aber zunächst ist noch ein Zwischenstopp in Ayamonte nötig, denn ich, Martin, fliege für ein paar Tage nach Deutschland.
      Liebe Grüße und fair winds
      Martin und Anke

  3. Ihr schleppt in eurem Video offenbar zwei Angelleinen mit Köderfischen ( oder was sind das für Schleppobjekte?). Können diese vielleicht auch die Orcas neugierig machen und zur „Interaktion“ animieren? Gibts dazu bereits Infos? Kommt mir schon merkwürdig vor, bei allen empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen.
    Danke für euren Beitrag und weiter fair winds . Und viel Glück. Das Steuerkabel zu wechseln war wohl ziemlich Action?
    Ulrich/ Soleil Bleu

    1. Moin Ulrich,
      das sind keine Köderfische sondern beschwerte Pinger. Leider waren sie völlig wirkungslos, womöglich arbeiteten sie auf der falschen Frequenz. Die Orcas haben sich jedenfalls gar nicht dafür interessiert, auch nicht danach geschnappt. Ob Angelleinen mit Ködern Orcas anlocken ist eher unwahrscheinlich. Wenn aber gerade ein fetter Thunfisch dran hängt, ist das vielleicht was anders.
      Viele Grüße, Martin und Anke

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